1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
♂: Mit 2 silbrig-weissen Querlinien auf den Vorderflügeln; unverwechselbar.
♀: Vorderflügel einfarbig, nur am Vorderrand der Flügelbasis mit purpurn glänzendem Fleck. Ähnliche Arten:
- Micropterix calthella (purpurn glänzender Fleck erstreckt sich über die ganze Flügelbasis)
- Micropterix isobasella (Flügelbasis ohne purpurn glänzenden Fleck, höchstens wenige Schuppen am Rande der Costa)
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Lebensweise der Raupen
Da über die Larvalbiologie der allermeisten Micropterigidae überhaupt nichts bekannt ist, soll hier die Zusammenfassung einer sehr bemerkenswerten Ausnahme vollständig zitiert werden. Schon der Titel der Arbeit von Meyer et al. (2002) fällt hier ganz aus dem Raster des Gewohnten: "Zur Kenntnis der Biologie und Ökologie von Micropterix aruncella (Scopoli) an der zentralalpinen Waldgrenze". In der Zusammenfassung heißt es: "Larven und Imagines von M. aruncella wurden auf Almwiesen an der Waldgrenze oberhalb des Ortes Neustift (auf 2000 m NN, Stubaital, Zentralalpen, Österreich) gesammelt: 158 Larven mit einem Kempson-Apparat von der Bodenoberfläche, 81 Imagines (42 Männchen, 39 Weibchen) mit Emergenzzelten. Die Häufigkeitsverteilung der Kopfkapselbreiten zeigt 4 Maxima, die 4 Larvenstadien wahrscheinlich werden lassen, deren Wachstumsrate zwischen 1,2 und 1,7 liegt. Larven wurden an 5 Sammelpunkten zwischen Mai und Oktober gesammelt, L1 waren nur im Mai vorhanden, zu Beginn des Juli erreichte diese Generation das 2. Stadium, einige sogar das 3. Stadium. Im Herbst gehörten alle Larven dem 4. Stadium an mit einer maximalen Populationsdichte von 450 Exemplaren pro m². Nach der Überwinterung schlüpften die Imagines zwischen Mitte Juli und Mitte August. Anscheinend hat M. aruncella an der Waldgrenze einen zweijährigen Lebenszyklus." - Die Arbeit ist es wert, im Detail gelesen zu werden. Dazu dann auch der Teil über die Beschreibung der nicht als Raupen erkennbaren Larven von Klausnitzer et al. (2002).
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Die Art lebt nach Scopoli (1763: 254) "Copiosa in paniculis Acteae, Arunci", d. h. häufig in Rohrbüscheln von Actaea (Christophskraut) und Aruncus (Geißbart). Auf Aruncus bezieht sich offensichtlich der Artname.
4.2. Andere Kombinationen
- Phalaena aruncella Scopoli, 1763 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Eriocephala atricapilla Wocke, 1877
- Micropteryx seppella Fabricius, 1777
- Micropterix nuraghella Amsel, 1936
4.4. Faunistik
Die Art ist in Nordeuropa (außer Island), Westeuropa und Mitteleuropa verbreitet, dazu auch in den meisten Ländern des Mittelmeerraums zu finden.
Zeller-Lukashort et al. (2002: 36) melden die Art als neu für Kroatien: "Kroatien, Mala Kapela Gebirge, Pogledalo bei Vrelo, 800m, 44°45,658' N 15°35,617' E, 10.6.2001 (coll. Zeller); Kroatien, Mala Kapela Gebirge, Ljubovo Pass, 900m, 44°39,912' N 15°35,971' E, 12.6.2001 (coll. Zeller)".
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Klausnitzer, B., Meyer, E., Kössler, W. & G. Eisenbeis (2002): On the larval morphology of Micropterix aruncella (Scopoli, 1763) (Lepidoptera, Micropterigidae). - Beiträge zur Entomologie 52: 353-366. [PDF auf contributions-to-entomology.org]
- Meyer, E., Kössler, W. & B. Klausnitzer (2002): Zur Kenntnis der Biologie und Ökologie von Micropterix aruncella (Scopoli) an der zentralalpinen Waldgrenze (Lep., Micropterigidae). - Entomologische Nachrichten und Berichte, 46 (1): 17-22. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Scopoli, J. A. (1763): Entomologia Carniolica exhibens insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines, genera, species, varietates. Methodo Linnaeana. 1-421. Vindobonae (Trattner).
- Zeller-Lukashort, C.H., Kurz, M.(A.) &, M.E. Kurz (2002): Neue Funddaten von Arten der Gattung Micropterix Hübner, [1825] (Lepidoptera: Micropterigidae). - Zeitschrift/Journal: Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, 54: 35-38. [PDF auf zobodat.at]