Bestimmungskritische Art! Siehe auch Artkomplex N. degeerella/ N. scopolii/ N. deceptoriella
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+31Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Kaltenbach (1856: 219) berichtete: "Adela Degeerella Hb., nährt sich nach Treitschke von den Blättern der A. nemorosa L. Sie lebt in einem Sacke und frisst nur das Blattfleisch. Der Säck ist ausgebogen, hinten breit, vorn schmäler und aus mehreren Blättern zusammengesetzt. Die Verwandlung erfolgt im Sacke selbst". Diese Meldung ist heute dem Komlex aus Arten um N. degeerella zuzuordnen.

Itämies (2013) berichtete ausa Finnland von einem Raupenfund mit anschließender Zucht: "One larval case of Nemophora degeerella was found in the end of April 2011 in Eurajoki, SW Finland (Grid 27˚ E 680:320). The larva was reared in a plastic jar with garden peat at the bottom and old leaves of three different species of deciduous trees [the birch (Betula pubescens), the rowan (Sorbus aucuparia) and the common alder (Alnus glutinosa)] for feeding. The larva started eating the leaves from beneath and seemingly preferred leaves of the common alder, which were apparently more decayed at the time than leaves of the two other tree species. The larva ate small rough roles on the leaf at first, but later on, only the strongest veins were left intact. After a couple of weeks, the larva burrowed into the peat to pupate. Adult emerged at Midsummer, leaving eclosed pupa pointing out of the soil. The bilaterally flattened larval case was constructed of five separate leaf fragments of various sizes. The case was approximately 9 mm in length and 4 mm in width, but not pear-shaped as suggested earlier. Contrary to the prevailing conception, my observations confirm that larvae of N. degeerella feed also in spring after overwintering. Larvae can be found hiding among litter, especially underneath brownish leaves of deciduous trees that express characteristic signs of larval presence." Da die Meldung aus Finnland stammt, gehört sie auch nach Auftrennung des Komplexes in mehrere Arten immer noch zu N. degeerella.

Nach Bryner (2020: 99) erfolgt die Eiablage in der Zucht zwar an grüne Kräuter, die Raupe ernährt sich dann aber durchgehend von Detritus.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Kozlov et al. (2016) stellten fest, dass sich unter der bisherigen Nemophora degeerella zwei weitere, kryptische Arten verbergen. Eine davon, Nemophora scopolii, kommt in Mitteleuropa und Südeuropa vor (bisher bekannt: Süddeutschland, Österreich, Italien, Slowakei, Slowenien), die andere, Nemophora deceptoriella, ist bisher nur aus dem Kaukasus-Gebiet (Russland, Georgien) bekannt. Solange die Verbreitungsbilder nicht besser abgesichert sind, lassen sich ältere Meldungen und insbesondere Fotos (!) nur dem Artkomplex zuordnen.

Vor diesem Hintergrund haben wir zunächst alle Bilder, die bis 27. Oktober 2016 bei N. degeerella abgelegt waren, zum [Artkomplex Nemophora degeerella / N. scopolii / N. deceptoriella] verschoben. Die meisten dieser Bilder - insbesondere diejenigen aus Niedersachsen - dürften sich tatsächlich auf N. degeerella beziehen, insbesondere beim Bild aus Italien handelt es sich aber wahrscheinlich um Nemophora scopolii.

4.3. Faunistik

Kozlov et al. (2016) schreiben: "Distribution. Across temperate Europe north of the Alps, from Portugal to Finland, central Russia and Crimea." Überschneidungen mit Nemophora scopolii sind insbesondere in der Schweiz, in Süddeutschland, in Österreich und generell Südeuropa zu erwarten. Ob es eine Trennlinie oder einen räumlichen Überschneidungsbereich zwischen N. degeerella und Nemophora deceptoriella aus dem Kaukasus gibt, ist noch unbekannt.

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)