VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+27Kontinente:EUAS
Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Taxonomie

Slamka (2019: 24-25) erhebt E. atrifasciella aus der Synonymie von Elegia fallax.

4.2. Faunistik

Nach Slamka (2019: 24-25) gehört ein großer Teil der als "Elegia fallax" gemeldeten Funde aus Europa zu der bisher als Synonym geführten E. atrifasciella, so alle überprüften Meldungen aus Frankreich, Korsika, Italien, Ost- und Südosteuropa einschließlich der Krim. Locus typicus ist Lagodechi (Lagodekhi) im Kaukasus (Georgien). Die Art wurde auch in der Türkei, Syrien, dem Libanon und im Irak gefunden. E. fallax ist demgegenüber vorerst nur noch aus der Türkei (locus typicus: Amasia) und von Spanien und Portugal bekannt. Insbesondere auf dem Balkan könnten beide Arten aber auch gemeinsam auftreten.

Bartsch (2021) berichtet über den "Erstfund von Elegia atrifasciella Ragonot, 1887 in Deutschland". Der Fundort liegt am Rande des Murgtals im Nordschwarzwald (Baden-Württemberg), wo in tiefer Lage warme Eichenbestände auf sehr flachgründigen Böden über Rotliegendem wachsen: "Am 20. Juni 2018 führte ich zusammen mit Dietger Hausenblas, Lutherstadt Wittenberg und Axel Steiner, Pfinztal-Wöschbach eine Lichtfangexkursion an den bei Gaggenau-Hörden gelegenen Scheibenberg durch. [...] Unter den anfliegenden Faltern befanden sich auch einige ganz frische Exemplare von Elegia, darunter solche mit auffallend hellen Vorderflügeln. Drei dieser hellen Exemplare, zwei Männchen (Abb.1) und ein Weibchen (Abb. 2), wurden zur Untersuchung mitgenommen. Die präparierten Exemplare fielen im Vergleich mit „normalen“ E. similella nicht nur durch die hellere Färbung, sondern auch durch die etwas geringere Größe und den schmaleren Flügelschnitt auf. Ein Männchen wurde genitaluntersucht und erwies sich anhand des auffallenden Digitus der Valven und der distal abgerundeten Labides zweifelsfrei als E. atrifasciella (Abb. 3)." Bartsch (2021) stellte in seiner Diskussion fest: "Dem Fundort Scheibenberg am nächsten kommen Nachweise aus dem französischen Département Ain westlich von Genf (http://www.lepinet.fr). Eine unbemerkte Einwanderung dieser Art aus Frankreich oder der Schweiz erscheint wenig wahrscheinlich. Wahrscheinlich war die Art am Scheibenberg, dessen Habitatstruktur teilweise durchaus an mediterranen Eichenbuschwald erinnert, schon immer vorhanden und wurde bisher nur übersehen. Weitere Vorkommen an ähnlichen Stellen des westlichen Schwarzwaldrandes, an den Südhängen des Kinzigtals der Rheinebene sind zu erwarten." Ich teilte diese Einschätzung. Und tatsächlich gab es 2022 und 2023 weitere Nachweise an warmen Stellen im nördlichen Baden-Württemberg.

Mittlerweile gibt es auch einen Fund an vergleichbarer Stelle in Bayern (siehe Diagnosefalter mit Daten: "Kreis Würzburg, Kleinochsenfurter Berg, 260 m, 18. Juli 2022, Lichtfang (leg., gen. det. & fot.: Werner Wolf)" und einen ersten Fund im Saarland am 11. Juli 2023 am Hammelsberg bei Perl (siehe [Meldung von Jürgen Peter]). Eine aktuelle Arealausweitung ist also durchaus möglich.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

28. Dezember 1887 (Begründung siehe unter Acrobasis niveicinctella).

4.4. Literatur