2. Diagnose
2.1. Weibchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Falter
Nach d'Aguilar (1966: 14) fliegen die Falter nach Sonnenuntergang für 20 bis 30 Minuten bis zum Einbruch völliger Dunkelheit; in dieser Zeit finden die Hochzeitsflüge der Männchen statt und die Eiablageflüge der begatteten Weibchen. Die Eiablagen erfolgen dabei - wie bei den Hepialidae üblich - durch Fallenlassen der Eier im langsamen niedrigen Flug (bis zu 2000 Eier).
3.2. Nahrung der Raupe
- [Vitaceae:] Vitis vinifera (Weinrebe)
- [Betulaceae:] Corylus sp. (Hasel)
- [Rosaceae:] Rubus sp.
Die Raupe auch dieser Art frisst an / in Wurzeln vermutlich sehr diverser Pflanzen. D'Aguilar (1966: 13-14) berichtet über ein schädliches Vorkommen im Südkaukasus, von dem vor allem Weinreben der Schwarzmeerküste betroffen waren: "Répandu dans le Caucase, Z. schamyl a été récemment étudié en Abkhazie (Milanovsky & Mitrofanov, 1952)) où il est nuisible à la Vigne, sur les côtes de la Mer Noire. Les dégâts larvaire peuvent être très importants sur les parties souterraines des Vignes, la racine principale étant sectionée, et la chenille creusant le canal médullaire en remontant vers le collet. On rencontre aussi les chenilles dans les racines de Noisetier et de Rubus se trouvant à proximité des vignobles attaqués."
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Hepialus schamyl Christoph, 1888 [Originalkombination]
- Phassus schamyl (Christoph, 1888)
4.2. Faunistik
Zenophassus schamyl wird auch in der neueren Fassung der Fauna Europaea (last update 23 July 2012, Version 2.5) weiterhin nicht erwähnt. In der Erstbeschreibung der Art werden als Fundort Borshom im westlichen Georgien, ca. 100 km östlich des Schwarzen Meers sowie "westlicher Kaukasus" genannt. Der Kaukasus stellt hier die Grenze zwischen Asien und Europa dar - Borshom liegt klar in Asien. Das oben gezeigte Belegtier stammt insgesamt rund 400 km vom georgischen Borshom entfernt aus Vardane am Schwarzen Meer, ca. 50 km nordwestlich von Sochi, also vom Westrand des Kaukasus und damit - wenn man den Kaukasus-Hauptkamm als Trennlinie nimmt - knapp aus Europa; nimmt man hingegen die Manytsch-Niederung als Trennlinie der Kontinente, liegt auch dieses Vorkommen klar in Asien.
Schintlmeister & Poltawski (1986) schrieb zur Art: "Diese auffallende Art besiedelt nur ein kleines Areal in den Vorgebirgen entlang der Schwarzmeerküste (Sotschi, Suchumi) und wird außerdem noch regelmäßig um Maikop (Krasnodar-region) gefunden. Der Falter tritt sehr lokal auf, kann dann aber in Massen fliegen. In Nickel bei Maikop werden jährlich auf engstem Raum ca. 100-300 Exemplare pro Nacht beobachtet. Die Männchen fangen bei Sonnenuntergang lebhaft an zu fliegen, während die Weibchen wesentlich träger sind und daher seltener gefangen werden. Zum Licht (in unmittelbarer Nähe des Biotops wurde geleuchtet) kommen die Tiere nur in Ausnahmefällen. Zweifellos handelt es sich bei Ph. schamyl, die ihre nächsten Verwandten im Fernen Osten hat, um ein altes Relikt, welches sich im Nordwestkaukasus halten konnte. Die Art wurde auch im Nordosten der Türkei nachgewiesen."
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Literatur
- Aguilar, J. d' (1966): Sous-ordre des Homoneura. - S. 4-13. In: Balachowsky, A.S. [ed.] (1966): Entomologie appliquée à l'agriculture. Tome II. Lepidoptères. Premier volume: Hepialoidea - Stigmelloidea - Incurvarioidea - Cossoidea - Tineoidea - Tortricoidea. - 1057 S.; Paris (Masson et Cie).
- Erstbeschreibung: Christoph, H. (1888): Diagnosen zu einigen neuen Lepidopteren des palaearctischen Faunengebietes. — Horae societatis entomologicae rossicae 22: 308-314. St. Pétersbourg (V. Bésobrasoff & Comp.).
- Миляновский, Е. С. & П. И. Митрофанов (1952): Большой Кавказский тонкопряд - новый вредитель виноградной культуры в Абхазии. — Энтомологическое обозрение 32: 82-85.
- Schintlmeister, A. & A.N. Poltawski (1986): Neue und interessante Schmetterlinge aus dem Nordkaukasus und der Region Rostov/ Don (Lepidoptera). — Atalanta, 16: 287-298. [PDF auf zobodat.at]