Version 30 (neueste) vom 20. November 2023 um 19:45:38 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Weibchen
Nomen novum
Bezug der Indikation
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Nomen novum

2.5. Bezug der Indikation

Dass dieses Taxon das ist, was Guenée (1845: 192) mit „Diana D. 1206. (non H.)“ meint, ergibt sich aus seiner Erklärung der Abkürzungen D. und H. auf pp. 129-130 sowie aus der Übereinstimmung der Zahl 1206 mit der römischen Zahl in der Überschrift von Duponchel ([1835]: 243).

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Apiaceae:] Angelica sylvestris (Wald-Engelwurz)
  • [Apiaceae:] Daucus carota (Wilde Möhre)
  • [Apiaceae:] Heracleum sphondylium (Wiesen-Bärenklau)
  • [Apiaceae:] Peucedanum palustre [= Thysselinum palustre] (Sumpf-Haarstrang)
  • [Apiaceae:] Silaum silaus [= Silaum pratensis] (Wiesensilge)
  • [Apiaceae:] Pastinaca sativa (Pastinak)

Schütze (1931) schrieb zur Raupe: "In den Samen von Angelica sylvestris, Dipsacus fullonum, Daucus, Heracleum, Peucedanum; überwintert erwachsen in der Erde (Sorhagen)." Dipsacus fullonum ist dabei zweifellos falsch.

Kennel (1921: 685) formulierte entsprechend: "Die Raupe ist braungelblich, der Kopf dunkelbraun, Nackenschild etwas heller. Analklappe klein, hellbraun: sie lebt im September, Oktober in den Samen von Angelica silvestris, Daucus carota, auch Dipsacus silvestris, Heracleum und Peucedanum. Der Falter fliegt von Mai bis August.

Razowski (2001: 98) wiederholt diese Liste weitgehend, lässt aber - völlig zurecht (!) - die Wilde Karde weg: "Sa[men]; Daucus carota, Angelica sylvestris, Pastinaca sativa, Thysselinum palustre, Heracleum sphondylium (Apiaceae)."

Und auch die Liste von Hancock et al. (2015: 224) ist fast identisch - und wieder zurecht ohne die Wilde Karde: "Ovum. Laid on the devellopping seedheads of wild carrot (Daucus carota), wild angelica (Angelica sylvestris), hogweed (Heracleum sphondylium), milk-parsley (Peucedanum palustre), wild parsnip (Pastinaca sativa) or pepper-saxifrage (Silaum silaus).

Disqué (1905: 246) liefert eine konkrete Meldungen zu Angelica sylvestris: "Die Raupe fand ich Mitte 9 in den Samen von Angelica silvestris, Sie ist hell-braungelblich mit dunkelbraunem Kopf und eben solchem, aber etwas helleren Nackenschild. Das kleine Afterschild hellbraun."

Barrett (1906: 167) hatte schon zuvor die komplette Liste zusammengestellt: "Larva somewhat swollen, with sharply constricted segments, bone colour; head honey-yellow; dorsal plate ovalyellowish with a cross-mark; anal plate round, curtailed. (Hofmann.) When fully grown more tinged with pink. September and October in the seeds of wild carrot (Daucus carota), also in those of Angelica sylvestris, Heracleum sphondylium, Silaum pratensis, Pastinaca sativa and Peucedanum palustre, spinning two or three seeds together and eating out their substance. Several larvae are said sometimes to feed in one umbil! When full-fed leaving the seed-head to spin up in the earth, where it remains as a larva until the spring."

Die Liste dürfte insgesamt stimmen - ganz vollständig ist sie dann aber sicher nicht.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Nomenklatur

Der Grund, warum Guenée (1845: 192) ein nomen novum aufstellt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Eine primäre Homonymie gibt es unter den aufgelisteten Taxa jedenfalls nicht. Die Indikation „Diana H. 274.“ bezieht sich auf Choreutis diana (Abbildung Hübners und Literaturangaben siehe dort), deren Originalkombination Tortrix diana ist. Duponchel [1835] beschrieb seine von Guenée (1845: 192) als „Diana D. 1206. (non H.)“ indizierte Art unter dem Namen Coccyx diana.

Ragonot (1894: 217) versucht den Sachverhalt so zu erklären: « Grapholitha rufillana Wilk., 197. — Cette espéce a d'abord été décrite et figurée par Duponchel sous le nom de Coccyx diana ; cet auteur supposait à tort que c'était diana Hb. Guenée, s'apercevant de l'erreur, imposa à l'espèce de Duponchel le nom de gallicana, sans la décrire et la laissa parmi ses Pyraloidi ou Choreutidae, mais dans un genre spécial qu'il nomme Orchemia. »

Duponchel ([1835]: 243) stellt « Tortrix diana Hubn. tab. 44. fig. 274. (fœm.) » unter die Überschrift seines Taxons Coccyx diana, betrachtet die Hübnersche Art demnach offensichtlich als Synonym. Das ist es, was Ragonot (1894) als « l'erreur » bezeichnet.

Eine Indikation zu einer irrtümlich als Synonym bezeichneten Art in einer Originalbeschreibung ist nichts, was die Vergabe eines nomen novum erforderlich macht, wenn die Beschreibung im übrigen die Spezies klar definiert. Ich betrachte Orchemia gallicana Guenee, 1845 deshalb in Sinne des ICZN als “unnecessary replacement name”. Wie dem auch sei – Pammene gallicana (Guenée, 1845) ist ein seit langem etablierter Name, so dass es vernünftig ist, Coccyx diana Duponchel, [1835] als nomen oblitum anzusehen.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur