Version 49 / 50 vom 23. Juni 2024 um 20:11:01 von Michel Kettner
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Falter
Raupe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Vergleich ähnliche Arten
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.4.3. Vergleich ähnliche Arten

2: Bulgarien, Dobrudscha, Kap Kaliakra, 59 m, 19. und 20. August 2019, am Licht (leg., det. & fot.: Friedmar Graf)

3: Albanien, Qark Korça, Umgebung Selcë e Poshtëme, ca. 680 m, 21. August 2015, am Licht (leg., gen. det. & fot.: Friedmar Graf)

4: Mazedonien, Umgebung Novo Selo, Uferbereich der Strumica, 200 m, 24. August 2015, am Licht (leg., gen. det. & fot.: Friedmar Graf)

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Thymus serpyllum (Sand-Thymian)
  • [Lamiaceae:] Thymus praecox subsp. polytrichus [= Thymus polytrichus, Thymus drucei] (Langhaarige Thymian, Gebirgs-Thymian, Gebirgs-Quendel, Alpen-Thymian, Zwerg-Thymian)
  • [Lamiaceae:] Rosmarinus officinalis ? (Rosmarin ?)
  • [Lamiaceae:] Salvia sp. ? (Salbei ?)

Eine erste konkrete Angabe zur Raupe in Südwestdeutschland findet sich bei Rößler ([1867]: 269): "Häufig bei Mainz und auf Sandboden diesseits des Rheins im Mai und Juli. Die Raupe lebt an Thymus in röhrenförmigem Gespinnst und verzehrt vorzugsweise dessen Blüthen, deren rothe Farbe (mit weißem Rückenstreif) sie auch an sich trägt." Gemeint sein muss hier der Sand-Thymian, Thymus serpyllum.

Details zum Habitat finden sich in einer detaillierten Studie der Allen and Mellon Environmental Ltd. (2005) aus Nord-Irland: "The foodplant in Ireland is Wild Thyme (Thymus polytrichus) which is the earliest flowering of the three species native to the British Isles (Stace 1997) The Wild Thyme rarely flowers into September in Ireland and even when it does it is sparse and restricted to a few individual flowers or small patches. Assuming the larvae feed on the flowers as stated it would seem unlikely that such a second generation could survive in Ireland." Da weder von einer Eiablagebeobachtung noch von einem Raupenfund berichtet wird, ist dies aber nur ein indirekter Schluss. So wie Goater (1986) muss es solche Beobachtungen in früheren Jahren aber gegeben haben.

Slamka (2013) fasst zusammen: "The larva lives in a silken tube on the ground or among the flowers of Labiatae (Thymus spp., Rosmarinus spp., Salvia spp., etc.). Pupates in spun leaves on the ground." Die Angabe zu Rosmarinus officinalis findet sich in der recht ausführlichen Raupenbeschreibung von Barrett (1904: 173-174), in der sich dieser wiederum auf Millière beruft. Tatsächlich ist bei Millière (1865: 102-103) zur Raupe zu lesen: "On la trouve au printemps et en automne dans la campagne d'Hyères (Var), sur le romarin officinal (1) dont elle lie les fleurs situées dans son voisinage et qui sont si abondantes dans cet arbuste." Die Raupenzeichnung auf pl. 63, fig. 1 erlaubt keine sichere Diagnose, aber immerhin hat Millière diese Raupen durchgezüchtet.

Wie gut abgesichert die - auf Hannemann (1964) zurückgehende (?) - Angabe zu Salvia ist, ist mir unklar; sie werden hier vorerst mit "?" versehen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„sanguis Blut.“

Spuler 2 (1910: 235R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Nuss (2012: 340, 347) stufte die Art für Deutschland als "vom Aussterben bedroht" ein und erläuterte: "Kommt auf Felsfluren vor, die zunehmend verbuschen, so dass die Art weiter im Rückgang ist." Wahrscheinlich war sie zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestorben. P. sanguinalis war in Deutschland einst weit verbreitet. Der letzte Nachweis aus Hessen stammt nach Gaedike et al. (2017) von vor 1900; nach 1980 gibt es keine Meldungen mehr aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen; und auch aus dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen verschwand die Art nach den Meldungen noch vor 2000. Der letzte Nachweis erfolgte demnach 1996 durch Frank Clemens bei Querfurt in Sachsen-Anhalt. Der letzte Nachweis im Saarland stammt nach [der Artseite von Andreas Werno auf delattinia.de] von 1992 bei Saarhölzbach. Da die Art zum einen recht auffällig ist, zum anderen sowohl tagsüber aufgescheucht als auch nachts am Licht nachgewiesen werden kann, war zu befürchten, dass sie in Deutschland ausgestorben ist. Doch erfreulicherweise gelang Oliver Käseberg am 27. April 2024 [[Lepiforumsbeitrag vom 4. Mai 2024]] beim Lichtfang an den Moselhängen bei Kobern-Gondorf der überraschende Wiederfund für Rheinland-Pfalz und damit für Deutschland.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)