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1. Lebendfotos
1.1. Männchen
1.2. Weibchen
1.3. Kopula
1.4. Raupe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.4. Ähnliche Arten
Bei S. tipuliformis sind die Zwischenaderstriche im Vorderflügel-Saumfeld nicht so leuchtend orangerot wie bei S. conopiformis.
Auch hat der Metathorax bei S. conopiformis dorsal einen gelben Querfleck, der bei S. tipuliformis nicht auftritt.
Text (angepasst) nach [Daniel Bartsch]
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nachweismethoden
3.2.1. Raupe
Im Winter können die Raupen in Johannisbeere gefunden werden. Dazu wird an den Enden der Sprosse gezogen. Brechen diese leicht knapp über dem Boden ab, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Pflanze, die vom Johannisbeer-Glasflügler befallen ist oder war. Letzte Sicherheit würde das vorsichtige Aufschneiden (längs) des Sprosses geben.
(Text: René Ressler)
3.3. Nahrung der Raupe
- [Grossulariaceae:] Ribes uva-crispa [= Ribes grossularia] (Stachelbeere)
- [Grossulariaceae:] Ribes rubrum (Rote Johannisbeere)
- [Grossulariaceae:] Ribes nigrum (Schwarze Johannisbeere)
- [Grossulariaceae:] Ribes aureum (Gold-Johannisbeere)
- [Grossulariaceae:] Ribes x nidigrolaria (Jostabeere)
- [Celastraceae:] Euonymus sp. ?? (Pfaffenhütchen ??)
- [Annonaceae:] Asimina triloba ??? (Dreilappige Papau, Indianerbanane ???)
Die Raupen von S. tipuliformis leben in aller Regel in Stengeln von Johannisbeeren und Stachelbeeren. Angaben zu Hasel (Corylus sp.) und anderen Gehölzen dürften zumeist zu Synanthedon spuleri gehören. Für mich immer noch unklar ist, ob Angaben zu Pfaffenhütchen (Euonymus sp.) sich tatsächlich auf S. tipuliformis beziehen. Völlig überraschend kam dann die Meldung von Kollár & Bakay (2015) mit Titel "The Currant Clearwing Moth Synanthedon tipuliformis (Clerck, 1759) as a new Pest for Pawpaw (Asimina triloba L.) in Slovakia". Der Falter war von den Autoren selbst bestimmt worden - sie zeigen ein Loch und ein bisschen Fraßspur, keine Raupe, keine Exuvie und keinen Falter! Sie schreiben nur, welches Bestimmungswerk sie benutzt haben, aber nicht, ob ein Falter genitalisiert wurde oder nicht. Vor diesem Hintergrund ist größte Skepsis in bezug auf die Bestimmung angebracht. Ohne Barcoding oder noch tiefere genetische Untersuchung sollten hier keine weitreichenden Schlüsse gezogen werden. Die aus Nordamerika stammende Pflanze gehört in die Familie Annonaceae (Magnoliales), also einen völlig anderen Verwandtschaftskreis als die Grossulariaceae. Aber wenn die Falterbestimmung doch abgesichert wurde ? Dann muss noch einmal hinterfragt werden, ob das gezeigte Fraßbild überhaupt etwas mit einem Glasflügler zu tun hat - oder ob da nur zufällig ein paar dieser Falter von nahen Johannisbeerpflanzungen herumflogen und schnell zum Täter erklärt wurden. Okay, es saß wohl mindestens 1 Glasflügler in (oder auf) den umgebundenen Säckchen, aber eine Beweisführung sieht anders aus. Die Kurzmeldung ist jetzt zehn Jahre her - wieso gab es keine detailliertere Folgemeldung ? Weil das den Autoren hätte peinlich werden können ?
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Tipula Schnake.“
4.2. Andere Kombinationen
- Sphinx tipuliformis Clerck, 1759 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Phalaena (Sphinx) salmachus Linnaeus, 1758
- Synanthedon salmachus (Linnaeus, 1758) [so etwa bei Baker (1982) der schreibt: "Use of the name Synanthedon salmachus (L.) instead of Synanthedon tipuliformis (Clerck) follows the British Checklist (1972), where tipuliformis is given as a junior synonym of salmachus (P. Maddison, pers. comm.)."
- Sphinx tipula Retzius, 1783 (ememdation)
- Sphinx ophioniformis Hübner, [1813]
4.4. Nomenklatur
Opinion 1288 [= Melville (1985)] unterdrückt den Namen salmachus Linnaeus, 1758 für Zwecke des Prioritätsprinzips, nicht aber des Homonymieprinzips, und stellt ihn unter der Nummer 1137 in den "Official Index of Rejected and Invalid Specific Names in Zoology". Der Name tipuliformis Clerck, 1759 wird konserviert und unter der Nummer 2916 in die "Official List of Specific Names in Zoology" aufgenommen.
4.5. Literatur
- Baker, R.T. (1982): Natural mortality of currant clearwing, Synanthedon salmachus (Lepidoptera: Sesiidae), in New Zealand. — New Zealand Journal of Zoology 8 (4): 529-530. DOI: 10.1080/03014223.1981.10427978 [PDF auf tandfonline.com]
- Erstbeschreibung: Clerck, C. (1759): Icones Insectorum rariorum Cum Nominibus eorum trivialibus, locisqve e C. LINNÆI Arch. R. et Eqv. Aur. Syst. Nat. allegatis. Sectio Prima: [8 unpaginierte Textseiten], pl. 1-16. Holmiae. — Digitalisat der Bibliothèque nationale de France: [pl. 9 mit fig. 1].
- Cungs, J. & M. Meyer (1990): Beobachtungen von Glasflüglern im Jahre 1989 (Lepidoptera: Sesiidae). — Päiperlek – Lëtzebuerger Entomologesch Zäitschrëft 12 (1): 17-20. [PDF auf snl.lu]
- Efetov, K. A. & O. G. Gorbunov (2024): Confirmation of the presence of Tipulia tipuliformis (Clerck, 1759) (Lepidoptera, Sesiidae) in the Crimea. — Ecologica Montenegrina 78: 252-259. [PDF auf biotaxa.org]
- Kollár, J. & L. Bakay (2015): The Currant Clearwing Moth Synanthedon tipuliformis (Clerck, 1759) as a New Pest for Pawpaw (Asimina triloba L.) in Slovakia – Short Communication. — Plant Protection Science. 51 (3): 153-155. [PDF auf agriculturejournals.cz] bzw. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Melville, R. V. [Secr.] (1985): Opinion 1288. — Bulletin of Zoological Nomenclature 42 (1): 17-18.
- Whitebread, S., Bartsch, D., Blöchinger, H., Bryner, R., Guenin, R., Hirschi, W., Pühringer, F., Sauter, W., Schmid, J. & P. Sonderegger (2000): Synanthedon tipuliformis. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (2000): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3: 197 und 200-202. Egg (Fotorotar AG).





















































