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Falter
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Bellidiastrum michelii [= Aster bellidiastrum, Margarita bellidiastrum] (Alpenmaßliebchen)
  • [Asteraceae:] Aster alpinus (Alpen-Aster)
  • [Asteraceae:] Erigeron uniflorus (Einblütiges Berufskraut)
  • [Asteraceae:] Erigeron acris [= Erigeron acer, Erigeron acre] (Scharfes Berufskraut)
  • [Asteraceae:] Erigeron acris politus [= Erigeron politus] (Glänzendes Scharfes Berufskraut)
  • [Asteraceae:] Homogyne alpina (Alpen-Brandlattich)

Klimesch (1951: 107) berichtete aus dem oberösterreichischen Traunsteingebiet zu seiner "Phthorimaea diffluella v. bellidiastri n. v.": "Die hellgrüne, hellbraunköpfige Raupe der bellidiastri fand ich im Warscheneckgebiet im September· in beiderseitigen Minen, die zuerst streifenartig sind und schließlich platzartig werden, an Bellidiastrum Michelii. Die Raupe dürfte auch noch an anderen Compositen leben, da ich die Falter an Stellen fand, wo Bellidiastrum fehlte (Moränenhügel in den Quellfluren des Filzmooses am Warscheneck, 1400 m, Juni bis Mitte Juli)."

Klimesch (1958: 271) ergänzt: "Phthorimaea diffluella var. bellidiastri Klim. (Ztschr. Wr. E. G. 1951, p. 105 bis 108.) Mine beiderseitig, zuerst streifenartig, dann platzartig (Abb. 9) an Aster Bellidiastrum. Nicht selten spinnt die Raupe Röhren außerhalb der Mine an trockenen Pflanzenteilen und Detritus unter dem befallenen Blatt, um sich darin in der Ruhe aufzuhalten. August bis September. Eine ostalpine Form. Die Nennform, die in den Zentral- und in den Westalpen gefunden wurde, lebt auch noch an Erigeron, Aster alpinus und Homogyne alpina." Huemer & Karsholt (1998: 55) listen diverse Belegtiere, darunter auch ex larva-Tiere aus Nordtirol und Schweden: "Nordtirol, Ötztal, Rofenberg, 2400 m, e.l. iii.1943 (Aster alpinus), leg. Klimesch", "ditto, but 2600 m (Erigeron uniflorus)", "Upl., Älvkarleby, e.l. vii.1948 (Erigeron acre)". Gemeint war hier Erigeron acris ssp. politus [= E. politus].

Schmid (2019: 424) formuliert zur Raupe: "An Berufskraut spinnt sie mehrere Blätter locker zusammen und lebt in einer zusammenhängenden Platzmine, die sich über mehrere Blätter erstreckt (2, 3). Der Kot wird aus der Mine ausgestoßen."

Tabell (2008) versucht, die kleinen Unterschiede der Minen von S. diffluella und Scrobipalpula psilella zu erläutern, die er in Finnland beide an Erigeron acris fand.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Gelechia diffluella Frey, 1870 [Originalkombination]

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik

Nach Sauter & Whitebread (2005) ist die Art, die nach Huemer & Karsholt (1998) bona spec. ist, in die Schweizer Lepidopterenfauna aufzunehmen. Die Art hat ihren locus typicus am "Riffelberg bei Zermatt" im Wallis in der Schweiz.

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003) mit "D - Daten defizitär" für die Region "Alpenvorland und Alpen" in die Rote Liste aufgenommen. Nach langer zeitlicher Lücke können Segerer et al. (2017: 32) melden: "Wiederfunde für Deutschland! Diese boreomontane Art ist in Deutschland nur aus Bayern bekannt und auch von hier bisher nur ein Beleg aus den Allgäuer Hochalpen im Jahr 1954 (Pröse 2001: 57-58). Nunmehr ebenfalls im Allgäu in zwei Proben aus Malaisefallen durch DNA Barcoding bestätigt. Außerdem 2 schon ältere Exemplare aus den Berchtesgadener Alpen, die aufgrund des Genitalbefundes ebenfalls zu dieser Art zu ziehen sind. Im DNA Barcode besitzen die drei einheimischen Arten S. diffluella, S. tussilaginis (Stainton, 1867) und S. psilella (Herrich-Schäffer, 1854) dieselbe BIN ("BIN sharing"), gruppieren aber im Ähnlichkeitsdendrogramm (K2P neighbour joining tree, BOLD alignment) dennoch artspezifisch mit nur wenigen, jedoch konstanten Basenunterschieden." Die Wiederfunde betreffen die Berchtesgadener (Schrecksattel) und die Allgäuer Alpen (Schochen und Nebelhorn/ Koblat).

Tokár & al. (2015: 43) berichten über den Erstnachweis in der Slowakei.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur