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3. Diagnose

Nach Roesler (1973: 143) ist die Art schon äußerlich erkennbar: "Innerhalb der Gruppe der uniformen Assara-Arten ist turciella sp. nov. insbesondere conicolella ähnlich, lässt sich aber eindeutig durch die mausgraue Grundfarbe (conicolella = dunkelbraun), die weißlichen Hfl und die pubeszenten ♂-Antennen unterscheiden." Das bei Huemer & Morandini (2009: 229) abgebildete Exemplar würde ich aber eher als braun statt als mausgrau bezeichnen.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Die Art wurde aus der Türkei beschrieben.

4.2. Taxonomie und Faunistik

Roesler (1973: 142-143) vergleicht die Art vor allem mit Assara conicolella, ferner mit einer Reihe weiterer einfarbig grauer Arten der Gattung aus Asien. Außer vom Typenfundort bei Mersin war sie ihm nur noch von Antalya (Park Otel Turquie) bekannt. Beide Fundorte liegen an der Südküste der Türkei. Kemal & Koçak (2020: 136) listen die Art von "TR 07 33", also aus den türkischen Provinzen Antalya und Mersin - offensichtlich gab es hier keine neuen Funde mehr.

Völlig überraschend "stolperte" ich am 26. November 2022 auf eine Meldung aus Europa, die keinen Eingang in die Fauna Europaea oder sonstige Listen oder in Leraut (2014) gefunden hat und auch dem Lepiforum bis dahin entgangen war. Bei Huemer & Morandini (2009: 227) werden jedenfalls mehrere Funde für Italien angeführt, konkret heißt es: "General distribution: only known from Turkey so far. New record for Italy and Europe! [...] Records: Valle Vecchia, 06.08.2004, leg. Morin; ditto, but 07.07.2004, 21.09.2004 and 06.06.2005, leg. Huemer." Und auch der neue Fund erfolgte im Dünengelände des Mittelmeers, hier der nördlichen Adria. Damit sollte die Art auch an der Adriaküste von Slowenien über Kroation bis Albanien zu erwarten sein und auch in Küstennähe in Griechenland noch gefunden werden können - wenn denn die Lebensräume nicht doch zu speziell sind. Aber vielleicht sollten doch auch die Belege von "A. conicolella" aus dem Küstenbereich des südlichen Kroatien und Griechenlands noch einmal überprüft werden.

(autor: Erwin Rennwald)

4.3. Typenmaterial

Roesler (1973: 142) informiert: "Holotypus, ♂: "20.V.[19]69, Asia min[or], Dünen, 25 km SW v. Mersin, F. Kasy leg.", GU-6802 ♂ - U. Roesler, Coll. NHMW. Allotypus, ♀: gleiche Fundortangabe, GU-6803 ♀ - U. Roesler, Coll. Roesler. Paratypus, ♂: "Antalya, Park Otel Turquie, L[ampe] Hg [Quecksilberdampf], 4.8.[19]64, Coll. E. de Bros", GU-6725 ♂ - U. Roesler, Coll. LNK."

4.4. Literatur

  • Huemer, P. & C. Morandini (2009): Biodiversity of Lepidoptera within the area of Valle Vecchia (Caorle, Venezia) with special regard to nature conservation aspects. Contributo alla conoscenza dei Lepidotteri dell'area di Valle Vecchia (Caorle, Venezia) con particolare riguardo agli aspetti conservazionistici. — Gortania – Atti Museo Friulano di Storia Naturale, 30: 221-254. [PDF auf civicimuseiudine.it]
  • Kemal, M. & A.Ö. Koçak (2020): On the Phycitinae of Turkey: updated synonymic and distributional list of species (Lepidoptera) with some remarks. — Priamus. Serial Publication of the Centre for Entomological Studies Ankara, 18 (3): 130-154. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
  • Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • Erstbeschreibung: Roesler, R. U. (1973): Phycitinae. — Microlepidoptera Palaearctica 4: I-XVI, 1-752, Tafelband 1-137, pl. 1-170. Wien (Verlag Georg Fromme & Co).