Achtung: die Tiere gehören nach Nel & Varenne (2023) wahrscheinlich zu einem Artkomplex aus (mindestens) 2 Arten!
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Falter
Männchen
Weibchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

pyrenaealis: „pyrenaeus aus den Pyrenäen.“

Spuler 2 (1910: 223R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie, Nomenklatur und Faunistik

Nel & Varenne (2023) legen einen Artikel vor mit Thema: "Un problème taxonomique : sur la présence de deux espèces d'Anarpia Chapman, 1912 en Europe". Insbesondere stellen sie fest, dass ihre Tiere aus Korsika einen "kurzen" Cornutus haben, die aus den Pyrenäen einen sehr langen. Ein Blick in weitere Sammlungen und in die Literatur ergab, dass die "Espèce A" mit dem kurzen Cornutus in Korsika, im Südosten Frankreichs, in Spanien, in Marokko und auch auf Festland-Griechenland vorkommt, die "Espèce B" mit dem sehr langen Cornutus in den Pyrénées-Orientales (Frankreich), auf Kreta und in der Türkei. Duponchel ([1833]) hatte seine Eudorea incertalis von Korsika beschrieben, Duponchel (1842: 115) seine Eudorea pyrenaealis aus der Umgebung von Canigou in den Pyrenäen (Pyrénées-Orientales). "Espèce A" könnte also Anarpia incertalis (Duponchel ([1833]) heißen und "Espèce B" Anarpia pyrenaealis (Duponchel (1842) - wenn man denn die Genitalien der Holotypen überprüfen könnte. Doch diese scheinen verschollen zu sein (und wurden anscheinend noch nie genitalüberprüft) - wenn sich das bestätigt, sollten die Autoren noch entsprechende Neotypen festlegen.

Die äußeren Merkmale scheinen recht variabel zu sein, und so synonymisierte Lederer (1863) die beiden Duponchel-Taxa folgerichtig miteinander - selbstverständlich damals noch ohne Genitaluntersuchung. Chapman (1912) zeigte dann in seiner Aufstellung der Gattung Anarpia ein Männchen-Genital mit sehr langem Cornutus und schrieb dazu: "The specimen of incertalis I have is pyrenaealis" - woher das Tier stammte, verriet er aber leider nicht. Nach Nel & Varenne (2023) war es dann Leraut (1984: 169-170), der erstmals vergeblich nach dem Typenmaterial der beiden Taxa suchte. Ansonsten werfen sie ihm vor, dass er Anarpia phycophanes (Meyrick, 1937) und Anarpia rupestris (Meyrick, 1937) - beide aus dem Irak - ohne detaillierte Untersuchung ebenfalls in die Synonymie von A. incertalis stellte - was bis heute nicht mehr hinterfragt wurde (Leraut (2012) wertet beide wieder zu Subspecies von A. incertalis auf). Und: Bei Leraut (2012: 180) wird erstmals ein kurzer Cornutus bei A. incertalis gezeigt. Weitere Komplikationen gibt es demnach in der Türkei, dem Irak, Iran, etc.

Nel & Varenne (2023) stellten fest, dass die bei BOLD zugänglichen Barcoding-Daten zu 2 verschiedenen BINs gehören, also 2 Arten repräsentieren können. Da dort aber weder Daten aus Korsika noch von Festland-Frankreich vorliegen, kann daraus taxonomisch-nomenklatorisch nichts abgeleitet werden. Es gibt hier also noch einiges zu tun.

AUtor: Erwin Rennwald)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Woodward (1922: 379) [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org] teilt die Publikationsjahre des Bandes mit der Erstbeschreibung mit: 1-224 und pl. 211-224 1832, 225-336 und pl. 225-232 1833, 337-“[403]” [sic, recte: 400] und pl. 233-236 1834.

Woodward (1922: 380) dann auch die Beschreibung der Folgebände mit der Beschreibung von Eudorea pyrenaealis: [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org] teilt die Publikationsjahre des Bandes mit: 1-112 (mit ?) und pl. 51-56 1842, 113-480 (mit ?) und pl. 57-72 1843, 481-[555] (mit ?) und pl. 73-80 1844, pl. 81-90 1845.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur