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Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Synonym Elachista karsticola: Das Exemplar für die Erstbeschreibung wurde auf einem Kalk-Plateau (Karst) gefunden. Varenne & Nel (2018) formulieren daher: "« karsticola » : qui habite le karst, ici un plateau calcaire méditerranéen."

3.2. Synonyme

3.3. Taxonomie

Bei der Anlage unserer neuen Seite zu "Elachista karsticola" am 3. Juni 2018 hatte ich größte Bedenken und schrieb daher: "Sie haben es wieder getan: Gleich eine ganze Serie neuer Arten aus Frankreich beschrieben, und wieder nur auf der Grundlage weniger Einzeltiere (insgesamt 12 Tiere für 6 Artbeschreibungen!) und ohne Hinzuziehung von Barcoding-Überprüfungen. Es handelt sich also wieder einmal nur um Genitalunterschiede, die nicht durch längere Serien abgesichert sind, teilweise auch noch um geringfügig abweichende äußere Erscheinungsbilder. Wenn die beiden Autoren nicht sehr viel Erfahrung mit der Interpretation von Genitalien südfranzösischer Microlepidopteren mitbringen würden, und wenn sie nicht in der Vergangenheit mit der Beschreibung neuer Arten oft richtig gelegen wären, würde ich zu allen hier beschriebenen 6 Arten (Nematopogon caliginella, Infurcitinea paratrifasciella, Elachista karsticola, Pterolonche douxi, Coccidiphila camai, Scrobipalpa mercantourica) am liebsten gleich "Artberechtigung unklar!" dazuschreiben. So bleibt es spannend, was die weitere Erforschung dieser Tiere in Zukunft mit sich bringen wird.

Im Falle von E. karsticola beruht die Beschreibung auf einem einzigen Männchen aus den südostfranzösischen Alpes-Maritimes. Nach Varenne & Nel (2018) gehört das neue Taxon zur artenreichen Elachista bifasciella-Artengruppe. Die Autoren vergleichen die Genitalien anhand von Zeichnungen mit denjenigen von Elachista sebastella, Elachista sulcsiella, Elachista orstadii und Elachista gruenewaldi. Um das neue Taxon tatsächlich beurteilen zu können, müssen hier weitere Exemplare gefunden und auf jeden Fall ein Exemplar dem Barcoding zugeführt werden."

Anmerkung Peter Buchner am 23. Juli 2020: Aktuell gibt es einen DNA-Barcode, allerdings unpubliziert. Damit kann die Sequenz vom öffentlichen Bereich aus nicht eingesehen und somit auch nicht direkt verglichen werden, indirekt ist es aber grundsätzlich möglich: Ausgehend von einer ausreichend ähnliche Art mit publizierten Sequenzen generiert man einen Neighbour-joining tree. Ist die unpublizierte Sequenz des gefragten Taxons innerhalb der 99 ähnlichsten Sequenzen der BOLD-Datenbank, wird sie für den tree verwendet und verrät die systematische Position. Hier wurde von einer Elachista sebastella - Sequenz ausgegangen, im tree erscheint die Sequenz, und zwar mit einem Abstand von 0,15 % zu Elachista maculosella. Damit wurde sie in der Originalbeschreibung gar nicht verglichen, die Barcoding - Befunde legen aber eine Konspezifität mit dieser Art nahe.

Und Peter Buchner hatte recht. Huemer & van Nieukerken (2021), die das Barcoding des Holotypus von E. karsticola veranlasst hatten, kamen zum gleichen Schluss: Elachista karsticola was described from a male holotype and separated from the randomly selected species of the E. bifasciella species-group E. sebastella Kaila, 2015, E. sulcsiella Savenkov, 2013, E. orstadii Palm, 1943 and E. gruenewaldi Parenti, 2002 on genitalia characters (Varenne & Nel 2018). The species was recently included in the World Catalogue of Elachistidae as valid taxon (Kaila 2019). However, the successfully sequenced holotype shares the barcode with E. maculosella, a species described from France and corresponding in morphology but not considered as potential conspecific by Varenne & Nel (2018). According to Kaila (pers. comm.) the taxon falls in the range of intraspecific variation of E. maculosella. We therefore synonymize E. karsticola with E. maculosella."

3.4. Faunistik

Der Eintrag in der Liste von Karsholt & Razowski (1996) für Deutschland ist unzutreffend. Nach Gaedike & Heinicke (1999) kommt die Art nicht in Deutschland vor.

3.5. Typenmaterial

Das Synonym Elachista karsticola wurde nach einem einzelnen Männchen beschrieben. Varenne & Nel (2018) teilten dazu mit: "HOLOTYPE mâle : France, Alpes-Maritimes, Courségoules, 950 m, 12 avril 2017, Th. Varenne leg., prép. gen. JN n° 31706, Coll. Th. Varenne à Nice."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.6. Literatur

  • Erstbeschreibung: Chrétien, P. (1896): Description de Microlépidoptères nouveaux. — Bulletin de la Société entomologique de France année 1896: 190-193.
  • Huemer, P. & E. van Nieukerken (2021): Identity of some recently described Lepidoptera from France — re-assessed with DNA barcodes and morphology. — Zootaxa 4941 (3): 301–337. [zum open-access-Artikel und PDF-download auf mapress.com]
  • Beschreibung als Elachista karsticola: Varenne, T. & J. Nel (2018): Descriptions de six espèces nouvelles de Microlépidoptères du sud de la France (Lepidoptera, Adelidae, Tineidae, Elachistidae, Pterolonchidae, Cosmopterigidae, Gelechiidae). — Revue de l’Association Roussillonnaise d’Entomologie, 27 (1): 3–14.

3.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)