Version 28 / 29 vom 11. Mai 2023 um 13:42:30 von Sabine Flechtmann
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Falter
Fraßspuren und Befallsbild
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Fraßspuren und Befallsbild

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Amelanchier ovalis (Gewöhnliche Felsenbirne)
  • [Rosaceae:] Cotoneaster integerrimus (Gewöhnliche Zwergmispel, Felsen-Zwergmispel)
  • [Rosaceae:] Cotoneaster tomentosus [= Cotoneaster nebrodensis] (Filz-Steinmispel)
  • [Rosaceae:] Sorbus aria (Gewöhnliche Mehlbeere)
  • [Rosaceae:] Sorbus chamaemespilus (Zwerg-Mehlbeere)
  • [Rosaceae:] Sorbus torminalis (Elsbeere)

Die Raupe miniert in Blättern verholzender Rosengewächse (Rosaceae) der Gattungen Sorbus, Cotoneaster und Amelanchier.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Triberti (2007) erläutert: "The specific name is in honour of Gerfried Deschka who was the first to discover this species. It is noun in genitive case."

4.2. Typenmaterial

Zum Holotypus meldet Triberti (2007): "♂, Austria, Vorarlberg, Feldkirch 650m, Hohes Känzle, 25.7.84 e.l. Sorbus aria, leg Huemer, Z547, slide G. Deschka 1872 [TLMF]."

Die lange Serie an Paratypen stammt überwiegend aus den Alpen von Österreich und Italien, teilweise auch von anderen Gebirgen im nördlichen Italien. Ein altes Belegexemplar von Frey im BMNH stammt nach Etikett aus Zürich in der Schweiz.

4.3. Faunistik

Die Art wurde aus den Alpen von Österreich und Italien, angrenzenden Teilen Italiens und einem Exemplar aus Zürich in der Schweiz beschrieben, alle aus Höhenlagen zwischen 500 und 1750 m.

Ende 2014 konnten wir schreiben: "Nach freundlicher Mitteilung von R. Bryner (E-Mail vom 16. Dezember 2014) hat Wolfgang Wittland die Art im Sommer 2014 in der Schweiz, Kanton Wallis, gefangen und sicher determiniert." Dies unterstützt die Plausibilität des alten Belegtiers aus Zürich.

Varenne & Nel (2014) berichten über einen Falterfund in den Alpes-Maritimes und damit den Erstnachweis für Frankreich. Kurz darauf melden Laštůvka & Liška (2014) den Erstnachweis für Spanien:"Huesca, Espés-Alins, 2 ♂♀, 8-VI-2014. Species of the Phyllonorycter blancardella (Fabricius, 1781) species group, known from Austria, Germany, Italy, Switzerland (Triberti, 2007), France and Slovakia (own unpublished records). Larva mines some species of the genera Sorbus (esp. S. aria), Cotoneaster and Amelanchier ovalis (Triberti, 2007). The two collected females were beaten from bushes of Sorbus aria. New species for Spain and the Iberian Peninsula".

Guggemoos et al. (2018: 29) berichten über die ersten drei Funde der Art in Deutschland, zwei aus Bayern, einen aus Nordrhein-Westfalen. Die Funde aus Bayern stammen - wie erwartet - aus den Alpen: T. Guggemoos fing dort am 8. Juli 2015 ein Weibchen im Karwendelgebirge (Mittenwald, Atzgrubenlaine, 1007 m); mit der Minensuche an Amelanchier ovalis hatte er in den Kocheler Bergen (Archtallaine bei Eschenlohe) Erfolg - 2016 schlüpfte das erste Männchen; beide Tiere wurden durch Barcoding bestätigt. Der Fund in Nordrhein-Westfalen gelang R. Seliger im Nationalpark Eifel (Gemünd, Mittelberg, 490 m) am 11. Juli 2015, drei Tage nach dem ersten Nachweis im Karwendelgebirge; die Determination dieses Männchens erfolgte durch GU und wurde von Z. Liška bestätigt. Nach dem Nachweis in Spanien handelte es sich hier um den zweiten Fund der Art außerhalb der Alpen. Da am Fundort in der Eifel Amelanchier ovalis fehlt, wird vermutet, dass dort Sorbus aria die Nahrungsgrundlage bildet. Guggemoos et al. (2018: 29) haben sicher Recht wenn sie formulieren: Aufgrund dieser Befunde erscheint es durchaus möglich, dass die Art noch weitere Verbreitung in Deutschland besitzt, insbesondere in den Mittelgebirgen, z.B. auch im Verbreitungsgebiet von A. ovalis in der Schwäbischen Alb."

Laštůvka & Laštůvka (2014: 636) berichten über den Erstnachweis in Spanien: "ES: Huesca, Espés-Alins, 2 ♀♀, 8-VI-2014. Species of the Phyllonorycter blancardella (Fabricius, 1781) species group, known from Austria, Germany, Italy, Switzerland (TRIBERTI, 2007), France and Slovakia (own unpublished records). Larva mines some species of the genera Sorbus (esp. S. aria), Cotoneaster and Amelanchier ovalis (TRIBERTI, 2007). The two collected females were beaten from bushes of Sorbus aria. New species for Spain and the Iberian Peninsula (Fig. 25)."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur