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Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Solanaceae:] Physalis walteri

Einzige mir bekannte gesicherte Raupennahrungspflanze ist Physalis walteri, doch Daten zur Raupe fehlen weitgehend. Das Verbreitungsgebiet dieser Pflanze und das des Falters decken sich weitgehend. Doch der Falter wurde auch noch in Bundesstaaten ohne natürliche Vorkommen dieser Pflanze gefunden. Sollte der Falter noch weitere Arten der Gattung nutzen können, wäre der Sprung über Kontinentgrenzen leichter, insbesondere wenn auch die weltweit angebaute Kapstachelbeere (Andenbeere, Andenkirsche, Peruanische Blasenkirsche: Physalis peruviana) mit genutzt werden könnte.

4. Weitere Informationen

4.1. Taxonomie und Faunistik

Sieht aus wie eine der schier unendlichen vielen Gnorimoschema-Arten - ist aber keine, doch nahe verwandt damit: Symmetrischema pallidochrella.

Wenn man in der Nähe eines Übersee-Hafens langjährig eine Lichtfalle betreibt, muss man damit rechnen, auch mal eine eingeschleppte Art zu finden. Die Lichtfalle des Landguard Bird Observatory hatte hier mit Dinumma deponens aus Asien (2010), Amphipyra effusa aus Südeuropa (2017), Olepa schleini aus Israel (2019) und Symmetrischema pallidochrella (2019) nun schon zum vierten Mal "Erfolg". Es gibt noch viele Schmetterlingsarten, die als "Schädling" in anderen Ländern angesehen werden, und für die es dennoch bisher zu keinem Nachweis in Europa kam. Symmetrischema pallidochrella gehörte nicht zu diesen irgendwann zu erwartenden Arten: Die Art war bisher nur aus der Osthälfte der USA (und nach [BOLDsystems] auch in einem Exemplar aus dem Süden Kanadas) bekannt und ist dort noch nie als Schädling gemeldet worden oder überhaupt irgendwo häufiger gefunden worden. Odin & Higgott (2021), die diesen Neufund in England melden,hatten bei ihren Recherchen erfahren, dass kaum Physalis-Arten - die Raupennahrung in den USA - von den USA nach Europa geliefert werden. Und falls doch, geschieht der Import - wenigstens wenn er legal erfolgt - unter strengen Quarantäne-Vorschriften (auch noch nach Austritt aus der EU!). Symmetrischema pallidochrella hat es trotzdem irgendwie geschafft: Am 2. Juni 2019 saß er lebendig in einer Lichtfalle des Landguard Bird Observatory in Felixstowe in Suffolk (Großbritannien).

Bei der Recherche fiel mir ein Eintrag der Pflanzenschutzbehörde von Florida auf. Dort wurde der erste Nachweis für Florida gemeldet - ein als Raupe an Physalis walteri am 31. Januar 2019 gefundenes und dann zum Falter gezüchtetes Tier im Bill Baggs Cape Florida State Park, also direkt an der Atlantikküste. Zufall? Oder ist da etwas in Bewegung, was nur kaum registriert wird? Vielleicht wissen wir in ein paar Jahren mehr. Bis dahin: Schauen Sie Ihre neu gekauften Physalis an, auch wenn sie aus Mittel- oder Südamerika geliefert wurden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Andere Kombinationen

  • Depressaria pallidochrella Chambers, 1872 [Originalkombination]

4.3. Literatur

  • Erstbeschreibung: Chambers, V. T. (1872): Micro-Lepidoptera. — The Canadian Entomologist 4: 41-44, 65-69, 88-92, 106-108, 126-133.
  • Odin, N. & J. B. Higgott (2021): A record of Symmetrischema pallidochrella (Chambers, 1872) (Lepidoptera: Gelechiidae) at Landguard Bird Observatory, Felixtowe, Suffolk. — Entomologist's Gazette 72 (3): 160-162.

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)