2. Diagnose
2.1. Falter
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Tanacetum corymbosum [= Chrysanthemum corymbosum] (Straußblütige Wucherblume)
Hofmann (1877) teilt mit: „Die Raupe lebt im Juli in dem Fruchtboden des Chrysanthemum corymbosum und frisst quer durch die kleinen Früchte (Achaenen) einen förmlichen Gang, verfertigt dann aus weissem Gespinnst eine Röhre, die vertikal aus dem gelben Blüthenboden hervorsteht, und an der Luft allmählig dunkler braungrau wird; schon Ende Juli verlässt die Raupe an diesem Sack die Futterpflanze, um sich zur Ueberwinterung ein Versteck zu suchen.“
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Coleophora paratanaceti Toll, 1961 [Synonym nach Baldizzone, van der Wolf & Landry (2006: 20)]
4.2. Faunistik
Die Art wurde aus Bayern (Marktsteft bei Würzburg) beschrieben. Nach Gaedike & Heinicke (1999) und Gaedike et al. (2017) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1900 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003) mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Region "Schichtstufenland" in die Rote Liste aufgenommen. Haslberger & Segerer (2016: 188) merken für Bayern an: "Wohl seit der Urbeschreibung (O. Hofmann 1877: 28-29) nicht mehr gefunden."
Huemer (2013) führt die Art für Österreich nur aus Niederösterreich an.
Die Art ist nach der Fauna Europaea (abgefragt 18. Januar 2020) sonst nur aus Frankreich und Spanien bekannt.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Typenmaterial
Hofmann (1877: 29): „Fundort Marktsteft bei Würzburg.“
4.4. Literatur
- Baldizzone, G. van der Wolf, H. & J.-F. Landry (2006): World Catalogue of Insects 8. Coleophoridae, Coleophorinae (Lepidoptera). 1-215. Apollo Books (Stenstrup).
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Erstbeschreibung: Hofmann, O. (1877): Beiträge zur Kenntniss der Coleophoren. — Correspondenz-Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg 31 (1-2): 28-31.
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
- Beschreibung als Coleophora paratanaceti: Toll, S. (1961): Etude sur les genitalia de quelques Coleophoridae XIX. Nouvelles espèces de Coleophora de France méridionale. — Bulletin de la Société Entomologique de Mulhouse 1961: 67-76.