Palm, E. (1986): Nordeuropas Pyralider. Danmarks Dyreliv Bind 3. – 287 S. Kopenhagen (Fauna Bøger).

Besprechung von René Ressler

Auf 287 Seiten inkl. 8 Farbtafeln werden die 211 Zünslerarten Nordeuropas besprochen. Nordeuropa schließt hierbei Norddeutschland, Nordpolen, Dänemark und Skandinavien ein. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf Dänemark, was schon an der Sprache deutlich wird, in dem das Buch verfasst ist: dänisch.

Nach einführenden Kapiteln zum Erkennen von Pyraliden, dem Bau inkl. Genitalarmaturen, kurzen Einführungen zu den einzelnen Stadien, zum aktuellen (1986!) Forschungsstand und zur Klassifikation der Zünsler folgt ein kurzer Schlüssel zur Bestimmung der Unterfamilien. Daran schließen sich die Artportraits an, wobei jeder Art im Schnitt eine Seite gewidmet ist.

Die Informationen zu den Arten umfassen Bestimmungsmerkmale, Verbreitung inkl. Verbreitungskarte und Bionomie der jeweiligen Art. Bei vielen Arten werden zudem auch SW-Zeichnungen bestimmungsrelevanter Merkmale sowie Zeichnungen der Genitalien abgebildet.

Um das Buch auch für jene benutzbar zu machen, die der dänischen Sprache nicht mächtig sind, folgt jedem Artportrait eine englische Zusammenfassung, die in etwa 2-4 Sätzen Angaben zur Verbreitung sowie zum Flugzeitpunkt (Tag/Nacht, Monat) macht.

Wenngleich einige dänische Wörter den deutschen recht ähnlich sind, so ist es doch ärgerlich, dass gerade die Bestimmungsmerkmale nicht auch ins Englische übersetzt wurden. Denn in der Bestimmung der Arten liegt der Hauptschwerpunkt des Buches.

In jedem Fall sind die Farbtafeln, welche mindestens ein gespanntes Exemplar (häufig 2-3) jeder Art zeigen, sehr brauchbar. Die Tafeln wirken zuweilen etwas kontrastarm, aber im Hinblick darauf, dass das Buch nun schon 20 Jahre alt ist, darf man sich hierüber wohl nicht beschweren.

Fazit: Gerade für Norddeutsche und Urlaubsreisende mit Ziel Nordeuropa ist dieses Buch sicher eine sinnvolle Ergänzung des heimischen Bücherbestandes. Vor allem da der Zünsler-SLAMKA selbst in der 2. Auflage schon lange vergriffen ist. Der PALM ist hingegen antiquarisch noch leicht zu bekommen. Aufgrund der Unterschiede in den Artenzahlen ist das Buch jedoch für weiter südlich Wohnende nicht als alleiniges Bestimmungsbuch zu empfehlen.