2. Biologie
2.1. Nahrung der Raupe
- [Arecaceae:] Chrysalidocarpus lutescens [= Dypsis lutescens] (Goldfruchtpalme) [Paratypus]
Young & al. (2025: 10) teilen mit: “Living roots of Arecaceae. The Scottish specimen was found in the vicinity of two imported plants, an undetermined Araliaceae which the live moth initially flew out of, and the probable hostplant, a young multistemmed palm, confirmed as Areca Palm Chrysalidocarpus lutescens purchased from a nursery around May 2022, originating via horticultural trade from the Netherlands. No exuvium was detected in this case. The Japanese specimen was bred from the living roots of a palm species, likely an Areca Palm C. lutescens (according to our interpretation of the hostplant label) in the extreme south of Kyushu, Japan (about 31.24°N), suggesting that the species might not be native there. C. lutescens comes from Madagascar but is very widespread in horticulture.”
Bemerkenswert, dass mit genau derselben Zimmerpflanzen-Palme auch Sufetula diminutalis und Sufetula boileae nach Europa verschleppt wurden.
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
3. Weitere Informationen
3.1. Typenmaterial
Young & al. (2025: 5-6): “Holotype: NHMUK013706270|“Holo-type”|“Ibusuki Kagosima Kyusyu 13.XI.1987 M. Kobayashi”| “Host アレカヤシ の新根” [Host Arekayashi/Areca Palm new roots of]|Sufetula culshawi sp. nov. Holotype ♀|Brit. Mus 1988-80”|Slide no. NHMUK 014332671; Paratype: NHMUK013699321| “Para-type”|“UNITED KINGDOM, Scotland, Killearn, Stirlingshire, VC86, NS504852, 12.vii.2022.”| “Sufetula culshawi sp. nov. Paratype ♂”. Accidental import probably from Chrysalidocarpus lutescens palm. Leg. M. Culshaw”|Slide no. NHMUK014331873.”
3.2. Taxonomie und Faunistik
Am 12. Juli 2022 fotografierte Martin Culshaw einen Falter, der beim Gießen eines Fensterblatts (wohl Mostera deliciosa) in der Wohnung aufflog, und auf den ihn seine Frau aufmerksam machte. Eine kurze Anfrage in der [Scottish Moths Group] führte innerhalb weniger Stunden zur Klärung, dass es sich um eine Sufetula-Art handeln müsse. Und bald war auch klar, dass die Art noch unbeschrieben ist. Doch dann ging die Recherche erst richtig los. Und tatsächlich: Schaut man erst einmal in einem richtig großen Naturkundemuseum - also dem National History Museum in London (NHMUK) - nach passenden Faltern, hat man eine Chance. Ein Weibchen wurde gefunden, das passen könnte: Es wurde am 13. November 1987 ganz im Süden von Japan (Ibusuki Kagosima Kyusyu) aus einer Goldfruchtpalme (Chrysalidocarpus lutescens) gezogen. Doch die wächst wild in Madagaskar und nicht in Ostasien, so dass nicht sicher ist, ob die Art im Süden Japans an einer der einheimischen Palmen lebt, oder auch dorthin nur mit Zimmerpflanzen verschleppt wurde. Die Recherche von Young & al. (2025) deutet jedenfalls an, dass es auf iNaturalist Bilder gibt, die - mit aller Vorsicht - eine weitere Verbreitung in Ostasien möglich erscheinen lassen. Das Männchen aus Schottland und das Weibchen von Japan passen jedenfalls auch im Barcode perfekt zueinander - und weitere identische Barcodes gibt es von nirgendwo.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Young, M. R., Hall, P. R., Richards, N. G. J. & D. C. Lees (2025): Sufetula culshawi sp. nov. (Lepidoptera, Crambidae, Lathrotelinae): a previously unrecognised species affecting cultivated palms. — Nota Lepidopterologica 48: 1-14. [Zum PDF auf nl.pensoft.net]