VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+21Kontinente:EUAS
Falter
Raupe und Mine
Puppe
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe und Mine

1.3. Puppe

2. Diagnose

Simplimorpha promissa ist die einzige mitteleuropäische Nepticulidae auf Perückenstrauch (Cotinus coggygria), demnach sehr leicht über die Mine nachweisbar. Der Perückenstrauch kommt in Niederösterreich auf xerothermen Standorten autochton vor, S. promissa ist hier ebenfalls nicht selten und geht auch in die Gärten, wo Cotinus coggygria als Zierstrauch gepflanzt wird.

In der Österreich-Liste wird S. promissa bisher nur von Niederösterreich angegeben. Es ist sicher lohnend, auch (und gerade!) außerhalb Niederösterreichs die Garten-Perückensträucher auf S. promissa abzusuchen. In der Steiermark gelang Horst Pichler 2020 ein Fund in einem Garten.

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Anacardiaceae:] Cotinus coggygria (Perückenstrauch) [= Rhus cotinus in der Erstbeschreibung von Staudinger (1871)]
  • [Anacardiaceae:] Rhus coriaria (Gerber-Sumach, Gewürz-Sumach, Sizilianischer Sumach, Färberbaum) [Minenfunde auf Rhodos durch Klimesch (1978)]
  • [Anacardiaceae:] Pistacia lentiscus (Mastixstrauch) [in der Erstbeschreibung von Staudinger (1871) genannt]
  • [Anacardiaceae:] Pistacia atlantica (Atlantische Pistazie) [wahrscheinliche Minenfunde (aber ohne Zuchtergebnis) auf Rhodos durch Klimesch (1978)]
  • [Anacardiaceae:] Pistacia terebinthus (Terebinthe) [u.a. Klimesch (1975)]
  • [Anacardiaceae:] Pistacia vera ? (Pistazienbaum ?)
  • [Anacardiaceae:] Pistacia khinjuk ?

In der Erstbeschreibung von Staudinger (1871) werden Minenfunde mit Zuchtergebnissen vom Perückenstrauch (Cotinus coggygria [= Rhus cotinus]) und vom Mastixstrauch (Pistacia lentiscus) angeführt. Dies dürften auch großräumig die wichtigsten Nahrungspflanzen der Art sein. Klimesch (1978) meldet Minenfunde mit Zuchtergebnis von Blättern des Gerber-Sumach (Rhus coriaria) von Rhodos, ferner wahrscheinlich zur gleichen Nepticuliden-Art gehörende Minen (ohne Zuchtergebnis) ebenfalls auf Rhodos an Atlantischer Pistazie (Pistacia atlantica). Klimesch (1978) ging nicht auf die Arbeit on Gustafsson (1973) ein, in der dieser Nepticula robiniella ebenfalls von Rhodos aber von Robinien beschrieb. Wie sich später herausstellen sollte (siehe Abschnitt "Taxonomie"), war die "Robinie" in Wirklichkeit eine Atlantische Pistazie und der neu beschriebene Falter ein Synonym zu S. promissa.

Klimesch (1975) hatte bereits bei der Erstbeschreibung seiner Ectoedemia terebinthivora gemeldet, dass an der Terebinthe (Pistacia terebinthus) neben der neuen Art auch Minen von Simplimorpha promissa zu finden sind.

Zu Pistacia vera und Pistacia khinjuk sind uns keine Primärquellen bekannt, insofern kann z.B. auch eine Verwechslung mit Minen der erst viel später beschriebenen Acalyptris pistaciae nicht ganz ausgeschlossen werden.

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Etymologie (Namenserklärung)

Staudinger (1871: 326) entdeckte die Art am 14. September 1866, auf dem Tag genau 10 Jahre nach seiner Verlobung (lat. promittere = versprechen).

4.4. Taxonomie

Der Holotypus von Nepticula robiniella Gustafsson, 1973 wurde aus einer auf Rhodos eingetragenen Mine gezüchtet. Van Nieukerken führt dieses Taxon auf seiner Website [nepticuloidea.info] als Synonym von Simplimorpha promissa; die Raupennahrungspflanze sei fehlbestimmt und in Wirklichkeit Pistacia atlantica.

Nach Stonis et al. (2018) gehört S. promissa zusammen mit der südafrikanischen Typusart Simplimorpha lanceifoliella (Vári, 1955) in die Untergattung Simplimorpha, die 4 australischen und die 4 südamerikanischen Arten gehören in 2 andere Untergattungen. 21 weitere australische Arten werden in der verwandten Gattung Pectinivalva zusammengefasst.

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)

4.5. Faunistik

Der Erstnachweis der Art in Österreich geht nach Glaser (1959) auf den Fund einer einzelnen Mine durch H. Reisser an einem Perückenstrauch bei Bad Vöslau zurück. Bei einer gemeinsamen Exkursion zu dieser Stelle fanden die beiden am 20. September 1958 dann etliche Minen.

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)

4.6. Literatur