


2. Biologie
2.1. Nahrung der Raupe
- [Lamiaceae:] Salvia sp. (Salbei) [Nordamerika]
- [Lamiaceae:] Salvia coccinea (Scharlachroter Salbei, Blut-Salbei) [Nordamerika]
- [Lamiaceae:] Salvia farinacea (Mehliger Salbei, Ähriger Salbei, Ähren-Salbei, Mehl-Salbei) [Nordamerika, Japan]
- [Lamiaceae:] Salvia microphylla (Johannisbeer-Salbei, Myrten-Salbei) [Japan]
Der Falter wurde aus den USA beschrieben und auch alle drei bisher benannten Raupennahrungspflanzen aus der Gattung Salbei (Salvia) haben imm südlichen Nordamerika ihre natürliche Heimat. Ganz offensichtlich wurde der Falter mit diesen Zierpflanzen nach Japan und jetzt auch nach Südwest-Frankreich verschleppt. Konkrete Angaben zu Raupenfunden in Südfrankreich fehlen allerdings noch. Zu Japan heißt es bei Osada (2022): "The host plant is the Salvia species (Lamiaceae), and this species is well known as a garden pest, damaging the flowers of this genus in America (Oregon department of agriculture 2021) (Figure 2). This species was recorded in Japan in 2019 (Miyano 2020), after which it has occurred in a broad area of Japan as an invasive species (Maeda and Yoshiyasu 2020; Kaneko 2021; Kishida 2021; Tanaka et al. 2021; Osada et al. 2021; Osada 2021a; Saito 2022; Uno 2022). Salvia microphylla Kunth and Salvia farinacea Benth (Lamiaceae) have been recorded as the host plant in Japan (Tsugita et al. 2021)."
Alle drei genannten Pflanzenarten werden auch in warmer Lage in Gärten in Süd- und Mitteleuropa gepflanzt und ein Teil davon ist mittlerweile auf den Kanaren und auf der Iberischen Halbinsel als Neophyt etabliert, so dass einer Etablierung des Faltrs hier auch nichts im Wege steht.
(Autor: Erwin Rennwald)
3. Weitere Informationen
3.1. Faunistik
Die Art wurde aus den USA beschrieben. Dort ist sie nach [butterfliesandmoths.org] insbesonderen in den südöstlichen Bundesstaaten weit verbreitet, kommt aber auch in den Staaten der Westküste vor. Nach Norden hin wird die Grenze zu Kanada nicht ganz erreicht, im Süden erstreckt sich das Vorkommen auch nach Mexiko hinein. Nach [inaturalist.org] [alle abgefragt am 16. September 2025] reicht das Vorkommen bis in den Süden Mexikos, und (jeweils mehrere) Nachweise aus El Salvador und Honduras legen nahe, dass die Art auch in Guatemala und Belize zu finden sein müsste.
Die Art wurde außerhalb Amerikas 2019 erstmals in Japan registriert. Bei Osada (2022: 568) heißt es dazu: "This species was recorded in Japan in 2019 (Miyano 2020), after which it has occurred in a broad area of Japan as an invasive species (Maeda and Yoshiyasu 2020; Kaneko 2021; Kishida 2021; Tanaka et al. 2021; Osada et al. 2021; Osada 2021a; Saito 2022; Uno 2022)." Die Frage, ob die Art in Japan nach der Einschleppung auch etabliert ist, stellte sich nur für sehr kurze Zeit.
Nach [iNaturalist.com] scheint es vom 4. August 2025 auch eine erste Meldung aus dem Zentrum Chinas (bei Chongqin) zu geben.
Europa konnte vorgewarnt sein, doch die Art blieb hier zunächst unbekannt. Erst am 5. September 2024 gab es im französischen Insektenforum [forum.insectnet.com] die Mitteilung: "Several specimens of the American moth Pyrausta inornatalis have been seen in SW France in 2024. Observations in the towns of Toulouse, Agen and Vianne prove that we're not dealing with a few individuals escaped from a plant shop, but a major colonization. It remains to be seen, however, whether the species overwinters in Europe (but in all likelihood it will) and whether it succeeds in establishing itself in Europe. [...] We'll have to keep an eye on the species' expansion this autumn, and it will be interesting to see if we find it again next year. The species has probably been introduced through the importation of American plants. Its beauty and unique look make it easily detectable by amateurs. Maybe soon in the rest of Europe." Belegt war der Beitrag mit demBild eines frischen Falters von Olivier Vannucci vom 3. September 2024 aus Vianne. Wie die Karten zur Art auf [oreina.org], [observation.org] und insbesondere [inaturalist.org] [alle abgefragt am 16. September 2025] ist die Art im Südwesten Frankreichs nach 2024 an so vielen Orten zwischen Toulouse und Bordeaux im Norden und dem Rand zu den Pyrenäen im Süden gefunden worden, dass die Frage der Etablierung hier ebenfalls geklärt ist. Die ersten Meldungen aus Frankreich sind leider nicht datumgenau: Nach dem Fund eines frischen Falters in seinem Garten in Lot-et-Garonne (Département Aquitaine) im Mai 2024 ([iNaturalist]) fand "swiza" im August 2024 wieder einen frischen, wieder auf Salvia microphylla sitzenden Falter im selben Garten ([iNaturalist]); "swiza" betonte dabei, dass die Pflanze nicht frisch im Garten ausgepflanzt worden ist, sondern schon länger dort stand.
Quentin Brunelle gelang nach [inaturalist.org] am 17. August 2025 auch der erste Falternachweis für Nordost-Spanien (Carrer Domicià, L'Escala, Girona).
Der weiteren Ausbreitung der Art auf die Iberische Halbinsel steht nichts mehr im Wege und auch die ersten Meldungen aus dem südlichen Mitteleuropa dürften nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Bislang (16. September 2025) scheint es noch keine Papierpublikation zum Vorkommen der Art in Europa zu geben.
(Autor: Erwin Rennwald [mit Dank an Leo Vähätalo, der mich auf das Vorkommen der Art in Europa aufmerksam gemacht hat])
3.2. Literatur
- Osada, Y. (2022)Description of immature stages of the southern pink moth, Pyrausta inornatalis (Fernald, 1885) (Lepidoptera: Crambidae). — Journal of Asia-Pacific Biodiversity, 15: 568-573. [zum PDF-Download auf sciencedirect.com]