1. Lebendfotos
1.1. Ssp. thore
1.2. Ssp. borealis
1.3. Kopula
1.4. Eiablage
1.5. Raupe
1.6. Puppe
1.7. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Falter
Boloria thore fällt durch die ausgedehnte dunkle Zeichnung der Flügel-Oberseite sehr auf, sodass er in den Alpen kaum mit einer anderen Art verwechselt werden kann. Allenfalls B. napaea-♀ ♀ können auch einmal stark verdunkelt sein. Deren Flügelaußenrand ist jedoch kantig. Zudem fehlt bei B. thore auf der Hinterflügel-Unterseite fast jede weiße oder Perlmuttzeichnung.
Vor allem in Nordeuropa, wo häufig auch schwächer gezeichnete Exemplare von B. thore auftreten, kann er auch mit Brenthis ino verwechselt werden. Bei diesem ist jedoch oberseits die hellbraune Grundfärbung leuchtender, mehr rötlichbraun. Nordeuropäische B. thore haben eine blassere, weniger leuchtende Grundfarbe als solche aus den Alpen. Und insgesamt wirkt die Zeichnung der Hinterflügel-Unterseite bei B. thore etwas verwaschener als bei B. ino. Auch gibt es nur wenige Gebiete (z. B. auf dem Dovrefjell) wo beide Arten gemeinsam auftreten.
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
- Präparat von Walter Tausend (PDF): [♀ 2192]
2.4. Ähnliche Arten
2.5. Erstbeschreibung
Später hierzu erschienener Text
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Lebensraum und Lebensweise
B. thore ist eine Art des Bergwaldes. Er fliegt hier auf Waldlichtungen, in Wiesentälern und auf in den Wald hinabreichenden Lawinenrunsen. Seine Fundorte sind stets kühl und feucht und liegen, speziell in den Alpen, oft an Nordhängen. Dort fliegt er in Höhenlagen von 800 bis 1800 m. In Skandinavien geht er bis auf Meereshöhe herab und steigt bis an die Baumgrenze. In Nordrussland kann er auch in der Tundra angetroffen werden, ist dort aber nicht häufig. Generell ist B. thore eine Art mit inselhafter Verbreitung, sie fehlt weiten Gebieten ganz und tritt meist nur räumlich eng begrenzt auf.
Der Falter fliegt in einer Generation, in den Alpen je nach Höhenlage von Mitte Juni bis Anfang August, in Nordeuropa im Juli. Die Flugzeit ist recht kurz und dauert an einem Fundort meist nur zwei bis drei Wochen.
Das ♀ legt seine Eier an die Nahrungspflanze, das Zweiblütige Veilchen (Viola biflora) oder in dessen nähere Umgebung ab. Die Raupe überwintert meist zweimal, das erste Mal als Jungraupe, das zweite Mal halb ausgewachsen.
(Autor: Jürgen Hensle)
3.3. Nahrung der Raupe
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„nach dem nordischen Gott Thor benannt.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio thore Hübner, [1804] [Originalkombination]
- Clossiana thore (Hübner, [1804])
4.3. Synonyme
- Argynnis borealis Staudinger, 1861
4.4. Verbreitung
B. thore fliegt in Europa in den Alpen und nördlichen Voralpen, in den Bergen Skandinaviens, vom Dovrefjell bis Lappland, in Ostfinnland und Nordrussland. In Asien tritt er vom Ural über Sibirien bis in die Mongolei und Nordkorea auf.
4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Angaben von Hemming (1937: 230 und 177).
4.6. Literatur
- Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
- Henriksen, H. J. & I. Kreutzer (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - Skandinavisk Bogforlag, Odense. 1-215.
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1793-1832]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 1: pl. 1-207.
- Hübner, J. [1805-1823]: Sammlung europäischer Schmetterlinge. Der Ziefer 4. Heer. Insectorum Ordo IV.: Titelseite, [i]-[iv], [i]-[iv], 1-194. Augsburg.
- Lukhtanov, V & A. Lukhtanov (1994): Herbipoliana Band 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen. 1-440.
- Opler, P.A., Pavulaan, H. & S.E. Stanford [Koordinatoren] (1995): Butterflies of North America. - Jamestown, Nd: Northern Prairie Wildlife Research Center Homepage. [http://www.npwrc.usgs.gov/resource/distr/lepid/bflyusa/bflyusa.htm] (Version 12DEC2003).
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 209-210), Egg/ZH (Fotorotar AG).