Version 35 (neueste) vom 23. Juni 2024 um 20:06:31 von Michel Kettner
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Falter
Raupe
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Vergleich ähnliche Arten
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Hinweis: zwei bis zum 23. Oktober 2017 hier gezeigte [Fotos] aus der Türkei wurden entfernt [Forum].

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen
2.2.2. Vergleich ähnliche Arten

2: Bulgarien, Dobrudscha, Kap Kaliakra, 59 m, 19. und 20. August 2019, am Licht (leg., det. & fot.: Friedmar Graf)

3: Albanien, Qark Korça, Umgebung Selcë e Poshtëme, ca. 680 m, 21. August 2015, am Licht (leg., gen. det. & fot.: Friedmar Graf)

4: Mazedonien, Umgebung Novo Selo, Uferbereich der Strumica, 200 m, 24. August 2015, am Licht (leg., gen. det. & fot.: Friedmar Graf)

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Satureja montana (Winter-Bohnenkraut, Berg-Bohnenkraut)
  • [Lamiaceae:] Satureja hortensis ??? (Sommer-Bohnenkraut ???)

Slamka (2013) schreibt: "The larva of this species is thought to live in Bohemia on Satureja hortensis, a different hostplant from Satureja montana, the usual foodplant, the nearest examples of which are known only from Italy or former Yugoslavia. S. hortensis is cultivated as a condiment in Central Europe or it may live on other unknown plants of the Labiatae." Die Raupennahrung ist hier also möglicherweise noch unzureichend bekannt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„castus keusch.“

Spuler 2 (1910: 236L)

4.2. Faunistik

P. castalis ist im nördlichen Mittelmeerraum weit verbreitet.

Habeler & Flisar (2015) überraschten mit ihrem Artikel "Pyrausta castalis Treitschke, 1829, ein für Österreich neuer Zünsler aus Kärnten". Sie berichten: "Anläßlich einer Revision der Schmetterlingssammlung des Zweitautors wurden zwei bisher unbeachtete Exemplare von Pyrausta castalis entdeckt. Diese stammen aus Motschula in der Umgebung von Neuhaus westlich Lavamünd, sie wurden am 19.8.2004 gefunden. Lilli Hassler und Manfred Tschinder hatten wiederholt eingeladen, dort in der Nähe eines landwirtschaftlichen Anwesens mit ihnen den Bestand an Schmetterlingen zu erkunden. Der Fundort liegt auf 400 m ÜNN und besitzt die Koordinaten 46° 37,8´ Nord und 14° 54,0´ Ost." Die Entfernung zu den slowenischen Fundbereichen um Podgorje beträgt nur knapp 200 km und größere Gebirgspässe sind dabei nicht zu überwinden. Der Fund von gleich 2 Faltern spricht für lokale Bodenständigkeit, die aber seit 2004 nie mehr belegt wurde. Handelte es sich also um Nachkommen eines früheren Einflugs oder einer entsprechenden Einschleppung? Haben wir es mit dem Versuch einer Arealerweiterung zu tun? Die Autoren diskutieren das nicht, und sie gehen auch nicht auf die Biologie der Art ein.

Da der Falter für einen Kleinschmetterling doch recht auffällig ist, sollte sich eine Arealerweiterung seit 2004 eigentlich auch andernorts bemerkbar gemacht haben, doch es scheint keine entsprechenden Beobachtungen zu geben. Völlig aus dem Rahmen fällt jetzt der oben gezeigte Fund eines weiteren Falters aus Österreich mit Funddaten "Steiermark, Fischbacher Alpen, Sommeralm, ca. 1400 m, 27. August 2019, am Licht (Foto: Horst Pichler)". Der Fundort liegt nochmals ca. 150 km entfernt von Motschula und damit nochmals erheblich weiter entfernt von den slowenischen Fundorten um Podgorje. Angesichts der Höhenlage ist hier eine natürliche Fortpflanzung nahezu auszuschließen. Jetzt ist zu fragen: Ist das Tier hier aktiv hingeflogen, wurde es "vom Winde verweht", oder ist passive Verschleppung mit einem Fahrzeug der Grund für den neuen Fundort? Der Finder hält aktive Verschleppung hier für unwahrscheinlich. Auf der Basis der bisherigen Beobachtungen ist es sicher besser, für Österreich vorerst nur das Symbol für Einzelfunde zu verwenden und noch nicht das Vollsymbol. Aber es könnte sich durchaus lohnen, gezielt nach dieser Art zu suchen. Vielleicht hat sich diese Art im Osten Österreichs ja längst an Bohnenkraut in Gärten festgesetzt.

Und vielleicht lässt sich jetzt auch die Meldung von Fazekas (2013: 12) aus Ungarn besser einordnen: "The only breeding populations known from the Central Europe are in Czech Republic (Liska 2003). This Mediterranean species was surprisingly found in Mecsek Mountains (1 ex, Pécs, in coll. HNHM) in 1949. The habitat there was at one time white oak scrub woodlands (CORINE code: 41.73742) in Mecsek Mountains, but subsequently afforested with black and Scots pine plantations. The presence of breeding populations in Hungary is very uncertain (Fazekas 2007). The species probably became extinct in Hungary shortly after the Second World War." Der Beleg datiert vom 29. August 1949. Jetzt erhebt sich die Frage, ob P. castalis nicht doch - wie andere Pyraliden - eine gewisse Wandertendenz innehat, die Einzeltiere 1949 nach Ungarn und 2004 und 2019 nach Österreich geführt haben, ohne dass es hier (bisher) zur Bildung lokaler Populationen gekommen ist. Auf die Art ist im südöstlichen Mitteleuropa jedenfalls weiter zu achten.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Fazekas, I. (2013): Studia specierum rararum Microlepidopterorum in Hungaria (I.) Ritka Microlepidoptera fajok vizsgálata Magyarországom (I.) Elophila rivulalis (Duponchel, 1833), Pyrausta castalis Treitschke, 1829, Hyporatasa allotriella (Herrich-Schäffer, 1855) (Lepidoptera: Crambidae). — Microlepidoptera.hu 6: 11-18 [PDF auf microlepidoptera.hu].
  • Habeler, H. & B. Flisar (2015): Pyrausta castalis Treitschke, 1829, ein für Österreich neuer Zünsler aus Kärnten (Lepidoptera: Crambidae). — Carinthia II. 205./125. Jahrgang: 557–558. Klagenfurt. [PDF auf Zobodat.at]
  • Liška, J. (2003): Význaèné druhy hmyzu Èeského krasu: zavíjeè Pyrausta castalis Tr. (Signinifikant insect species of the Bohemian Karst: pyalid moth Pyrausta castalis Tr.) (Lepidoptera, Pyralidae). — Fragmenta Ioannea Collecta 1: 5–13. [Sekundärzitat]
  • Slamka, F. (2013): Pyraloidea of Europe (Lepidoptera). Volume 3. Pyraustinae & Spilomelinae. Identification - Distribution - Habitat - Biology. — 357 S., 133 Taf. mit Genitalabb., 31 Farbtaf. mit fast 1100 Bildern – Bratislava (Eigenverlag František Slamka).
  • Erstbeschreibung: Treitschke, F. (1829): Die Schmetterlinge von Europa 7: I-VI, 1-252. Leipzig (Gerhard Fleischer).

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)