Version 24 / 31 vom 3. Februar 2022 um 14:31:40 von Jürgen Rodeland
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Falter
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Fraßspuren und Befallsbild

Lödl et al. (2014: 202-203) bilden Minen aus dem Herbarium von Hering ab.

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Ericaceae:] Rhododendron tomentosum [= Ledum palustre] (Sumpf-Porst)
  • [Ericaceae:] Rhododendron ferrugineum (Rostblättrige Alpenrose)
  • [Myricaceae:] Myrica gale (Gagelstrauch)

Die sicher meistgenutzte Pflanze ist der Sumpf-Porst, der der Art auch zum wissenschaftlichen Namen verholfen hat. In Nordeuropa wird aber anscheinend immer wieder einmal auch der zu einer anderen Pflanzenfamilie gehörende Gagelstrauch mitgenutzt.

Huemer & Schmid (2021) melden aus dem Engadin eine stark isolierte Population, die ganz an die Rostrote Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) gebunden zu sein scheint.

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Die Art wurde aus der Umgebung von Misdroy auf der Insel Wollin [Polen, Woiwodschaft Westpommern, Insel Wolin, Ostseebad Międzyzdroje] beschrieben.

Die Erholungs-Urlaube von Entomologen sahen auch 1859 nicht viel anders aus als heute. Und wenn sie darüber berichten, dann gibt es eine Artenliste und – gar nicht mal so selten - auch gleich noch die ein oder andere Erstbeschreibung dazu. Hier konkret: Wocke (1859: 100) machte „Mittheilungen über die von ihm während eines vierwöchigen Aufenthaltes im Spätsommer d.J. im Seebade Misdroy auf der Insel Wollin beobachteten Falter“. Die neue Art war dann "Lyonetia Ledi n. sp." Fundstelle: "Auf einem dicht mit Ledum palustre bewachsenen Torfbruch" und dann der Hinweis: "Um Misdroy war sie unsäglich gemein, indem ich an manchem Ledum-Busch gegen 50 Minen zählte." [und wie war das mit der Erholung? Dem [Nachruf von R. Dittrich] kann man entnehmen: Dr. med. Maximilian Ferdinand Wocke war damals knapp 39 Jahre alt, aber schon von Kindheit an mit schwachen Atmungsorganen belastet und daher oft krank; als Arzt dann auch noch mit Cholera-Jahren konfrontiert, war er trotz seines noch jungen Alters schlichtweg so fertig, dass er seinen Beruf Ende der 1850er Jahre aufgeben musste. Die Beschäftigung mit den Insekten scheint ihm besser gut getan zu haben: trotz mehrerer schwerer Lungenentzündungen wurde er fast 86 Jahre alt und war bis zuletzt rüstig.]

Huemer & Schmid (2021) überraschen mit dem Nachweis einer Population in den Alpen der Schweiz (Graubünden: Engadin); diese ist nicht nur mehrere hundert Kilometer von den bekannten weiteren Vorkommen der Art entfernt, sondern besiedelt auch noch eine andere Nahrungspflanze (Rhododendron ferrugineum).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Literatur