1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Ähnliche Arten
- Rhyacionia buoliana: im Saumfeld fast nie eine weisse Zeichnung; Hinterflügel auffallend dunkel; Farben intensiver, Weisszeichnung verwaschener - Ölgemäldetyp
- Rhyacionia pinicolana: Weisszeichnung feiner, präziser, filigraner; Saumfeld mit weisser Linie; Hinterflügel hellgrau, nicht auffallend dunkel; Zeichnung und Farben dezenter, präziser – Lithographietyp. [Rudolf Bryner]
2.5. Genitalien
2.5.1. Männchen
2.5.2. Weibchen
3. Biologie
Die Raupe dieses Wicklers frisst in den Triebspitzen von Jungkiefern. Die Kiefernspitzen sterben ab und bilden im nächsten Jahr mehrere neue Triebspitzen. [Kurt Neukirchen]
Die befallenen Zweig-Enden der Kiefer sind daran erkennbar, dass im April die spriessenden Knospen teilweise versponnen sind (Befallsbild 1). Die erwachsene Raupe lebt in einem kurzen, dicht ausgesponnenen Gang im Übergang vom letztjährigen, verholzten zum neu heranwachsenden Zweig-Ende, welches vollständig ausgefressen wird und später in der Regel abstirbt (Befallsbild 2). Die Verpuppung erfolgt im Raupengang, nachdem die Raupe ein mit Gespinst und Genagsel verdeckeltes Schlupfloch angefertigt hat. Im Bild (Puppe, Bild 1) ist die aufgeschnittene Puppenkammer zu sehen, das vorbereitete Schlupfloch befindet sich am Kopfende der Puppe und schaut nach rechts. Vor dem Schlüpfen arbeitet sich die Puppe zur Hälfte aus dem Schlupfloch heraus, bevor der Falter herauskriecht. [Rudolf Bryner]
Der Falter erscheint in der Oberlausitz (Sachsen) ab Mitte Juni. Er ist hier seltener zu sehen als die ähnliche R. pinicolana. [Friedmar Graf]
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Pinaceae:] Pinus sylvestris (Wald-Kiefer)
- [Pinaceae:] Pinus nigra (Schwarz-Kiefer)
- [Pinaceae:] Pinus contorta (Küsten-Kiefer, Dreh-Kiefer)
- [Pinaceae:] Pinus sp. (Kiefer)
- [Pinaceae:] Abies alba ? (Weiß-Tanne ?)
- [Pinaceae:] Picea breweriana ?
Die Raupe ist ganz an Kiefern gebunden. Angaben zur Weiß-Tanne oder zu Fichten sind entweder falsch oder seltene Ausnahmen. Gartner (1865: 137) vermerkte dazu: "Die Raupe lebt vor und nach dem Winter in den Knospen des Haupttriebes junger Föhren und macht sich im Frühjahre dadurch bemerkbar, dass sie die Sprossen des Haupttriebes umlegt, anspinnt und an der Entwicklung verhindert."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix buoliana [Denis & Schiffermüller], 1775 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Phalaena (Tinea) herbstella Goeze, 1783
- Phalaena plumbaea Geoffroy, 1785
- Phalaena (Tinea) gemmatella Panzer, 1804
- Tortrix gemmana Hübner, 1819
- Tortrix bouliana Froelich, 1828
- Tortrix pallasana Sodoffsky, 1830
- Rhyacionia bouoliana Herrich-Schäffer, 1847
- Retinia thurificana Lederer, 1855
- Rhyacionia relictana (Le Cerf, 1932)
- Rhyacionia buolina Neugebauer, 1950
- Rhyacionia milleri Agenjo, 1963
- Rhyacionia riesgoi Agenjo, 1963
- Rhyacionia robredoi Agenjo, 1963
4.3. Literatur
- Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [128].
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
- [SCHÜTZE (1931): 36] und [39]