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Falter
Kopula
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung als Lita triguttella
Habitat
Faunistik
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

2.4. Beschreibung als Lita triguttella

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • Sedum album ? (Weißer Mauerpfeffer, Weiße Fetthenne ?)
  • Helianthemum sp. ??? (Hartheu ???)
  • Hypericum sp. ??? (Hartheu ???)
  • Tortula muralis ??? [= Barbula muralis ???] (Mauer-Drehzahnmoos ???)
  • Inula helenium ??? (Echter Alant ???)

Eigentlich noch immer fast unbekannt! Schon Rößler ([1867]: 354) schrieb: "Nicht selten an felsigen, trocknen Orten [...] Die Raupe wird an Sedum (album) vermuthet." Diese Vermutung wurde oft wiederholt - und sie ist sicher nicht ganz unberechtigt, aber auch nicht restlos bewiesen. Dabei klang es doch bei Reutti (1853: 195) noch recht eindeutig: "In Freiburg erhielt ich sie öfters aus, mit Sedum Album zufällig eingetragenen, Raupen."

Schütze (1931) beschreibt aber das ganze Dilemma, in dem wir noch immer stecken: "Nach Steudel im Mai an Barbula muralis in mit feiner Seide ausgesponnener Röhre (Schmid); ob sie sich davon nährte, erscheint noch zweifelhaft (Rössler). Disqué fand sie Ende Mai unter Helianthemum, Hypericum und Mauermoos, Reutti öfter an Sedum album. Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Raupe einer Art an Blütenpflanzen und Moos zugleich lebt (Schütze)." Bengtsson (1997) hatte das wenig verändert in seinen Microlepidoptera-of-Europe-Band über die Scythrididae in die englische Sprache übertragen und dabei auf eine Wertung verzichtet - auch die kritische Anmerkung von Schütze, dass diese Liste eigentlich so nicht richtig sein kann, blieb jetzt weg. Wenn es dann z.B. im [Catalogue of the Lepidoptera of Belgium (abgefragt 29. September 2018)] heißt: "The larva lives on Tortula muralis, Helianthemum, Hypericum, Sedum and on mosses growing on walls" ist das nicht das Ergebnis neuerer Forschung, sondern das Ergebnis von völlig unkritischem Abschreiben und Verallgemeinern.

Bengtsson (1997) führte "Butalis heleniella Millière, 1876: 361" als Synonym zu Scythris scopolella, auf die (namengebenden!) Angaben zur Raupe in jener Arbeit ging er aber nicht ein. Bei Millière (1876: 361) ist zu "Butalis heleniella" aus der Umgebung von Cannes (Süd-Frankreich) jedenfalls zu lesen: "La chenille vit six semaines plus tard, c'est-a-dire en juin, sur l'Inula helenium. Cette larve rayée en long, comme toutes les Butalis observées jusqu'à ce jour, est d'un vert grisátre foncé. La tête, la plaque du cou, et les six écailleuses sont d'un noir de jais." Beschrieb hier Millière (1876) hier tatsächlich eine Scythris-Raupe? Und, wenn ja, ist seine Butalis heleniella tatsächlich synonym zu Scythris scopolella? Jedenfalls sind hier noch sehr viele Fragen offen ...

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Nomenklatur

Robinson & Schmidt Nielsen (1983: 230) bemerken zu diesem Taxon: “This name has been generally attributed to Hübner (1799: Fig. 246) following Rebel (1901: 183); however, Hübner (1825: 420) attributed the name to Linnaeus (with a ‘?’). Linnaeus's type-locality (‘Upsaliae’) is incorrect – this is a southern and central European species. Hübner's Fig. 145 of ‘scopolella’ in Samml. eur. Schmett. is Phalaena (Tinea) tessella L., 1858 (q.v.). Werneburg (1864: 283) suggested that Linnaeus's scopolella was conspecific with ‘Pyralis alternalis Tr.’; Treitschke's alternalis is the taxon currently known as Anthophila fabriciana (L.). We do not accept Werneburg's interpretation.”

4.4. Faunistik

Koçak & Kemal (2018) führen Scythris scopolella in ihrer Türkei-Checklist nicht auf, melden jedoch (2018: 317) “4668.Scythris triguttella Zeller,1839” pauschal für die Türkei, also ohne Angabe von Provinzen. In Zeller (1839: 193) haben sie offensichtlich nicht hineingeschaut, denn schon Zeller betrachtet, von ihm in der Gattung Oecophora geführt, triguttella als Synonym von “Scolopella” (sic, recte: scopolella):

Weil auch der Text von Duponchel keinen Verweis auf die Türkei enthält (Locus typicus ist « Domo-Dossola » [Italien], siehe oben, Beschreibung als Lita triguttella), akzeptieren wir ein Vorkommen in der Türkei bis auf Weiteres nur mit ?.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur

  • Bengtsson, B.Å. (1997): Microlepidoptera of Europe. Volume 2. Scythrididae. - 301 S.; Stenstrup (Apollo Books).
  • Beschreibung als Lita triguttella: Duponchel, P.-A.-J. (1838-[1840]): Histoire naturelle des lépidoptères ou papillons de France. Tome onzième: 1-720, pl. CCLXXXVII-CCCXIV. Paris (Méquignon-Marvis).
  • Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1767): Systema Naturae, Tom. I. Pars. II. Editio duodecima reformata. 533-1327 + unpaginierter Anhang. Holmiae (Salvius).
  • Beschreibung als Butalis heleniella: Millière [1876] ("1875"): Catalogue raisonné des lépidoptères des Alpes-Maritimes ; troisième et dernière partie. — Mémoires de la Société des sciences naturelles et historiques des lettres & des beaux-arts de Cannes et de l'arondissement de Grasse 3: 249-455, pl. 1-2.
  • Muus, T. (2022): De biologie van Scythris dissimilella (Herrich-Schäffer, 1855) en S. scopolella (Linnaeus, 1767) inclusief de beschrijving van hun rupsen. — Franje 25 (49): 18-21. [PDF auf sectieterhaar.com]
  • Erstbeschreibung: Nupponen, K. (2001): Records of scythridids from Tunisia, with description of two new species. — Entomologica Fennica 12: 53-58. [PDF auf journal.fi]
  • Reutti, C. (1853): Uebersicht der Lepidopteren-Fauna des Grossherzugthum's Baden. — Beiträge zur Rheinischen Naturgeschichte 3: I-VIII, 1-216. Freiburg im Breisgau (Herder'sche Verlagsbuchhandlung).
  • Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
  • Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • [SCHÜTZE (1931): 15]
  • Zeller, P. C. (1839): Versuch einer naturgemäßen Eintheilung der Schaben. — Isis von Oken 1839 (3): 167-220. Leipzig (Brockhaus).