Verwechslungsträchtige Art!
Artberechtigung mittlerweile meist akzeptiert. In Europa nur auf Zypern. Falter von Sommer bis Anfang Herbst, die Raupen überwintern und fressen an Pinus.
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Falter
Raupen
Männchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupen

2. Diagnose

Hinterflügel am Außenrand mit dunkler Fleckenreihe.

2.1. Männchen

2.2. Ähnliche Arten

Auf Zypern kommt auch noch Thaumetopoea solitaria vor. Unterschiede: Abdomen bei T. wilkinsoni orangebraun, Nierenmakel winkelförmig (bei T. solitaria punkt- oder fleckförmig). Fühler des ♂ dichter gekämmt. Siehe Diskussion im [Forum].

Egbert Friedrich macht im [Forum] darauf aufmerksam, dass Thaumetopoea processionea auf Zypern nicht vorkommt, sondern nur T. wilkinsoni und T. solitaria.

3. Weitere Informationen

3.1. Taxonomie und Faunistik

In der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de]) wurde der Artstatus von T. wilkinsoni noch stark angezweifelt: "The taxonomic status of wilkinsoni is not clear yet and is in need of further investigation. Probably this is just a subspecies of Thaumetopoea pityocampa."

Nach der (vor allem) genetischen Studie von Basso et al. (2023) wird allerdings klar, dass die beiden Taxa recht weit voneinander isoliert sind, so dass an der Artberechtigung eigentlich nur noch wenig Zweifel bestehen kann. Die Art kommt nicht - wie zunächst vermutet - nur auf Zypern vor, sondern im östlichen Mediterranraum auch in der Türkei, Syrien, dem Libanon und Israel.

Schwieriger wird es mit den Faltern von Kreta, die zunächst - aber mit Vorbehalt - ebenfalls zu T. wilkinsoni gerechnet wurden. Nach der Studie von Basso et al. (2023) werden sie jetzt unter dem Namen Thaumetopoea cretensis geführt und als Schwesterart von T. wilkinsoni betrachtet. Zusammen sind diese beiden dann Schwester zu T. pityocampa.

Schon Trematerra et al. (2017) hatten festgestellt, dass Tiere aus dem zentralen östlichen Griechenland und von Pantellaria / Tunesien beim Barcoding um rund 7 % von T. pityocampa abweichen. Sie beschrieben die Tiere als zwei neue Arten, obwohl der Barcoding-Abstand zwischen den wenigen untersuchten Faltern ihrer Thaumetopoea hellenica und T. mediterranea nur 3,05 % betrug, also auch eine Deutung als Unterarten einer Art möglich wäre.

Basso et al. (2023) zeigen auch, wie kritisch es ist, alles auf Barcoding-Abstände der mitochondrialen DNA zu setzen. Nach ihnen sind die Weibchen des T. pityocampa-Komplexes alle recht kurzlebig (1 Tag) und fast sedentär. Die mitochondriale DNA der Tiere einer Insel kann sich also über sehr lange Zeiträume isoliert weiterentwickeln, obwohl die längerlebigen Männchen die Insel immer wieder verlassen und Weibchen woanders finden und umgekehrt Männchen vom Festland auf die Insel fliegen und genetisches Material von dort mitbringen. Die mitochondriale DNA würde also klar getrennte Arten vortäuschen, während die Kern-DNA bunt durchmischt wird und Tiere vom Festland un solche der Insel sich biologisch ganz eindeutig als zu einer einzigen Art gehörend verhalten würden. Je größer der räumliche Abstand der Insel vom Festland, desto seltener kommt es tatsächlich zum Kern-DNA-Austausch. Genau das lässt sich bei T. wilkinsoni und T. pityocampa beobachten: Die Tiere zeigen statistisch trotz gelegentlicher Durchmischungen deutliche Unterschiede auch in der Kern-DNA. Man kann sie - wenn man will - also trotz identischer Pheromone und breitem Durchmischungsgürtel als getrennte Arten betrachten. Man muss es aber nicht. Wieder einmal hängt es an der Definition des Artbebriffs.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.2. Typenmaterial

Tams (1925: 294): “Holotype ♂ and paratype ♂: Cyprus, 27.ix.1924, bred from pine (Wilkinson).

Allotype ♀: Mountains of Cyprus (D. M. A. Bate).

Paratypes: 7 ♂♂, Platres, Cyprus, 5,000–6,000 feet, 16.ix.–16.x.1920; 1 ♂, Platres, 23.vii.1921; 1 ♀, Platres, ix.1921.

The nine paratypes from Platres were all taken by Captain K. J. Hayward, who made extensive collections on Cyprus in 1920 and 1921.”

3.3. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Am Ende des Inhaltsverzeichnisses (Seite 421) ist angegeben, dass Teil 3 (pp. 213-312) am 27. Januar 1925 publiziert wurde.

3.4. Literatur