Parenti, U. (2002): A Guide to the Microlepidoptera of Europe. [1a ristampa]. – 426 S.; Torino (Museo Regionale di Scienze Naturali).

Besprechung von Erwin Rennwald

Wer nicht weiß, wie eine Kakaomotte aussieht, also der kleine Falter, mit dem jede Hausfrau mal kämpft (die Studenten merken das Tier seltener), kann auf den hinteren Umschlag dieses Buches schauen: so findet man die Falter in Kopula.

Das Buch entstand „with the cooperation of Piero Giuseppe Varalda“.

Aus dem Vorwort: „This is not a book that will enable the collector to determine all the species, even though the author’s meticulous and patiently gathered colour photograph illustrate more than 1000 of them ... It will, on the other hand, allow recognition of almost all the European families and genera, while the essential information it provides concerning their biology gives the assistance in unravelling the intricate sleave hitherto lacking in the European lepidopterological literature. And the book has still other merits. In addition to serving the beginner, it will be of service to the more knowing microlepidopterist … A work that stands on the midway point between popularisation and science resaerch.

Parenti widmet sein Buch ganz bewusst der nachwachsenden Generation von Kleinschmetterlings-Forschern. Und er gibt ihnen auch das Handwerkszeug mit (z. B. ein Kapitel über die Genitalpräparation bei diesen kleinen Faltern). Er schreibt über die Kennzeichen der Familien und illustriert das mit Zeichnungen, andere Zeichnungen und Schwarzweiß-Fotos berichten über das Leben auffälliger Arten.

Bei den Farbtafeln handelt es sich um jeweils qualitativ sehr hochwertige Farbfotos von gespannten Sammlungstieren. Die Begleittexte sind zwar sehr knapp gehalten („Distribution“, „hostplants“), die hohe Qualität der Bilder und ihre große Zahl hilft, die Tiere recht sicher einzuordnen. Dass alle Falter gleich groß abgebildet sind, kann etwas verwirren, da die Flügelspannweiten der abgebildeten Tiere aber jeweils daneben stehen, ist das in Ordnung.

Ein Buch, das ich jedem, der auch die kleinen Schmetterlinge fotografiert, empfehlen möchte – ganz besonders demjenigen, der „richtig“ in diese Gruppe einsteigen möchte. Zusammen mit dem „Kaltenbach und Küppers“ (mit lebenden Faltern aber kleinerer Artenzahl) und dem „Slamka“ (mit allen mitteleuropäischen Zünslern) dürfte der Einstieg Spaß machen.