Version 47 / 49 vom 21. Oktober 2023 um 13:47:33 von Erwin Rennwald
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Achtung: Hier könnte ein Teil der Bilder zur nicht immer abgetrennten Pyrausta rectefascialis gehören; zu überprüfen sind dabei insbesondere auch die hier gezeigten Raupen- und Puppenbilder aus dem Kyffhäuser!
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Beschreibung von John Curtis als Pyrausta cingulalis
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

Vergleich: Oben: Pyrausta rectefascialis: Niederösterreich 60 km südlich Wien, Lichtung in Schwarzföhrenforst, 300 m, 12. August 2003

Unten: Pyrausta cingulata: Niederösterreich 40 km östlich Wien, Hainburger Berge, Trockenrasen, 300 m, 21. Juli 2004

gleichmäßig gerundet: Pyrausta cingulata

eckig: Pyrausta rectefascialis (ein rechter Winkel ist es freilich nicht).

Mir ist aufgefallen, dass bei den cingulata-Formen die Vorderflügelbinde einen deutlichen wellenförmigen Verlauf hat, während bei den „rectefascialen“ Formen die Vorderflügelbinde nahezu gerade ist. Das ist sowohl bei meinen Belegen, wie auch den Abbildungen in SLAMKA der Fall. Habe aber keine Ahnung, ob das bei Betrachtung einer größeren Anzahl von Tieren hält.“

Text: Peter Buchner

2.2. Erstbeschreibung

2.3. Beschreibung von John Curtis als Pyrausta cingulalis

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Salvia pratensis (Wiesen-Salbei)
  • [Lamiaceae:] Salvia glutinosa ? (Kleb-Salbei ?)
  • [Lamiaceae:] Thymus serpyllum (Sand-Thymian, Feld-Thymian)
  • [Lamiaceae:] Thymus praecox (Frühblühender Thymian)
  • [Lamiaceae:] Thymus sp. (Thymian)

Schon von Heyden (1861: 31-32) wusste zur Raupe zu berichten: "Raupe spindelförmig, doch vorn etwas schmaler als hinten, glanzlos, gelblich grau, mit schwarzen, glänzenden, ein helles Härchen führenden Warzen besetzt; Kopf klein, herzförmig, glänzend, gelb, dunkelbraun gefleckt; Nackenschild glänzend, gelb, dunkelbraun gefleckt. Afterklappe kaum dunkler als der Körper, höckerig. Vorderbeine gelb, dunkel gefleckt. Bauch füsse gelb. Puppe ziemlich dick, vorn stumpf, glänzend braungelb. Scheiden gleichlang, anliegend, die vier letzten Segmente frei lassend. Das letzte Segment endigt mit einem, beiderseits miteinem Büschel steifer Borssten versehenen Knötchen. Die Raupe findet sich Mitte September im Wald bei Mombach nächst Mainz, an Salvia pratensis. Sie lebt gewöhnlich unter den flach auf dem Boden liegenden Blättern, die sie auf der Unterseite bis auf die obere Epidermis benagt, wodurch auf der Oberseite der Blätter durchsichtige Flecken entstehen. Ihr Gespinnst, in das sie sich bei einer Beunruhigung flüchtet, befindet sich gewöhnlich in der Nähe eines Blattes zwischen Moos und dürrem Laub. Ziemlich grosse Häufchen ihres schwarzen Kothes finden sich stets in der Nähe. Selten findet sich die nicht sehr flüchtige Raupe an einem höheren Blatte, welches dann etwas zusammen gesponnen ist. Unter einem ziemlich grossen graubraunen, papierartigen Gespinnste überwintert die Raupe und wird im Frühjahr zur Puppe. Der Zünsler entwickelt sich Ende Mai und Anfangs Juni."

Disqué (1901: 151) schreibt - nach eigenen Erfahrungen aus der Pfalz - knapp: "R. an Salvia und Thymus."

Barrett (1904: 176) beruft sich auf Carl von Heyden wenn er zur Raupe schreibt: "September, among the root leaves of Salvia pratensis, usually those which lie flat upon the ground; These it gnaws from the underside, leaving the upper Epidermis. Ist web, into which it escapes when disturbed, is generally found near one of the Salvia leaves, among moss and dead leaves; in ist neighbourhood there are nearly always large heaps of black excrement. Rarely the larva, which is not very active, is found on a higher leaf, which then is rather spun together. It winters in a rather large grey-brown papery cocoon, and changes to a pupa in the spring."

Schütze (1931) meint: "In lockerem Gespinst an der Unterseite übereinander oder dem Boden aufliegender Blätter (Salvia) (Stange). Raupe überwintert eingesponnen und verwandelt sich im Frühjahr (Reutti). Hauptsächlich wird Salvia als Futterpflanze angegeben, da diese aber in der Lausitz fehlt, der Falter aber trotzdem einzeln gefangen wird, wird hier die Raupe wohl an Thymus leben (Schütze).

H. Melzer konnte aus Thüringen tatsächlich die Freiland-Nutzung beider, von der Blattgröße her doch so unterschiedlicher Pflanzengattungen bestätigen (siehe Bilder oben). Da Raupen an Salbei anhand der auffälligen Spuren sehr viel leichter zu finden sind als solche an Thymian, könnte das zur Überbewertung der Bedeutung von Ersterer führen.

Schmid (2019: 778-779) bestätigt aus den Alpen die Nutzung von "Thymian-Arten (Thymus sp.)".

Bei den meisten dieser Meldungen wurde nicht zwischen P. cingulata und P. rectefascialis unterschieden, so dass sich die Angaben teilweise auch auf jene beziehen könnten. Eine einfache Trennung der beiden Arten anhand unterschiedlicher Nahrungspflanzen scheint es aber nicht zu geben.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„cingulum Gürtel.“

Spuler 2 (1910: 236R)

4.2. Abweichende Schreibweisen

4.3. Andere Kombinationen

4.4. Synonyme

4.5. Literatur

  • Barrett, C. G. (1904): The Lepidoptera of the British Islands 9 Heterocera. Geometrina—Pyralidina: 1-454. pl. 377-424. London (Lovell Reeve and Co. Limited).
  • Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol. VI. Lepidoptera, Part II. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
  • Disqué, H. (1901): Verzeichniss der in der Umgegend von Speyer vorkommenden Kleinschmetterlinge. — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Iris, 14: 149-176. [PDF auf zobodat.at]
  • Heyden, C. von (1865): Fragmente aus meinen entomologischen Tagebüchern. — Entomologische Zeitung 26: 375-382. Stettin. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
  • Schmid, J. (2019): Kleinschmetterlinge der Alpen : Verbreitung : Lebensraum : Biologie. - 800 S.; Bern (Haupt-Verlag).
  • [SCHÜTZE (1931): 166-167]
  • Slamka, F. (2013): Pyraloidea of Europe (Lepidoptera). Volume 3. Pyraustinae & Spilomelinae. Identification - Distribution - Habitat - Biology. — 357 S., 133 Taf. mit Genitalabb., 31 Farbtaf. mit fast 1100 Bildern – Bratislava (Eigenverlag František Slamka).