1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Puppe
2. Diagnose
Bei dieser Art tritt Sexualdimorphismus auf: Die Männchen sind meist kontrastarm gezeichnet, die Weibchen sind etwas kleiner und kontrastreich gezeichnet.
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Ähnliche Arten
Zur Unterscheidung von Rhopobota naevana siehe dort.
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Raupennahrungspflanzen
3.3. Nahrung der Raupe
- [Caprifoliaceae:] Succisa pratensis (Teufelsabbiss)
- [Caprifoliaceae:] Scabiosa columbaria (Tauben-Skabiose)
- [Caprifoliaceae:] Scabiosa canescens (Graue Skabiose, Duft-Skabiose)
- [Caprifoliaceae:] Knautia arvensis (Acker-Witwenblume)
Rößler ([1867]: 309) hatte zu "Grapholitha fractifasciana" notiert: "Der Schmetterling höchst gemein auf trocknen Wiesen Ende April und im Juli. Die Raupe im Juni in dem Stengel und den Blättern, im August in den Köpfen der Scabiosen."
Schmid (1886: 94) schrieb zu "Steganoptycha Fractifasciana Hw.": "Ende April u. im August auf Wiesen wie trocknen, unbebauten Plätzen überall häufig. R. im Juni u. Herbst in Gespinströhren zwischen den Wurzelblättern von Scabiosen."
Disqué (1905: 233) meldete aus der Pfalz: "Die R. fand ich im Juni zwischen den Wurzelblättern von Succisa pratensis."
Bei Kennel (1916: 504) heißt es zu "Semasia fractifascana Hw.": "Die Raupe ist graulichweiß mit braunen Punkten, Kopf und Nackenschild sind braun, letzteres hinten dunkel gesäumt, die Analklappe ist dunkelbraun; sie lebt im Juli und September zwischen Wurzelblättern, in der zweiten Gen. auch in den Blütenköpfen von Succisa pratensis und Scabiosen."
Schütze (1931) listet unter "Succisa-Abbiss" auf: "Auf trockenen Wiesen und Rainen in seidener Röhre zwischen den Wurzelblättern, nach Rössler auch im Juni im Stängel, im August in den Köpfen. Verwandlung der zweiten Generation im Frühjahr in der Erde." Interessanterweise nennt er weder Knautia arvensis noch Scabiosa columbaria oder S. canescens, die an solchen Standorten oft häufiger sind als der Teufelsabbiss, und die ja - siehe Bilder oben - auch in Deutschland als Nahrungspflanzen genutzt werden.
Hancock et al. (2015: 88) formulieren zu Großbritannien: "Ovum. Laid in May - June and August - September on small scabious (Scabiosa columbaria) or devil's bit (Succisa pratensis)." Zu den Raupen ist dort zu erfahren: "June - July and September - March; the first generation feeds on the developing seeds in the flower head and bore into the stems; the later generation larvae feed on young leaves at the base of the plant and overwinter fully fed in a stout cocoon in the soil."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix stagnana Denis & Schiffermüller, 1775 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Pyralis undana Fabricius, 1787
- Tortrix fractifasciana Haworth, 1811
- Tortrix vepretana Froelich, 1828
- Sciaphila cuphana Duponchel, 1842
- Eriopsela caricana Guenée, 1845
- Spilonota queketana Curtis, 1850
- Semasia resupinatana Kennel, 1901
- Epiblema berolinensis Amsel, 1932 [Nr. 5014 in Karsholt & Razowski (1996), syn. nach Karisch (2004)]
- Epinotia berolinensis (Amsel, 1932)
4.3. Taxonomie
Gaedike & Heinicke (1999) erwähnen "Epiblema berolinensis Amsel, 1932" aus Brandenburg (inkl. Berlin) als eigene Art; geben aber den Hinweis, dass das Taxon umstritten ist. Razowski (2001) nimmt - ohne den Beleg gesehen zu haben - eine Verschiebung in eine andere Gattung vor: Epinotia berolinensis. Er schreibt dazu: "Verbreitung: Deutschland. Bemerkung: Nach einem einzigen Exemplar beschrieben und mit nemorivaga verglichen. Typus ist höchstwahrscheinlich verloren gegangen. Äußerlich ähnlich wie einige Epinotia-Arten, besonders nemorivaga." Karisch (2004) zeigt schließlich, dass der weibliche Holotypus keineswegs verloren war, sondern in der Amsel-Sammlung in Karlsruhe (SMNK) steckte; demnach erwies sich das Taxon als ein Synonym von Rhopobota stagnana.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Literatur
- Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [131].
- Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Karisch, T. (2004): On the identity of Epinotia berolinensis (Amsel, 1932) (Tortricidae: Olethreutinae). — Nota lepidopterologica, 27 (2/3), 193-194. [PDF auf zobodat.at]
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Schmid, A. (1886): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kelheim und Wörth. (Fortsetzung.). — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg 40: (1-4) 19-58, (5-6) 83-98, (7-9) 101-164, (10-12) 165-224.
- [SCHÜTZE (1931): 177]