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Männchen
Weibchen
Synanthedon stomoxiformis amasina (Staudinger, 1856)
Synanthedon stomoxiformis riefenstahli (Špatenka, 1997)
Kopula
Exuvie, Wohnröhre
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat und Lebensweise
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Synanthedon stomoxiformis amasina (Staudinger, 1856)

1.4. Synanthedon stomoxiformis riefenstahli (Špatenka, 1997)

1.5. Kopula

1.6. Exuvie, Wohnröhre

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Die Unterarten Synanthedon stomoxiformis riefenstahli und Synanthedon stomoxiformis amasina haben eine reduzierte Rotzeichnung. Die rote Tegulaebegrenzung ist nur sehr schwach ausgeprägt, das Abdomen hat von oben gesehen nur Segment 4 rot, von unten sind bei riefenstahli auch die Segmente 5-7 rot, bei amasina nur Segment 4, aber zudem die Diskalflecke beider Flügel etwas breitert [Daniel Bartsch im Forum].

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat und Lebensweise

3.2. Lebensweise der Raupe

Die Lebensweise des Glasflüglers Synanthedon stomoxiformis wurde erst vor etwa 30 Jahren durch tschechische Entomologen geklärt. In Thüringen lebt die Raupe in der Wurzel kümmerlich wachsender Faulbäume (Frangula alnus) in heissen Hanglagen auf Kalkboden. Bild 1 zeigt den Lebensraum an den Südhängen des Leutratals bei Jena. Die Faulbäumchen sind teiweise nur fingerdick, besitzen aber stark ausgeprägte und tiefreichende Wurzeln. Die Raupe spinnt Ende April eine Schlupfröhre, die bis über 10 cm lang werden kann und knapp unter der Oberfläche endet. Anfang Mai muß man vorsichtig den Kalkschotter entfernen und findet die braunroten Röhren bis zu 50 cm vom Stamm entfernt. Oft, wie auch auf Bild 2 zu sehen, sind die Röhren von Vögeln? geplündert. In Süddeutschland werden auch schattiger und grasiger stehende Faulbäume und Kreuzdornbüsche genutzt. (Text: [Frank Rämisch])

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Rhamnaceae:] Frangula alnus (Faulbaum)
  • [Rhamnaceae:] Rhamnus cathartica (Gewöhnlicher Kreuzdorn, Purgier-Kreuzdorn)
  • [Rosaceae:] Sorbus aria (Echte Mehlbeere, Gewöhnliche Mehlbeere)

Die Raupe lebt in den meisten Gebieten ausschließlich in dicken Wurzeln warm stehender Faulbaum- und Kreuzdorn-Sträucher. Die wurde erst spät durch Schnaider et al. (1961), Hrubý (1964) und Králíček (1975) herausgearbeitet und durch Doczkal & Rennwald (1992), sowie Stadie (1995) für Deutschland bestätigt und vertieft.

In der Literatur meistgenannte "Futterpflanze" der Art ist die Mispel (Mespilus germanica). Doczkal & Rennwald (1992) stellten fest, dass diese Angaben alle auf eine einzige Spur zurückführten, nach der ein Herr Tomala beim Bau einer neuen Villa Mispeln im Garten roden ließ und in den Stämmen - und dort besonders in den Astansatzstellen - Raupen fand, die angebliche S. stomoxiformis ergaben. Doczkal & Rennwald (1992) erklärten diese Angabe schon allein wegen der Aufenthalsorte der Raupen für sicher falsch - in der Literatur und in Internetquellen wird sie dennoch weitergeschleppt.

Doczkal & Rennwald (1992) erklärten auch die Literaturangaben zu Euonymus europaeus (Pfaffenhütchen), Betula (Birke), Prunus domestica (Zwetschge) für sicher falsch. Sie schrieben ferner:

Sorbus-Arten (Sorbus div. spec.): Die Angabe bei Mack (1985) über "Sorbus-Arten" als Raupennahrung von S. stomoxiformis geht auf Löberbauer (Oberösterreich) zurück. Es wäre in jedem Fall interessant zu erfahren, ob eine, wenn ja welche Sesien-Raupe hinter dieser Meldung steht. S. stomoxiformis scheidet als Kandidat mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Laštůvka (1989) kennt aus Sorbus spp. nur S. myopaeformis." Mittlerweile gibt es aus jener Gegend aber weitere Raupenfunde in Wurzeln von Sorbus aria, die bestätigen, dass lokal doch auch Rosaceen genutzt werden können. Entsprechende Hinweise gibt es auch aus Spanien.

Doczkal & Rennwald (1992) hatten ferner vermerkt: "Zwergmispel (Cotoneaster spec.): Sukhareva (1987) überrascht mit der Behauptung: "Larvae in wood of Cotoneaster". Ob sich die Angabe auf ihr Untersuchungsgebiet (europäischer Teil der ehemaligen UdSSR) bezieht oder von anderswo stammt, wird dabei nicht klar. Sollte eine Primärbeobachtung hinter der Meldung stehen, dann betrifft sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht S. stomoxiformis, sondern eine ähnlich aussehende Art aus dem Formenkreis um S. myopaeformis. Wie die erst kürzlich erfolgte Beschreibung von S. spatenkai Gorbunov, 1991 (Raupennahrungspflanze unbekannt) und S. armeniacum Gorbunov, 1991 (Holotypus aus einem alten Apfelbaum ["Malus communis"] gezüchtet) zeigt, ist hier durchaus auch noch mit unbeschriebenen Arten zu rechnen." Diese Angabe ist jetzt neu zu überprüfen.

Sicher falsch sind weitere Literaturhinweise auf Juglans regia (Walnuss) und Quercus (Eiche) (Verwechslung mit Synanthedon vespiformis).

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Stomoxys Stech-, Stallfliege.“

Spuler 2 (1910: 311L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)