2. Diagnose
2.1. Männchen
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
Noch unbekannt! Nachdem Jürg Schmid 2022 der Fang eines Weibchens gelang (Varenne et al. (2022)), dürfte es demnächst vielleicht zumindest Zuchtbeobachtungen geben.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Synonym S. labonnei: Varenne et al. (2022: 264) erklären: "La nouvelle espèce est amicalement dédiée au lépidoptériste Gérard Labonne (Montpellier), en reconnaissance de son enthousiaste activité de recherche reconnue et appréciée."
4.2. Synonyme
- Syrianarpia labonnei Varenne, Nel & Schmid, 2022 [synonymisiert durch Huemer et al. (2023), jetzt Subspecies]
4.3. Unterarten
- Syrianarpia faunieralis ssp. labonnei Varenne, Nel & Schmid, 2022
4.4. Taxonomie und Faunistik
Die Vertreter der Gattung Syrianarpia gehören zu den größten Scopariinae, die die Palaearktis zu bieten hat. Insofern war es ziemlich verblüffend, als Gianti (2005) eine neue Art aus Italien beschrieb, denn die räumlich nächsten Vorkommen von S. mendicalis waren erst aus der Türkei und von der Krim bekannt. Die Erklärung, warum die Art in Italien nicht früher entdeckt wurde, lag nach Ansicht des Autors darin, dass die Art in den Cottischen Alpen auf 2500 m Höhe gefunden wurde - wer sucht(e) dort schon? Nun, seit Jahren wurde versucht, ein Weibchen im Umfeld der Typenlokalität von S. faunieralis zu finden - 2022 hatte Jürg Schmid endlich Erfolg.
Doch auch in den französischen Alpen wurde gesucht. 2022 konnten in den Hautes-Alpes bei Montmaur mehrere Falter beiderlei Geschlechts gefangen werden. Jacques Nel verglich die Genitalien der Weibchen der beiden Fundorte und war verblüfft, wie sehr sie voneinander abwichen. Auch bei den Männchen waren Genital-Unterschiede zu finden, allerdings erst nach vollständiger Präparation. Die Konsequenz: die französchen Tiere wurden als neue Art beschrieben - Syrianarpia labonnei. Ein Barcoding-Vergleich der 4 beschriebenen Syrianarpia-Arten stand zu diesem Zeitpunkt noch aus, doch Vieles sprach dafür, dass Barcoding die Arbeitshypothese von zwei Endemiten in Italien bzw. Frankreich mit jeweils sehr engem Verbreitungsgebiet bestätigen könnte. Dies obwohl der räumliche Abstand der Vorkommen weniger als 100 km Luftlinie beträgt. Doch es kam anders! Der Barcoding-Abstand der beiden Taxa liegt nach Huemer et al. (2023) bei deutlich unter 0,5 %, während die anderen Arten der Gattung alle Barcoding-Abstände von 7-9 % haben. Es ist also davon auszugehen, dass sich die beiden Taxa erst nacheiszeitlich in ihren jetzt getrennten Gebieten auseinander entwickelt haben. Vor diesem Hintergrund zogen die Autoren die Konsequenz, "Syrianarpia labonnei" - trotz der erneut bestätigten Färbungs- und Genitalunterschiede - als Subspecies von Syrianarpia faunieralis herabzustufen.
Syrianarpia faunieralis ssp. labonnei ist bisher nur aus Frankreich und dort nur vom Typenfundort Montmaur, 1600 (Département Hautes-Alpes) und vom keine 20 km entfernten Lus-la-Croix-Haute, 1450 und 1150 m (Département Drôme) in den französischen Voralpen bekannt. Die Funde der Nominat-Unterart in den Cottischen Alpen liegen hingegen zwischen 1830 und 2500 m.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Karsholt & Razowski-Nummer
Die Vergabe der K&R-Nummer erfolgte rein pragmatisch. Dazu wurde die in Karsholt & Razowski (1996) nicht erwähnte Art einfach an das Ende der Liste gestellt und die Nummer der letzten Art der Liste durch einen Buchstaben ergänzt. Hieraus lässt sich kein Hinweis auf die Verwandtschaft ableiten. (RR)
4.6. Literatur
- Erstbeschreibung: Gianti (2005): Syrianarpia faunieralis sp. n. from the Cottian Alps of Italy (Crambidae: Scopariinae). — Nota lepidopterologica 27 (4): 299-302 [Digitalisat auf archive.org].
- Huemer, P., Nel, J., Varenne, T. & J. Schmid (2023): Syrianarpia faunieralis ssp. labonnei Varenne, Nel & Schmid, 2022, stat. rev. (Lepidoptera, Crambidae, Scopariinae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 32 (3): 191–194.
- Beschreibung als Syrianarpia labonnei: Varenne, T., Nel, J. & J. Schmid (2022): Descriptions de Syrianarpia labonnei sp. n. du Dévoluy (France) et de la femelle de Syrianarpia faunieralis Gianti, 2005 (Lepidoptera, Pyralidae, Phycitinae) [sic!]. — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 31 (4): 261-265.