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2. Weitere Informationen

2.1. Faunistik

S. atriplicella ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Povolný (1969) berichtet über den Erstfund einer weiteren, erst wenige Jahre zuvor aus dem Nahen Osten (Libanon, Syrien) beschriebenen Art (Scrobipalpa vladimiri Povolný 1969) in Europa, Deutschland, Thüringen. Die Meldung beruht nach Gaedike & Heinicke (1999) aber wahrscheinlich auf Fehletikettierung und wurde daher auch in der Fauna Europaea nicht berücksichtigt. Weitere Nachweise aus Europa erfolgten bisher auch nicht, so dass die Interpretation einer Fehletikettierung sehr gestützt wird. Um die Möglichkeit der Bestätigung dieses Fundes dennoch nicht von vornherein zu verwerfen, wird die Meldung hier vollständig widergegeben: "... Dagegen schickte mir Burmann ein einwandfreies ♀ dieser Art, welches folgendermaßen bezettelt ist: Querfurt, NO-Thüringen, Muschelkalk-Hügel, lum., M. 6. 1965, leg. G. Wolter. Das tadellos erhaltene ♀ unterscheidet sich kaum von den übrigen mir bisher bekannten 27 Schmetterlingen und ist mit den ♀♀ sowohl habituell als auch genitalmorphologisch ganz konform. Die Art ist einem helleren und bunt gezeichnetem Individuum von Scr. atriplicella (F. v. R.) ähnlich und wurde schon als solche bestimmt (Rebel). Die Bedeutung dieser Entdeckung ist nicht besonders zu betonen, sie spricht für sich selbst. Die Art ist neu für Europa! Sie dürfte offenbar auf ähnlichen xerothermen Biotopen Süd- bis Mitteleuropas anwesend sein. Ihre Unterscheidung setzt die genaueren Untersuchungen größerer Serien der sonst recht ubiquitären Scr. atriplicella voraus. Für die Schmetterlingsammler bietet sich dadurch eine einmalige Möglichkeit, die Verbreitung dieser offenbar südlichen Art in Europa zu klären. Genitaliter ist diese Art sowohl im männlichen als auch im weiblichen Geschlecht sehr auffallend. Die Valven ragen hoch über die konkav eingeschnittene Uncusspitze, die basalen Valvenfortsätze sind deutlich länger als die leicht nach außen gebogenen Fortsätze des Saccus und stehen quer zur Valvenbasis. Die weibliche Subgenitalplatte trägt die teilweise umgeschlagene Falte des Periostium mit winziger schaumartiger Skulptur, und die Signumkralle ist zart und schlank, mäßig gebogen mit fein bedornter Basis. Die Art mit Scr. atriplicella verwandt (Länge der Valven u. a.)."

(Autor: Erwin Rennwald)

2.2. Literatur