1-3: zwei Individuen, Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Neustädter Heide, 144 m, über Sandboden, 25. Mai 2011 (det. & Freilandfotos: Friedmar Graf)Forum 4: Slowenien, Primorska, 35 m, 19. Mai 2012 (leg., det. & Foto: Helmut Deutsch)
5-9: zwei ♂♂, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Doberschütz, Raupen und Puppen in vorjährigem Spargelstängel 12. Mai 2013, e.l. bzw. e.p. 26. und 29. Mai 2013 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer)
10-12: zwei ♀♀ (Sitzlänge Falterbild 13 = 12 mm), Funddaten wie Bild 6-10, e.l. bzw. e.p. 4. Juni 2013 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer) [Forum 6-13] 13-14: Deutschland, Sachsen, Boxberg, Umgebung Landschaftsbauwerk Ohr, 128 m, 5. Juni 2015, am Licht (leg., det. & Fotos: Friedmar Graf)Forum 15-17: Deutschland, Sachsen, Umgebung Findlingspark Nochten, 130 m, am Licht, 2. Juni 2016 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf)Forum 18-19: Deutschland, Niedersachsen, Landkreis Lüneburg, ehemaliger Breetzer Sandabbau, teilweise ruderale Brache mit viel Ginster und Kiefernwald, 30 m, 14. Juli 2019, am Licht (det. & Foto: Frank Stühmer)Forum 1: Kopula, Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Neustädter Heide, 144 m, über Sandboden, 25. Mai 2011 (det. & Freilandfotos: Friedmar Graf)Forum 1-5: ausgewachsene überwinterungsbereite Raupen, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Laußig, in Spargelstängel (Asparagus officinalis), 3. Oktober 2013 (det. & Fotos: Heidrun Melzer)Forum 1-2: braun verfärbtes Mark und Raupenkot an Stängelbruchstelle und kleine braune Flecke außen an einem mit Raupen besetzten Spargelstängel, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Laußig, 3. Oktober 2013 (Fotos: Heidrun Melzer)Forum 3: vorjähriger Spargelstängel mit einem schwach sichtbaren rundlichen helleren Fleck oberhalb vom Blattansatz (zukünftiges Schlupfloch), Deutschland, Brandenburg, Umgebung Neuendorf bei Niemegk, Raupenfund am 2. Oktober 2014 in Spargel (Asparagus officinalis), leg. Melzer & Büchner, Falterschlupf ab 9. Mai 2015 (cult., det. & Foto: Uwe Büchner)Forum 1-2: zwei Exemplare, freipräpariert, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Doberschütz, vorjährigen Spargelstängel mit Raupen und Puppen eingetragen am 12. Mai 2013 (Fotos am 12. und 23. Mai 2013: Heidrun Melzer)
3-5: drei Exuvien, Funddaten wie Bild 1-2 (Fotos am 29. Mai 2013: Heidrun Melzer) [Forum 1-5] Detailansichten unter "Lebensweise" (Biologie).
1: ♀, Deutschland, Brandenburg, Eberswalde-Ortsteil Tornow, Rand eines Kiefern-Eichen-Mischbestandes und angrenzender Wiese, ca. 15 m, Lichtfang, 4. Juni 2011 (det., präp. & Foto: Klaus Schwabe)Forum 1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Burg bei Hoyerswerda, 111 m, sandige Ruderalflächen, Tagfang, 21. Mai 1990 (det. & Foto: Friedmar Graf)Forum 1-2: Genitalpräparat des als Diagnosebild 2 abgebildeten ♀, Deutschland, Brandenburg, Eberswalde-Ortsteil Tornow, Rand eines Kiefern-Eichen-Mischbestandes und angrenzender Wiese, ca. 15 m, Lichtfang, 4. Juni 2011 (det., präp. & Foto: Klaus Schwabe)Forum Darin angekündigte Abbildung
Phtheochroa pulvillana beginnt um den 10. Mai herum in einer Generation zu fliegen. Sie ist dabei an allerlei Standorten mit ihrer Nahrungspflanze, dem wilden Spargel (Asparagus officinalis), verbreitet. Man kann an günstigen Abenden mehrere Falter in ihrem Habitat beobachten. [Friedmar Graf]
1: Fluggebiet, im Vordergrund eine Spargelpflanze, Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Neustädter Heide, 144 m, über Sandboden, 25. Mai 2011 (Foto: Friedmar Graf)
2: Larvalhabitat zur Falterflugzeit, sonnige Lichtung im Heidewald mit vereinzelten Spargelpflanzen, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Laußig bei Eilenburg, 27. Mai 2012 (Foto: Heidrun Melzer)Forum 3: wie Bild 2, aber im Herbst (Raupen sind jetzt ausgewachsen und überwinterungsbereit), Ort wie Bild 2, 3. Oktober 2013 (Foto: Heidrun Melzer)
4-5: Larvalhabitat mit Wildem Spargel am Rand einer besonnten Forststraße, Deutschland, Sachsen, Dübener Heide, Doberschütz, 6. Juni 2013 (Fotos: Heidrun Melzer)Forum - [Asparagaceae:] Asparagus officinalis (Spargel)
Nach übereinstimmenden Angaben in der Literatur (z. B. Schütze (1931), Razowski (2001), Wegner (2015)) lebt die Raupe an Wurzeln und Trieben von Asparagus officinalis (Spargel). In Nordwestsachsen wurde sie mehrfach in recht dicken Stängeln von Asparagus officinalis gefunden, wobei jeweils nur ein Stängel einer Pflanze mit zahlreichen (ca. 20) Raupen besetzt ist (Heidrun Melzer).
(Autoren: Heidrun Melzer & Erwin Rennwald)
Die Raupen überwintern gesellig im Spargelstängel und verpuppen sich darin im Frühjahr ohne erneute Nahrungsaufnahme. Aufgeschnittener Spargelstängel mit Puppenkokon (sehr zähes und dichtes Gespinst, an dem außen noch die Kotkrümel anhaften):
1: Für den Falterschlupf fertigt die Raupe zuvor ein rundes Austrittsloch an, das nur noch von einer sehr dünnen Rindenschicht bedeckt ist. Der weiße „Deckel“ im nächsten Bild ist noch ein Teil des entnommenen Kokons. Es folgt ein Blick von außen auf das zukünftige Schlupfloch im Durchlicht.
1-2: Die Puppe hat auf dem Kopf eine dickere Leiste, die in einem Dorn endet. Damit durchstößt sie die dünne Schicht des Schlupflochs. Anschließend schiebt sich die Puppe sehr weit aus dem Stängel heraus. Es folgen zwei Ansichten vom Kopf der Puppe:
1-2: Funddaten für die obigen Fotos: Deutschland, Brandenburg, Umgebung Neuendorf bei Niemegk, Raupenfund am 2. Oktober 2014 in Spargel (Asparagus officinalis), leg. Melzer & Büchner, Falterschlupf ab 9. Mai 2015 (cult., det. & Fotos: Uwe Büchner)Forum Deutschland
Als Typenfundort der Art gilt Frankfurt a. d. Oder (Brandenburg).
Die oben bebilderten aktuellen Nachweise stammen aus Ost- und Westsachsen sowie Brandenburg.
A. Werno führt in seiner Verbreitungskarte aus dem Saarland ( [http://www.spiderling.de/saar_lepi_online/Verbreitungskarten.htm] ) einen Einzelfund aus dem Jahr 1960 an.
Der Spargelwickler wird in der Roten Liste von Bayern in Kategorie 0 (ausgestorben oder verschollen) geführt (Pröse et al. 2003).
Österreich
Huemer & Rabitsch (2002) diskutieren den Spargelwickler bei den Neozoen, schränken aber ein: "Herkunft und Art der Ausbreitung unsicher". Als Herkunftsgebiet wird "Südosteuropa?" genannt, als Bundesländer mit Nachweisen Burgenland und Niederösterreich.
(Autor: Erwin Rennwald)
Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von Heppner (1982).
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1847-1855) ["1849"]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Vierter Band. Die Zünsler und Wickler: 1-288, Index 1-48, pls. 1-23 (Pyralidides), pl. 1-59 (Tortricides). Regensburg (G. J. Manz).
- Huemer, P. & W. Rabitsch (2002): 6.3.19 Schmetterlinge (Lepidoptera). - 354-362. In: Essl, F. & & W. Rabitsch (2002): Neobiota in Österreich. - 432 S.; Umweltbundesamt, Wien.
- Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
- [SCHÜTZE (1931): 45]
- Wegner, H. (2015): Ein Beitrag zur Wickler-Fauna in Nordost-Niedersachsen und in Schleswig-Holstein (Lep., Tortricidae). — Melanargia, 27 (4): 137-154. [PDF auf zobodat.at]