Version 28 / 29 vom 7. Januar 2021 um 15:52:06 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Anmerkung: Die bis zum 3. April 2012 hier gezeigten Befalls-, Puppen- und Falterbilder aus Thüringen gehören zu P. insignitella.

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

Puppe: Die Verpuppung erfolgte in den Zuchten jeweils etwa innerhalb der ersten 10 Tage, nachdem die Minen in Zimmertemperatur verbracht worden sind. Die Puppe ruht in einem weisslichen Gespinst im Zentrum der Mine.

Mine: Die Minen von Ph. nigrescentella finden sich auf der Unterseite der Fiederblättchen (hier von Vicia sepium), welche sich dann oberseits rötlich verfärben und wie aufgebläht wirken. Gemäss Literatur sollen sich die befallenen Blättchen bei anderen Schmetterlingsblütlern zuerst weissfleckig und schliesslich ganz weiss verfärben, was ich bei Zaunwicke nie beobachten konnte. Vor der Überwinterung ist die Minenhaut auf der Blattunterseite noch hell gefärbt. Im Laufe des Winters verfärben sich die Minenunterseiten ebenfalls rötlich.

Raupe: Die Raupen sind intensiv gelb gefärbt mit grünlich durchscheinendem Darmkanal und hellbraunem Kopf. Ph. nigrescentella gehört zu jenen Arten, die sich nicht bereits im Herbst verpuppen, sondern als verpuppungsreife Raupen überwintern. In der Literatur wird allerdings mehrfach erwähnt, dass auch die Puppe überwintern soll.

(Autor: Rudolf Bryner)

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat


Schweiz, Bern, Plagne, 850 m,
Buchenwald über Kalk, 10. Oktober 2006
(Foto: Rudolf Bryner)
Die bisherigen Fundorte ähneln sich in erstaunlichem Mass: Die befallenen Pflanzen wuchsen immer im Traufschatten von Bäumen an sonnenbeschienenen Waldrändern oder Waldwegen und stets im Bereich von Felsen oder Mauern. Die Aufnahme zeigt einen Fundort in einem Buchenwald über Kalk im Berner Jura.

(Autor: Rudolf Bryner)

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Vicia sepium (Zaun-Wicke)
  • [Fabaceae:] Vicia cassubica [= Lathyrus cassubica] (Kassuben-Wicke)
  • [Fabaceae:] Vicia cracca (Vogel-Wicke)
  • [Fabaceae:] Vicia dumetorum (Hecken-Wicke)
  • [Fabaceae:] Vicia sativa (Saat-Wicke, Futter-Wicke)
  • [Fabaceae:] Vicia angustifolia [= Vicia sativa subsp. nigra (Schmalblättrige Wicke, Schmalblättrige Futter-Wicke)
  • [Fabaceae:] Lathyrus linifolius [= Lathyrus montanus] (Berg-Platterbse)
  • [Fabaceae:] Lathyrus niger (Schwärzende Platterbse, Schwarzwerdende Platterbse, Schwarze Platterbse)
  • [Fabaceae:] Lathyrus sylvestris (Wilde Platterbse, Wald-Platterbse)
  • [Fabaceae:] Lathyrus vernus [= Orobus vernus] (Frühlings-Platterbse)
  • [Fabaceae:] Lathyrus pratensis (Wiesen-Platterbse)
  • [Fabaceae:] Trifolium repens (Weiß-Klee)
  • [Fabaceae:] Trifolium pratense ? (Rot-Klee, Roter Wiesenklee ?)
  • [Fabaceae:] Trifolium medium ? (Mittlerer Klee ?)
  • [Fabaceae:] Trifolium alpestre ? (Hügel-Klee ?)
  • [Fabaceae:] Trifolium rubens ? (Purpur-Klee ?)
  • [Fabaceae:] Medicago sativa ? (Saat-Luzerne ?)
  • [Fabaceae:] Medicago falcata ? (Sichel-Luzerne, Sichelklee ?)
  • [Fabaceae:] Melilotus ??? (Steinklee ???)
  • [Fabaceae:] Lotus ??? (Hornklee ???)

Die Art miniert unterseitig an Zaun-Wicke (Vicia sepium), Platterbsen (Lathyrus) und Kleearten (Trifolium und Medicago) [Bradley, Jacobs & Tremewan (1970)]. Mit Abstand wichtigste Nahrungspflanze ist die Zaun-Wicke, dazu kommen andere Wicken- und Platterbsen-Arten, die alle von den beiden sehr ähnlichen Arten Phyllonorycter medicaginella und Phyllonorycter insignitella kaum oder vielleicht auch gar nicht genutzt werden. Eine Angabe zum Weiß-Klee scheint abgesichert zu sein, Angaben zu anderen Klee-Arten könnten stimmen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Lithocolletis nigrescentella Logan, 1851 [Originalkombination]

4.2. Synonyme

4.3. Literatur