Artberechtigung umstritten!
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Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Synonyme

3.2. Taxonomie und Nomenklatur

Das Taxon wurde als Unterart von Callophrys rubi beschrieben und wird z.T. auch heute noch bzw. wieder als solche geführt (z.B. von Tshikolovets (2011)).

Ten Hagen & Miller (2010) nutzten die bei Schmetterlingen vielfach bewährte Methode der Untersuchung eines kleinen Abschnitts der mitochondrialen DNA (COI-Barcoding) - und sie fanden praktisch keine Unterschiede zu Callophrys rubi, was zur Konsequenz hatte, dass sie Callophrys chalybeitincta die Artrechte absprachen. Sie begründeten: "Fehlende Unterschiede im COI-Gen bedeuten aber nicht zwangsläufig Konspezifität [...], zusätzlich fehlende Unterschiede im Genital, der Flügelform, der Flügelunterseite, der Ökologie und besonders biogeographische Überlegungen unterstützen aber entschieden diese These. Es gibt keinen erkennbaren Grund, warum eine Art mit einer derart großen ökologischen Potenz und dem beschriebenen Verbreitungsareal gerade im Kaukasus fehlen soll und von einer anderen Art ersetzt wird. Dafür ist den Autoren auch kein Parallelfall bekannt, weder bei den Tagfaltern noch in anderen Familien. Letztlich unterscheiden sich C. rubi und C. chalybeitincta auch nur an der Färbung der Flügeloberseite: verschiedene Braunfärbungen versus verschiedene Schwarzfärbungen."

Stradomsky & Vodolazhsky (2011) wiederholten die Untersuchungen bezüglich der beiden genannten Arten und schlossen jetzt auch Kern-DNA (ITS2) mit ein - und siehe da, die Kern-DNA erbrachte deutliche Unterschiede (2,7 bzw. 3 %), weshalb die Autoren zum Schluss kamen, dass es sich hier sehr wohl um getrennte Arten handelt. Sie beanstandeten, dass die Schlüsse von Ten Hagen & Miller (2010) sehr überstürzt gewesen wären, da sie nur auf Basis fehlender Unterschiede beim COI erfolgt sein sollten. Letzteres trifft aber ausdrücklich nicht zu (s.o.) und bezüglich der innerartlichen Variation des ITS2 müssten jetzt erst mal Callophys rubi sehr unterschiedlicher Provenienzen verglichen werden, bevor der Unterschied zum Taxon chalybeitincta klar bewertet werden kann. Oder vielleicht sollte man einfach mal mit Kreuzungsexperimenten beginnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Faunistik

In Europa auf den Süden Russlands beschränkt.

3.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: Совинский, В. (1905): Три новыхъ кавказскихъ разновидности чещуекрыпыхъ [Sovinksy, V. (1905): Trois nouvelles formes de Lépidoptères du Caucase]. — Русское энтомологическое обозъние – Revue Russe d'Entomologie 5 (3-4): 108-110. [französische Titelübersetzung nach dem Inhaltsverzeichnis, Seite IV-V, zitiert]
  • Страдомский, Б. В. & Е. А. Фомина (2009): Стадии развития некоторых голубянок (Lepidoptera: Lycaenidae) юга России [Stradomsky, B. V. & E. A. Fomina (2009): The developmental stages of some blue butterflies (Lepidoptera: Lycaenidae) of Russian South]. — Кавказский энтомологический бюллетень 5 (2): 269-272 [PDF auf ssc-ras.ru].
  • Stradomsky, B.V. & D.I. Vodolazhsky (2011): Callophrys rubi (Linnaeus, 1758) and C. chalybeitincta Sovynski, 1905 (Lepidoptera: Lycaenidae): a comparative analysis of mitochondrial and nuclear DNA sequences. Callophrys rubi (Linnaeus, 1758) и C. chalybeitincta Sovynski, 1905 (Lepidoptera: Lycaenidae): сравнительный анализ последовательностей митохондриальной и ядерной ДНК. — Caucasian Entomological Bulletin. Кавказский энтомол. бюллетень 7(1): 79-80 [PDF auf molbiol.ru].
  • Ten Hagen, W. & M. A. Miller (2010): Molekulargenetische Untersuchungen der paläarktischen Arten des Genus Callophrys Billberg, 1820 mit Hilfe von mtDNA-COI-Barcodes und taxonomische Überlegungen (Lepidoptera: Lycaenidae). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 30 (4): 177–197. [PDF auf zobodat.at]
  • Tshikolovets, V. V. (2011): Butterflies of Europe & the Mediterranean area. — 544 S.: Pardubice, Czech Republik (Tshikolovets Puplications).

3.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)