Rougeot, P. C. & P. Viette (1983): Die Nachtfalter Europas und Nordafrikas I.: Schwärmer und Spinner (1. Teil). Bombycoidea: Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Attacidae (= Saturniidae), Brahmaeidae. Notodontoidea: Notodontidae, Dilobidae, Thaumetopoeidae. Sphingidae, Ctenuchiidae. Ein Taschenbuch für Biologen und Naturfreunde. – 281 S., 40 Farbtaf.; Keltern (Verlag Erich Bauer).

Besprechung von Erwin Rennwald

Vorweg: die Reihe wurde und wird nicht fortgesetzt, es bleibt also beim ersten Teil. Die französische Originalausgabe dieses Werks erschien 1978 unter dem Titel „Guide des Papillons nocturnes d'Europe et d'Afrique du Nord. Héterocères (partim)“ (Neuchatel & Paris [Delachaux & Niestlé]). Das Taschenbuch wurde von R. U. Roesler ins Deutsche übersetzt und bearbeitet.

Aus dem Geleitwort: „... Mit Hilfe des vorliegenden Führers werden nicht nur Spezialisten sondern gleichermaßen auch Amateure eine Determination vornehmen können, und darüber hinaus auch das erfahren, was es als Wesentliches über einen Teil unserer großen Nachtfalter zu wissen gibt.“

Die Farbtafeln beruhen auf Fotos von gespannten Museumsfaltern. Ihre Qualität ist – entsprechend der Zeit – gut. Die Auswahl an Arten ist groß, aber trotzdem unvollständig. Das Bestimmen bleibt damit unsicher, wenn man nicht weiß, wo welche ähnlichen Arten ausgelassen wurden. Die Texte zu den Arten werden ganz von den Blöcken „Beschreibung“ und „Variabilität“ beherrscht. Man merkt: die Autoren sind Museologen. Und ob die Amateure wirklich alles verstehen, wenn von bipectinaten Fühlern, postbasalen Linien, ozellenförmigen, submedianen Flecken, schwarzen Apikalflecken, einem proximalen Teil und einem graugelblichen Transversalband die Rede ist (alles bei einer einzigen Art: Acanthobrahmaea europaea), darf bezweifelt werden. „Flugzeit“, „Vorkommen“ und „Verbreitung“ werden vergleichsweise knapp abgehandelt.