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Falter
Raupe
Puppe
Mine
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

1.4. Mine

Der Kot wird blattunterseits aus der Mine befördert, von wo er in auffallend langen Schnüren herunterhängt

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Cotoneaster scandinavicus (Skandinavische Zwergmispel)
  • [Rosaceae:] Cotoneaster sp. (Zwergmispel)
  • [Rosaceae:] Malus sp. (Apfel)
  • [Rosaceae:] Malus sylvestris ??? (Wild-Apfel ???)
  • [Rosaceae:] Sorbus sp. (Mehlbeere)
  • [Rosaceae:] Aronia sp. (Apfelbeere)
  • [Rosaceae:] Prunus spinosa (Schlehe)
  • [Rosaceae:] Prunus insititia (Pflaume)
  • [Rosaceae:] Prunus padus ??? (Traubenkirsche ???)
  • [Betulaceae:] Betula pendula (Hänge-Birke)
  • [Betulaceae:] Betula sp. (Birke)

Aarvik et al. (2017) überraschen mit einer erstaunlich langen Liste an Nahrungspflanzen: "Lyonetia padifoliella (Hübner, 1813) was recorded from Norway by (Bengtsson & Johansson 2011). In Norway this species feeds on Cotoneaster scandinavicus, and in the past it had been confused with P. prunifoliella (Hübner, 1796). Recent studies by Lauri Kaila have shown that P. padifoliella also occurs in Finland. There it has been bred from Betula, Malus, Sorbus, Cotoneaster and Aronia (M. Mutanen, L. Sippola, E. Saarela, pers. comm.)."

[padifoliella bladmineerders.nl] führt Cotoneaster integerrimus als Nahrungspflanze an, C. scandinavicus wird aber mittlerweile meist nicht mehr als Synonym dazu, sondern als eigenständige Art angesehen.

[Lepidoptera.no (abgefragt 3. Mai 2017)] nennt Betula, Prunus spinosa und Malus sylvestris als Nahrungspflanzen - woher die Angaben stammen, ist unklar, denn Raupen- oder Minenfunde werden dort nicht genannt.

Es ist davon auszugehen, dass Hübners (1813) Name von der Traubenkirsche (Prunus padus) abgeleitet wurde - ob es dazu auch konkrete Raupenfunde gab, muss offen bleiben.

Schmid (2024) gelang mit einer Reihe von Minenfunden an niedrigen Betula pendula-Jungpflanzen mit anschließender Zucht der "Erstnachweis" der Art in der Schweiz; sein Blick in jüngere und ältere Sammlungen zeigte dann aber, dass die Art in der Schweiz auch schon früher gezüchtet worden war; S. 17 fasst er zusammen: "L.padifoliella lebt in der Schweiz an Cotoneaster und Pflaume (Prunus institia), belegt durch Weber sowie an Schlehe (Prunus spinosa) belegt durch Frey, aber auch an Birke (Betula pendula) belegt durch Bremi/Frey (1857) und Schmid." Mit "Cotoneaster" war hier entweder Cotoneaster integerrimus oder Cotoneaster tomentosus gemeint - was sich nicht mehr klären lässt. Die Schlehe (Prunus spinosa) scheint tatsächlich sowohl für L. prunifoliella als auch für L. padifoliella gut abgesichert zu sein. Schmid (2024: 13) trug hier zusammen: "Frey (1856) schreibt: "Ich erzog im Spätsommer 1855 gegen 60 Exemplare aus Schlehenminen, welche identisch waren. Davon ergaben sich etwas über 40 Exemplare der Varietät Padifoliella; unter dem übrigen Drittheile war die grössere Hälfte die Stammart [...]". Weiter bemerkt er in einer Fussnote: "Nach einer mündlichen Mittheilung von Herrn Bremi lebt sie auch minierend an Birkenblättern, wie ich auch ein von Bremi erzogenes Stück der Varietät L. Padifoliella bei ihm sah." Frey hat aber offensichtlich albella/padifoliella nicht immer richtig gedeutet, denn in seiner Sammlung im British Museum finden sich zwei Tiere, die von Heckford & Beavan (loc.cit.) genau untersucht wurden, sie schreiben: "Wir haben die beiden Tiere in der Sammlung Frey (NHMUK) untersucht. Jedes hat eine Zugangsetikette und eine handschriftliche Etikette. Die eine lautet: "L. prunifoliella./var. albella./Eversm./Zürich." Die andere: "Bremgarten. / el. von Betula." Beide gehören eindeutige zur dunklen Form von L. padifoliella. [...]"

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Bengtsson in Bengtsson & Johansson (2011) akzeptiert das zuvor allgemein als Synonym zu Lyonetia prunifoliella gestellte Taxon nach Funden von Unterschieden im Genital und kleinen äußeren Merkmalen als eigenständige Art. Aarvik et al. (2017) konstatieren: "Lyonetia padifoliella (Hübner, 1813) was recorded from Norway by (Bengtsson & Johansson 2011). In Norway [...] in the past it had been confused with P. prunifoliella (Hübner, 1796). Recent studies by Lauri Kaila have shown that P. padifoliella also occurs in Finland. [...] DNA barcoding of Norwegian and Finnish specimens has confirmed that they are conspecific."

Die von Schmid (2024) untersuchten Tiere der Schweiz zeigen den gleichen COI-Barcode wie die Tiere aus Norwegen.

Bengtsson & Johansson (2011) stellen die aus Japan beschriebene Lyonetia malinella Matsamura, 1907 als Synonym zu L. padifoliella.

4.4. Faunistik

Hübners (1813) Typenfundort kann nicht näher als mit "Europa" definiert werden. Bis Anfang 2024 stand hier: "Momentan ist die Art nur von Norwegen und Finnland bekannt, was aber noch wenig zu sagen hat." Letzteres hat sich mit dem Aufsatz von Schmid (2024) über die "(Wieder-)"Entdeckung" von Lyonetia padifoliella (Hübner, [1813]) in Europa ausserhalb Skandinaviens" zunächst für die Schweiz, andeutungsweise auch für weitere Länder, denn S. 13 ist zu lesen: "Auch Buszko (1981) teilt noch diese Meinung und zeigt mit Abb. 185 eine offenbar in Polen vorkommende L. padifoliella als L. prunifoliella. Ebenso wird in Laštůvka et al. (2018) eine L. padifoliella vermutlich aus Tschechien als L. prunifoliella abgebildet." Bolt & Schmid (2024) schrieben zu L. padifoliella in der Schweiz: "Fundort: VS Randa, 1440 m, Falter aus Blattminen in Birke (Betula pendula aggr.) gezüchtet, 3.VIII-23.VIII. 2023, cult. J. Schmid Nachforschungen ergaben in der Folge, dass die Art schon im 19. Jh. in der Schweiz gefunden worden war aber infolge taxonomischer Missverständnisse bis vor kurzem nicht korrekt erkannt wurde und daher in den faunistischen Verzeichnissen fehlt. (Ausführliches dazu siehe Schmid, 2024a)."

Auf [iNnaturalist (abgefragt 17. Januar 2024)] gibt es ein Belegfoto aus Pestovo in der Oblast Moskau - und mindestens ein weiteres Tier aus der Region ist noch unter L. prunifoliella abgelegt.

Unter dem Synonym Lyonetia malinella wurde die Art auch aus Japan angeführt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Datierungs-Angaben von Heppner (1982).

4.6. Literatur