Version 47 / 48 vom 15. November 2021 um 17:10:45 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

Grundfarbe der Vorderflügel purpurrot; Querbänder breit, leuchtend golden, vom Vorderrand bis zum Hinterrand reichend; Costalfleck meistens vorhanden; mattgoldener Dorsalstreifen fehlend. Ähnliche Arten:

  • Micropterix aureatella (leuchtend-goldene Querbänder schmal, kein Costalfleck vorhanden)
  • Micropterix rothenbachii (Subapikalfleck dreieckig, oft mit Costalfleck verbunden und an der Costa einen kleinen Fleck in der Grundfärbung bildend)

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Mit der Angabe "Habitat in Italia Dr. Allioni" bezieht sich Fabricius (1794: 321) offensichtlich auf einen Gewährsmann, den er mit der Benennung der Art ehrte. Es ist davon auszugehen, dass damit der Turiner Botanik-Professor Carlo Ludovico Allioni (1728-1804) gemeint war, der neben seinem 1785 erschienenen mehrbändigen Hauptwerk (Flora Pedemontana) 1766 auch einen Band mit dem Titel "Manipulus Insectorum Tauriniensium" herausgegeben haben soll.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Locus typicus nach Fabricius (1794): Italien. Zeller-Lukashort et al. (2002: 36) sehen in Tinea tricinctella O. Costa, 1836 ein jüngeres subjektives Synonym mit Typenfundort Napoli (Neapel) und melden dann: "Die bei Karsholt et al. (1995) nur für Norditalien angegebene Art wurde auch in Süditalien gefunden. Kampanien, Monte Vulture, 26.4.1966 leg. Klimesch (coll. Zeller)." Dies wurde von Baldizzone (2008: 156) übersehen (oder abgelehnt?), denn dieser kommentiert die Funde an drei Stellen in 1950, 2150 bzw. 2300 m Höhe im Aostatal bei Champorcher: "Largamente diffusa nelle Alpi. L’areale preciso è incerto a causa della confusione con specie affini. In Italia è conosciuta solo per l’arco alpino."

Die Art ist nach den oben gezeigten Bildern ansonsten in den Alpenländern Schweiz, Österreich und Slowenien zu finden und auch in Deutschland nur in den Alpen (Bayern) gefunden worden. Nach der Artseite auf [oreina.org/artemisiae] ist sie auch in Frankreich auf die Alpen-Départements (Savoie, Hautes-Alpes, Alpes-de-Haute-Provence, Alpes-Maritimes) beschränkt. Luquet (2000: 312) stellte klar, dass alle Meldungen zu M. rothenbachii vom Mont Ventoux (vor allem Nordflanke, an der Südflanke im vallon de L#Enrageade, 1490-1510 m und in der Nesque-Schlucht an der Weggabelung bei Flaoussiers, 730 m) ebenfalls zu M. allionella gehören, die damit im Département Vaucluse ihre Westgrenze erreicht.

Gemäß der Fauna Europaea soll die Art auch in Tschechien, der Slowakei, Kroatien und Bulgarien vorkommen.

Aus Tschechien gibt es durch Laštůvka & Liška (2011: 28 (Fußnote)) eine Streichung der bisherigen Meldungen: "Micropterix allionella (Fabricius, 1794): z ČR neexistuje žádný spolehlivý doklad o výskytu, v předcházejících seznamech byl uveden omylem (srv. Laštůvka 1993, 1998, Laštůvka & Liška 2010)." bzw.: "Micropterix allionella (Fabricius, 1794): there is no reliable record from the CR, species has been erroneously given in the previous lists (cf. Laštůvka 1993, 1998, Laštůvka & Liška 2010)."

Pastorális et al. (2013) akzeptieren hingegen die Art unkommentiert in ihrer Checkliste für die Slowakei; als Quelle nennen sie den "Prodromus Lepidopter Slovenska" von Hrubý (1964), den wir noch nicht studieren konnten. Da er aus einer Zeit stammt, in der es noch Chaos bei der Bestimmung im Komplex M. rothenbachii/ M. allionella (und weiteren Arten) gab, und wir nicht sicher sind, ob die Belege erneut geprüft wurden (bzw. überhaupt existieren), halten wir die Angabe im Moment doch für etwas unsicher. Nach Hinweis von Gabor Pastorális (email 15. November 2021 an E. Rennwald) gibt es im NHMB in Budapest 2 Exemplare von "M. allionella" mit Daten "Slowakei, Krompachy, 15.VI.1991, leg. F. Kuraj", die allerdings ohne Genitalpräparation bestimmt und seither nicht überprüft wurden. Ein Fehler bei der Bestimmung ist ohne kritische Überprüfung dieser Belegtiere durch einen Spezialisten vorerst nicht auszuschließen.

Zur Sicherheit der Meldungen aus Kroatien und Bulgarien ist uns noch nichts bekannt - erhebliche Zweifel erscheinen angebracht. Zeller-Lukashort et al. (2002: 37) meldeten M. rothenbachii als neue Art neu für Slowenien und Kroatien und erläuterten dazu: "Da die habituellen Unterschiede zu Micropterix allionella (Fabricius, 1794) sehr gering sind, bedürfen die bisherigen Angaben von Micropterix allionella vom Balkan einer Untersuchung."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)