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Falter
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Antennaria dioica [= Gnaphalium dioicum] (Gewöhnliches Katzenpfötchen)
  • [Asteraceae:] Helichrysum arenarium ? [= Gnaphalium arenarium ?] (Sand-Strohblume ?)

Es scheint kein Zufall zu sein, dass wir hier noch kein Raupenfoto zeigen können. Wer die Zeilen von Gartner (1862: 330-332) zum Synonym Platyptilus fischeri studiert, der ahnt, wie mühsam es ist, diese Raupen zu finden - aber es wird ihm zugleich jegliche Hilfe dazu geboten! Hier nur der erfolgreiche Teil der Suche am Gewöhnlichen Katzenpfötchen (Antennaria dioica): "Nachdem ich diese Blüthenstiele gespalten, fand ich in deren trockenem Marke 2 bis 5 Räupchen, welche jedoch so minutiös sind, dass sie sich nur mit Hilfe der Loupe als solche erkennen lassen. Dieser Pflanzentheil hat sich zufolge wiederholter Untersuchungen immer als der liebste Aufenthalt der jungen Thierchen bewährt, deren Wachsthum aber so langsam fortschreitet, dass sie selbst im Herbste nur um ein Unbedeutendes grösser werden, und es ist dabei zu verwundern, wie dieselben in dem darauf folgenden frühesten Frühjahr plötzlich so auffallend an Umfang zugenommen haben. Nach der Ueberwinterung erneuerte sich meine Verlegenheit, wie und wo ich die Raupe zu suchen habe. Blütchenstengel waren keine vorhanden, und wo sich noch deren Fragmente vorfanden, waren sie unbewohnt; an den neuen Trieben liess sich nichts Versponnenes entdecken und die Durchsicht der Wurzeln war vergeblich. Ein Ueberblick der frischen Triebe liess mich jedoch einige abgewelkte Herzblätter wahrnehmen, welche sich sehr leicht von der Pflanze trennen liessen, was die Folge des angenagten Herzstengels ist. Nachdem die Raupe nur von dieser Stelle ihre Nahrung nimmt, so ist sie genöthigt, häufig die Pflanze zu wechseln, und erst als diese mehr entwickelt sind und jene älter geworden ist, werden die Herzblätter mittelst Gespinnstfäden angezogen, wird in das Fleisch der Pflanze tiefer eingedrungen, und werden die schwarzbraunen Excremente an ein äusseres Blatt abgelagert, wodurch sich der Raupenaufenthalt anzeigt. In einer solchen Aushöhlung, welche auch nach Aussen mittelst Gespinnst verschlossen wird, vollzieht die Raupe in aufrechter Stellung ihre Verpuppung".

Hofmann (1896: 76) übernimmt die Beschreibung von Gartner (1862), schreibt dann aber: "Die Raupe lebt an Gnaphalium dioicum und arenarium und zwar in der Jugend (Juli) im trockenen Marke der verdorrten Blüthenstengel und wächst sehr langsam; nach der Ueberwinterung findet sie sich in den Herztrieben der Pflanze, welche sie mit Gespinnstfäden zusammenzieht, wodurch die Blüthenknospen verhindert werden, sich aufzurichten. Die Exkremente werden an ein äußeres Blatt abgelagert. In der von dem Gespinnst umschlossenen Höhlung findet die Verpuppung in aufrechter Stellung statt." Während die Angaben zum Katzenpfötchen gut abgesichert sind, ist mir bei der Sandstrohblume nicht klar, ob es hier nur indirekte Schlüsse oder auch konkrete Beobachtungen gab. Ich habe hier daher sicherheitshalber ein "?" gesetzt. Schütze (1931) fasst zusammen: "Bis in den Winter im Mark der Blumenstiele von Antennaria dioica und Helichrysum, überwintert jung und frisst dann im Frühjahr in den jungen Trieben. Verwandlung in der Wohnung (Sorhagen). Nach der Überwinterung in den Herztrieben, welche sie mit Gespinstfäden zusammen zieht, wodurch die Blütenknospen verhindert werden sich aufzurichten. Die Exkremente werden auf einem äußeren Blatt abgelegt (Hofmann). Nord- und Mitteleuropa."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Argumentation für 1761 und Literaturangaben dazu: Siehe unter Acleris schalleriana.

4.4. Literatur

  • Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2024): Neue Ergebnisse in der bayerischen Kleinschmetterlingsfaunistik – 12. Beitrag. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 24: 51-66.
  • Gartner, A. (1862): Lepidopterologische Beiträge. — Wiener Entomologische Monatsschrift, 6: 328-332. [PDF auf zobodat.at]
  • Hofmann, O. (1896): Die deutschen Pterophorinen. Systematisch und biologisch bearbeitet. — Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins Regensburg, 5: 25-219, 3 Tafeln.
  • Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1761): FAUNA SVECICA Sistens Animalia SVECIÆ Regni: MAMMALIA, AVES, AMPHIBIA, PISCES, INSECTA, VERMES. Distributa Per CLASSES & ORDINES, GENERA & SPECIES, Cum Differentiis Specierum, Synonymis Auctorum, Nominibus Incolarum, Locis Natalium, Descriptionibus Insectorum. Editio Altera, Auctior: Frontispiz, [i-xlviii], 1-578, pl. I-II. STOCKHOLMIÆ (LAURENTII SALVII).
  • [SCHÜTZE (1931): 197]