Version 62 / 66 vom 16. Dezember 2022 um 16:42:13 von Erwin Rennwald
< 61 62 63 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:E+47Kontinente:EUASAFNASA
Falter
Raupe
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Amaranthaceae:] Amaranthus retroflexus (Zurückgekrümmter Fuchsschwanz)
  • [Amaranthaceae:] Amaranthus caudatus (Garten-Amarant)
  • [Amaranthaceae:] Amaranthus dubius (Milz-Amarant, Rote Spinat, Chinesischer Spinat)
  • [Amaranthaceae:] Amaranthus spp. (Fuchsschwanz)
  • [Amaranthaceae:] Spinacia oleracea (Spinat)
  • [Amaranthaceae:] Beta vulgaris ssp. vulgaris (Mangold)
  • [Amaranthaceae:] Chenopodium sp. (Gänsefuß)
  • [Amaranthaceae:] Atriplex sp. (Melde)
  • [Malvaceae:] Gossypium sp. ? (Baumwolle ?)
  • [Poaceae:] Zea mays ? (Mais ?)
  • [Fabaceae:] Glycine max ? (Sojabohne ?)

Othim et al. (2017) berichten von starkem Befall von Amaranthus sp. durch Spoladea recurvalis und Udea ferrugalis im Osten Afrikas. Sie züchteten die beiden über Generationen an der dort verbreitetsten Art der Gattung, Amaranthus dubius. Grundlage ihrer Zucht waren u.a. Raupenfunden an dieser Pflanze.

S. recurvalis gilt in Teilen Afrikas und Asiens als der wichtigste Schädling an angebauten Amaranthus-Arten (Fuchsschwanz) - und diese Gattung hat auch zahlreiche Vertreter als Unkraut auf den Äckern und in trockenen Ruderalfluren Mitteleuropas. Weitere Arten und Gattungen der Familie scheinen ebenfalls eine größere Rolle zu spielen, jedenfalls gibt es diverse Schadmeldungen an Spinat und Mangold. Ob Schäden an Kulturpflanzen ganz anderer Familien tatsächlich immer quantitativ auf diesen Falter zurückgehen, muss offen bleiben.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Ein in den Tropen und Subtropen (Süd-, Mittel- und südliches Nordamerika, Afrika, Südostasien und Australien) weit verbreiteter und gefürchteter Schädling an diversen Kulturpflanzen, vor allem (oder ausschließlich?) Amaranthaceae. Der Falter ist in Mitteleuropa nicht bodenständig, ob er es in Südeuropa ist, ist unklar.

Deutschland: Eine Angabe aus dem Jahr 1994 stammt von Perl ganz im Westen des Saarlandes (Werno, A. (2014): Lepidoptera-Atlas 2013. Verbreitungskarten Schmetterlinge (Lepidoptera) im Saarland und Randgebieten. [Internet: [http://www.Delattinia.de/saar-lepi-online/index.htm]]). Andreas Manz [Forumsbeitrag 20. Oktober 2019] konnte dann am 19. Oktober 2019 einen Falter in Saarbrücken-Scheidterberg, 300 m beobachten, also zeitgleich mit den Angaben von I. Asal-Brunner aus dem Südschwarzwald (Baden-Württemberg). Nur drei Tage später (22. Oktober 2019) fand Rainer Ulrich einen Falter in seinem Garten in Wiesbach (Quelle: Saarländisches Schmetterlings-NETZ, Nr. 11/2019 vom 24. Oktober 2019). Die beiden Fundorte von 2019 liegen dabei nur rund 16 km auseinander.

Aus Baden-Württemberg liegt ein Nachweis von Philippsburg am nördlichen Oberrhein vor [Lepiforums-Beitrag Friedrich von Ramin vom 27. Oktober 2013]: Der Falter vom 26. Oktober 2013 ist so frisch und fransenrein, dass er unmöglich eine längere Wanderschaft hinter sich hat - er muss vor Ort geschlüpft sein. Über die Details der weiteren bis 2018 in Deutschland nachgewiesenen Falter ist uns nichts bekannt. Iris Asal-Brunner überrascht mit ihrem [Forumsbeitrag vom 20. Oktober 2019] aus dem Südschwarzwald (Todtnau-Schlechtnau, 630m, 15.-19.Oktober 2019): "wir hatten in den letzten Nächten (bewölkt, warm, windstill, teilweise etwas Regen) unser Hauslicht an. Überraschenderweise waren die Micros in der Überzahl. Jede Nacht kamen ein oder zwei Falter von Spoladea recurvalis, insgesamt sind es bisher 7 Falter! Alle frisch. Außerdem zwei Falter von Palpita vitrealis." Ein weiterer Falter wurde am 20. Oktober 2019 von "valery87" im Mittleren Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach registriert und mit Foto belegt [inaturalist.org]. Am 19. Oktober 2019 gelang A. Manz zeitgleich ein Nachweis der Art im Saarland (s.o.), so dass von einer stärkeren Einwanderung auszugehen ist.

Haslberger & Segerer (2016) melden aus Bayern: "In Bayern bisher zweimal gefunden. TS: München-West im Jahr 2013 (B. Morawietz in litt.), eine gesonderte Publikation hierzu erfolgt in Kürze; Herkunft ungeklärt, Zuwanderung möglich. SL: Pröse (1979: 119), Einzelfund am Bamberger Hafen, sicher eingeschleppt."

Armin Dahl berichtet am 20. Oktober 2018 im [Forumsbeitrag] über einen am 20. Oktober 2018 in Nordrhein-Westfalen, Haan, Niederbergische Allee gefangenen, fransenreinen Falter. Er sieht hier - sicher zurecht - einen Zusammenhang mit den insgesamt 10 Faltermeldungen in der Zeit vom 8. bis 15. Oktober 2018 in den Niederlanden (Oostkapelle, Hunzedal, Driewegen, Schardam, Texel, Warder), die auf [https://waarneming.nl/soort/view/26396] gemeldet wurden.

Nach den Herbstfunden in Baden-Württemberg und dem Saarland folgte - fast schon erwartungsgemäß - auch der Erstfund für Rheinland-Pfalz, ganz im Süden des Bundeslandes: M. & N. Scheydt trafen am 23. Oktober 2019 im Bienwald zwischen Scheibenhardt und Bienwaldmühle (Südpfalz) einen völlig frisch wirkenden Falter dieser Art an [Forumsbeitrag N. Scheydt, 23. Oktober 2019]. Wie sich bald herausstellen sollte (E-Mail N. Scheydt an E. Rennwald) hatten Elmar Fischer und Eugen # schon genau einen Tag früher - am 22. Oktober 2019 - einen Falter dieser Art bei der Tongrube Mechtersheim fotografiert, also ca. 35 km weiter nördlich.

Nach [ukmoths] erfolgte der Erstnachweis für Großbritannien im Jahre 1951, seither gilt er dort als seltener Einwanderer, der aber das Land zunehmend häufiger erreicht. So ist auf [norfolkmoths.co.uk] allein für Norfolk zu lesen: "13 recorded from several sites during a migrant invasion on 15/16th October 2018".

Am 8. September 2004 wurde ein Falter in Antwerpen in Belgien registriert: [Lepidoptera of Belgium].

Lichtenberger & Längauer (2014) berichten vom Erstnachweis für Österreich (Niederösterreich, Bezirk Amstetten, St. Georgen am Reith, Kogelsbach, Terrasse, am Licht) und referieren die Ausbreitung in Europa.

Liška et al. (2018) melden den Erstnachweis für Tschechien: "Moravia mer., Mutěnice-Zbrod (7168), 25.x.2016, 1 ♂, J. Holomek leg. et coll., det. A. Gottwald".

(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)