Artberechtigung umstritten!
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Falter
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

Hinweis: „Dem äußeren Anschein nach sind wohl alle helleren/kontrastreichen "speciosas" aus dem Südalpenraum zumindest "viridescens-verdächtig" - äußere Merkmale, die eine Bestimmung nach Bild erlauben, sind mir bisher nicht bekannt.“

(Autor: Egbert Friedrich)

2.2. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Abweichende Schreibweisen

  • Xestia viridiscens (weit verbreiteter Schreibfehler, so auch in Karsholt & Razowski (1996) und in früheren Versionen der Fauna Europaea)

3.2. Andere Kombinationen

  • Aplectoides speciosa f. viridescens Turati, 1919 [Originalkombination]

3.3. Taxonomie und Faunistik

SwissLepTeam (2010) hatte zu X. speciosa geschrieben: "Die hellere, ein wenig grünliche Form viridescens Turati, 1919, die diese Art in der Südschweiz und zum Teil auch im Wallis vertritt und früher als Unterart von speciosa betrachtet wurde, ist in Mikkola et al. (1994) aufgrund geringfügiger Genitalunterschiede als eigene Art abgetrennt worden. Vor allem im Münstertal und im Wallis, aber auch in den Zentralschweizer Nordalpen scheinen jedoch die verschiedensten Übergangsformen aufzutreten, weshalb viridescens von uns bis auf weiteres nur als Unterart anerkannt wird."

Auch Wymann et al. (2015) bleiben für die Schweiz bei einer einzigen Art, die sie unter "Xestia speciosa" führen. Sie erläutern: "Die hellere X. viridescens (Turati, 1919), die in den südlichen Alpentälern, im Wallis, im Berner Oberland (Grimselgebiet) und offensichtlich auch im Jura lebt, wurde als eigene Art von speciosa abgetrennt. Dies scheinen neuere DNA-Analysen zu bestätigen. Trotzdem ist nicht eindeutig geklärt, ob viridescens nicht nur eine Unterart von speciosa ist. Deshalb wird das Taxon hier unter dem Namen X. speciosa behandelt, auch wenn es in K.&R. 1996 eine eigene Artnummer (10186) besitzt." Zur Karte erläutern sie: "Die Fundorte der beiden Taxa werden auf der gleichen Karte dargestellt, weil ihre Verbreitung in der Schweiz noch nicht geklärt ist. Wenn die "richtige" speciosa hier wirklich heimisch ist, dann eventuell in den Nordalpen der Zentral- und Ostschweiz." Vor diesem Hintergrund wird X. speciosa im Lepiforum für die Schweiz mit Fragezeichen geführt, Xestia viridescens hingegen als Art mit Nachweisen. Damit ist nicht gesagt, dass ich überzeugt davon bin, dass die Auftrennung in zwei Arten hier die korrekte Vorgehensweise ist.

Bryner & Kopp (2023: 57) fassen für die Schweiz zusammen: "Bisher liegen erst wenige Nachweise aus der Schweiz vor Birrer (2022b): info fauna. http://lepus.unine.ch/carto/32986".

Huemer (2013) vermerkte zu Österreich: "Nach Karsholt & Razowski (1996) soll die Art auch in Österreich vorkommen, sie ist aber mit Sicherheit nur aus dem benachbarten Südtirol nachgewiesen (Huemer, 2007a)." Ein neuer Fang und anschließendes Barcoding brachten den entscheidenden Hinweis: "Nachweis: Nordtirol, Timmelsjoch Umg., 2400 m, 21.7.2015, leg. Huemer. Specimen ID: TLMF Lep 18402; Sequence ID: LEATJ827-15 (658 bp). Erstnachweis für Nordtirol und Österreich! In Südtirol weiter verbreitet."

Peter Huemer ergänzte per E-Mail (9. Juli 2021 an E. Rennwald): "Habe beide Arten in Südtirol syntop und synchron gefunden und neben der Morphologie gruppieren auch diese Tiere im Barcode separat. Ich habe keinen Zweifel, dass sie auf Artrang zu unterscheiden sind." Damit spricht vieles dafür, dass der Vermerk "Artberechtigung umstritten!" entfernt werden könnte.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur

  • Bryner, R. & A. Kopp (2023): Aktualisierung der Checkliste der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz. — Entomo Helvetica 16: 39-60.
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Huemer, P. (2016): DNA-Barcoding der Schmetterlinge (Lepidoptera) des zentralen Alpenraumes (Tirol, Südtirol) - weitere faunistische Landesneufunde. — Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 2016: 36-49.
  • Mikkola, K., Fibiger, M. & J. D. Lafontaine (1994): Revision of the Xestia speciosa and X. alpicola Complexes in Europe (Lepidoptera, Noctuidae). - Entomologica Fennica 5: 125-128.
  • SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Erstbeschreibung: Turati, E. (1919): Nuove forme di lepidotteri. Correzioni e note critiche IV. — Il Naturalista Siciliano 23: 203-368, pl. I-IV. Palermo (Stabilimento Tipografico Virzi).
  • Wymann, H.-P., Rezbanyai-Reser, L. & M. Hächler unter Mitarbeit von A. Luginbühl (2015): Die Eulenfalter der Schweiz. Lepidoptera: Noctuidae, Pantheidae, Nolidae. — Fauna Helvetica 28: 1-960 S.; (CSCF & SEG) Neuchâtel.