Stirn bis Flügelspitze: 3,5 mm
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Falter
Kopula
Diagnose
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Beschreibung von John Curtis als Eriocephala calthella
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

2. Diagnose

2.1. Weibchen

Einfarbige Art mit purpurn glänzendem Fleck, der sich über die ganze Flügelbasis erstreckt.

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Ähnliche Arten

2.4. Erstbeschreibung

2.5. Beschreibung von John Curtis als Eriocephala calthella

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Amsel (1962) schreibt in seiner Würdigung der Arbeit von Lorenz (1961): "[...] so wenig erforscht war die Biologie. Hier setzt Lorenz an und gibt eine hervorragende Darstellung der höchst bemerkenswerten Verhältnisse, die den morphologischen Gegebenheiten der Imagines an Reiz keineswegs nachstehen. Das Ei ist dicht mit feinen Stielen besetzt, an deren Enden je ein kugelförmiges Gebilde sitzt, die einen Klebstoff absondern. Detritus ist die eigentliche Nahrung der Raupe, die eine bestimmte Luft- und Erdfeuchtigkeit verlangt und sehr schwierig zu züchten ist. Am Kopf der Puppe befinden sich 13 lange Borsten. Die Raupen sind jenseits unserer sonstigen Vorstellung einer Schmetterlingsraupe. Sie besitzen Wülste, die von jedem Segment stark eingeschnürt werden, so daß viele kuppelartige Erhebungen entstehen. Alle acht Abdominalsegmente tragen Bauchbeine. Die Verwandlung erfolgt in einem Kokon."

Amsel (1962) hat die Arbeit von Lorenz (1961) dabei gut zusammengefasst. In der mehrjährigen Studie von Lorenz (1961) wurden sehr umfangreiche Laborzuchten immer wieder auch durch Überprüfung im Freiland verifiziert. Die Raupen ließen sich in der Zucht zwar teilweise mit Blättern von Veronica agrestis füttern, doch diese Pflanze war sicher nur Notfutter, kommt sie doch an den Vorkommensstellen der Art gar nicht vor. Lorenz (1961) konnte zeigen, dass die Eiablage nicht an Moose oder andere grüne Pflanzen erfolgt, sondern direkt in feine Erdspalten. Für die komplette Larvalentwicklung werden keinerlei grüne Pflanzenteile benötigt, so dass Lorenz (1961) daraus schloss, dass sich die Larve rein von Detritus ernährt, was plausibel ist. Aus heutiger Sicht erhebt sich allerdings die Frage, ob Bakterien oder Pilzhyphen entscheidenden Anteil an diesem "Detritus" haben. Lorenz (1961) stellte fest, dass der Wassergehalt des Bodens die gesamte fast zehnmonatige Larvalzeit über nur sehr geringen Schwankungen unterlegen sein durfte, was zum einen leicht austrocknende Wiesenbereiche aber auch moorige ganz ausschließt und die oft sehr enge räumliche Begrenzung auch der Falter erklärt. Lorenz (1961) ermittelte im Labor folgende Entwicklungszeiten: Ei ca. 21 Tage, Raupe aktiv ca. 138 Tage, Raupe passiv (im Überwinterungskokon) ca. 150 Tage, Puppe ca. 44 Tage, Falter ca. 12 Tage. Die Lebensdauer der Falter hängt dabei stark von ausreichender Pollennahrung ab und kann im Labor bis 20 Tage reichen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Linnaeus 1761: "Habitat in Floribus Calthae frequens." [Wohnt häufig in den Blüten von Caltha (Dotterblume).]

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Argumentation für 1761 und Literaturangaben dazu: Siehe unter Acleris schalleriana.

4.5. Literatur

  • Amsel, H.G. (1962): Literaturreferat. — Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft, 47: 149-152. [PDF auf zobodat.at]
  • Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol. VI. Lepidoptera, Part II. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
  • Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1761): FAUNA SVECICA Sistens Animalia SVECIÆ Regni: MAMMALIA, AVES, AMPHIBIA, PISCES, INSECTA, VERMES. Distributa Per CLASSES & ORDINES, GENERA & SPECIES, Cum Differentiis Specierum, Synonymis Auctorum, Nominibus Incolarum, Locis Natalium, Descriptionibus Insectorum. Editio Altera, Auctior: Frontispiz, [i-xlviii], 1-578, pl. I-II. STOCKHOLMIÆ (LAURENTII SALVII).
  • Lorenz, R. E. (1961): Biologie und Morphologie von Micropterix calthella (L.) (Lep. Micropterygidae). — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Neue Folge 8: 1-23.
  • Lectotypus-Festlegung: Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
  • [SCHÜTZE (1931): 15]

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)