1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
Genitalabbildungen z.B.: Hannemann, H.-J. (1995): Microlepidoptera IV: Flachleibmotten (Depressariidae), p.142
2.4. Erstbeschreibung
Darin indizierte Abbildung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Apiaceae:] Heracleum sphondylium (Gewöhnlicher Bärenklau)
- [Apiaceae:] Pastinacia sativa (Pastinak)
- [Apiaceae:] Angelica sylvestris (Wald-Engelwurz)
- [Apiaceae:] Ferula sp. (Riesenfenchel)
Nach Hannemann, H.-J. (1995) leben die Raupen an versponnenen Blüten und Früchten von Bärenklau (Heracleum sphondylium), Pastinak (Pastinacia sativa), Engelwurz (Angelica sylvestris) und Riesenfenchel (Ferula sp.). Da es sich hier um Sekundär- oder Tertiärangaben handelt, sind die Meldungen kritisch zu überprüfen.
Ergänzende Anmerkung von Peter Buchner vom 7. Jänner 2023: Bei einigen Arten der Depressaria veneficella-Gruppe (z.B. D. gallicella, D. veneficella) sind die Raupen leicht zu entdecken weil sie in den Dolden leben. Demnach findet man von diesen Arten oft gezüchtete Falter in den Sammlungen. Von D. discipunctella ist mir in all den 13 Jahren, die ich mich jetzt mit Depressarien beschäftige, noch kein einziger gezüchtete Falter untergekommen und ich kenne auch keinen Sammler, der je die Raupen gesehen hätte. Hannemanns Angabe muss also massiv bezweifelt werden. Vermutlich geht sie auf eine irrtümliche Zuordnung des Namens Depressaria pastinacella Stainton, 1849 nec Duponchel, 1838 (= D. discipunctella) zu Depressaria radiella mit Synonym D. pastinacella (Duponchel, 1838) zurück, denn für D. radiella passt die Beschreibung der Raupen und Nahrungspflanzen durchaus.
4. Weitere Informationen
4.1. Faunistik
Das unter 1-2 gezeigte Tier ist der erste Nachweis von Depressaria discipunctella für Österreich.
Auch aus Deutschland liegt bisher nur ein Einzelnachweis aus dem Jahr 1964 an der Universität Saarbrücken (Saarland) vor ([http://www.delattinia.de/saar_lepi_online/Verbreitungskarten.htm]). Da die Art auch aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich bekannt ist, wird hier vom Vorhandensein einer Population ausgegangen.
4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982). Obwohl die Tafel 61 bereits 1851 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf dieser Tafel ist nicht binominal.
4.3. Literatur
- Buchner, P. (2008): Depressaria discipunctella (Depressariidae), Elachista differens (Elachistidae), Dichrorampha podoliensis (Tortricidae) und Antigastra catalaunalis (Crambidae) neu für Österreich sowie Elatobia fuliginosella (Tineidae) und Ethmia haemorrhoidella (Ethmiidae) neu für Niederösterreich (Lepidoptera). — Beiträge zur Entomofaunistik 8: 141–145 [PDF auf zobodat.at].
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1853-1855“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Fünfter Band. Die Schaben und Federmotten: 1-394, Tineides pl. 1-124, Pterophides pl. 1-7, Micropteryges pl. 1. Regensburg.
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. — Studiohefte 12: 1-304.