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Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Thymus sp. (Thymian)
  • [Lamiaceae:] Thymus serpyllum agg. ? (Sand-Thymian ?)

Die Art scheint an Thymian gebunden zu sein. Schon in der Erstbeschreibung von Klimesch (1952) wird von Raupen an Thymus berichtet: "Das der Beschreibung zugrunde liegende Material (10 ♂ ♀) züchtete ich aus Raupen, die anfangs Mai 1947 an heißen, südseitigen Stellen des Losers bei Altaussee (Steiermark) in zirka 720 m Höhe im Jugendstadium an Thymus eingesammelt wurden. Der Sack der erwachsenen Raupe (Taf. 8, Fig. 8) ist dem der C. thymi äußerst ähnlich, zirka 8 bis 9,5 mm lang, röhrenförmig, in der Mitte kaum merklich aufgetrieben, hellbraun mit zahlreichen, unregelmäßigen Erdstreifen, dreiklappig. Die MundÖffnung nimmt zur Längsachse des Sackes einen Winkel von zirka 30° ein. Die Fraßspuren der Raupe sind anfänglich kleine Lochminen, später werden kleine Blätter vollständig ausgeweidet und erscheinen dadurch glashell. Die anfangs Mai eingesammelten Raupen waren zumeist Ende Juni verpuppungsreif und ergaben Ende Juli bis Mitte August die Imagines."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Locus typicus: Österreich, Steiermark, Loser bei Altaussee, ca. 720 m.

In Deutschland ist die Art auf den bayerischen Alpenraum beschränkt (Gaedike & Heinicke 1999, Pröse et al. 2003). Haslberger & Hausmann (2021: 60) erhielten 3 Falter aus Malaisefallen am Zugspitzplatt und vermerkten: "Sehr lokale und seltene, an Thymus lebende Art, von der zuvor in Deutschland nur zwei Einzelexemplare bekannt geworden waren. Nach dem Erstfund in der Pupplinger Au bei Wolfratshausen aus dem Jahr 1948 von Pister, erst viel später von Baldizzone richtig erkannt (Pröse 1984), wurde die Art im Jahr 2016 aus dem Natioalpark Berchtesgaden erneut nachgewiesen (Guggemoos et al. 2018 b)."

Jürg Schmid berichtete 2011 über den Nachweis dieser Art für die Schweiz.

4.2. Literatur

  • Baldizzone, G. & J. Nel (2003): Description de deux nouvelles espèces du genre Coleophora Hübner: C. pseudosquamosella Baldizzone & Nel, sp. n. et C. iperspinata Baldizzone & Nel, sp. n. et nouvelles données pour deux espèces méconnues en France (Lepidoptera: Coleophoridae). — SHILAP Revista de lepidopterología 31 (122): 121-131.
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Haslberger, A. & A. Hausmann (2021): Insektenforschung "auf höchstem Niveau": Die Schmetterlinge der Zugspitze. — Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen, 70 (1/2): 49-71.
  • Erstbeschreibung: Klimesch, J. (1952): Über zwei neue Coleophora-Arten (C. tolli spec. nov. auf Thymus, C. argentariella spec. nov. auf Helianthemum canum) (Lep., Coleophoridae.). — Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 36 (10/12): 144-148. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
  • Schmid, J. (2011): Schweizer Neufunde aus Graubünden in Ergänzung zur Liste der Schmetterlinge der Schweiz (Lepidoptera: Tineidae, Buccularicidae, Gracillariidae, Coleophoridae, Autostichidae, Gelechiidae). — Entomo Helvetica 4: 193-198. [PDF auf entomohelvetica.ch] Dank an Ursula Beutler für den Hinweis auf diesen Aufsatz!

4.3. Informationen auf anderen Websites (externe Links)