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Falter
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

Der monografischen Bearbeitung der Gattung Kessleria durch Huemer & Tarmann (1991) ist zu entnehmen: "Burmann (1973) meldet die Raupen von Saxifraga bryoides L. und S. rotundifolia L., wobei letztere Pflanze in einem Gewächshaus bei München befallen wurde. Bei der erstgenannten Pflanze handelt es sich um einen Irrtum (Burmann mdl.). Nach unseren Beobachtungen kommt die Art an S. paniculata Mill. vor, dies entspricht auch der ausschließlichen Futterpflanze in der Hohen Tatra (Baraniak 1988). Die juvenile Raupe erzeugt Minen, später werden die Triebe versponnen und durch Schabefraß konsumiert. Überwinterungsstadium ist vermutlich die Raupe, die im Frühsommer (Mai/Juni) bereits erwachsen ist. Die Verpuppung erfolgt in einer Gespinströhre und die Imagines schlüpfen im Freiland bereits ab Ende Mai. Die Flugzeit dauert je nach Höhenlage und Exposition des Lebensraumes von Ende Mai bis Ende Juli. Burmann (1973) meldet alpicella aus dem Nordtiroler Vennatal von Ende Mai bis Anfang Juli und wiederum Ende August, was möglicherweise auf eine zweite Generation hindeuten könnte. Habitat: Kalkfelswände bzw. kalkreicher Schutt, besonders in Südexposition, seltener auch auf Silikatunterlage."

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Saxifragaceae:] Saxifraga paniculata (Trauben-Steinbrech, Rispen-Steinbrech)
  • [Saxifragaceae:] Saxifraga rotundifolia (Rundblättriger Steinbrech)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Nach Huemer & Tarmann (1991) tritt die Art in den Alpen (Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien), der Hohen Tatra (Polen, Slowakei), dem Pieniny-Gebirge (Polen) und in den Balkanländern Kroatien, Bosnien, Serbien, Mazedonien, Albanien, Rumänien auf.

Rudolf Schick macht (mündl. und E-Mail an E. Rennwald) darauf aufmerksam, dass dabei für Deutschland (Baden-Württemberg) eine alte Angabe von Wörz (1954) von der Schwäbischen Alb, also abseits der Alpen übersehen wurde. Der Beleg stammt vom 5. Mai 1878 Blaubeuren, Rusenschloss; da der Finder unbekannt ist, kann man dieser Angabe mit Unbehagen begegnen, zumal von Ernst August Hofmann vom selben Fundort ein Beleg von Kessleria saxifragae vom 1. Juli 1880 vorliegt. Da von 1878 auch ein Beleg von K. saxifragae von Schmid von der Schwäbischen Alb gesammelt wurde, dürfte er auch hier der Finder sein und die beiden Funde vom selben Ort stammen. Trotz der Bedenken: Die Echtheit der alten Angabe wird durch einen neueren Nachweis von Axel Scholz vom 30. Mai 1997 bei Schelklingen gestützt: Auch dort kommt K. alpicella gemeinsam mit Kessleria saxifragae vor, die mehrfach - auch als Raupe an Saxifraga paniculata - und in verschiedenen Jahren dort nachgewiesen werden konnte. Der Rispen- oder Trauben-Steinbrech tritt in der Schwäbischen Alb verbreitet, wenn auch alles andere als häufig auf. Mit weiteren Vorkommen der beiden genannten Kessleria-Arten darf also gerechnet werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur