Version 48 / 53 vom 15. Juni 2022 um 7:40:08 von Erwin Rennwald
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Falter
Eiablage
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Nomen novum
Bezug der Indikation
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Eiablage

1.3. Raupe

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Nomen novum

2.6. Bezug der Indikation

3. Biologie

Eine Art der lichten Wälder, Feldgehölze und Randbepflanzungen mit viel Strauchwerk dazwischen. Der Falter erscheint ab Ende April und ist bis in den Juni zu beobachten. [Friedmar Graf]

Die Raupe lebt an verschiedenen Laubbäumen und -sträuchern und wurde bereits an Eiche, Birke, Hainbuche und Hartriegel gefunden. (Heidrun Melzer)

Beavan & Heckford (2019) nennen als gesicherte Nahrungspflanzen Schlehdorn (Prunus spinosa), Birke (Betula pubescens, Betula pendula), Grauerle (Alnus incana), Eiche (Quercus sp., Quercus robur), Vogelkirsche (Prunus avium), Hainbuche (Carpinus betulus), Brombeere (Rubus ulmifolius) und Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea).

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Fagaceae:] Quercus robur (Stiel-Eiche)
  • [Fagaceae:] Quercus sp. (Eiche)
  • [Fagaceae:] Fagus sp. ? (Buche ?)
  • [Betulaceae:] Betula pendula (Hänge-Birke)
  • [Betulaceae:] Betula pubescens (Moor-Birke)
  • [Betulaceae:] Carpinus betulus (Hainbuche)
  • [Betulaceae:] Alnus incana (Grau-Erle)
  • [Betulaceae:] Alnus glutinosa ? (Schwarz-Erle ?)
  • [Betulaceae:] Corylus avellana ? (Gewöhnliche Hasel ?)
  • [Rosaceae:] Prunus spinosa (Schlehe)
  • [Rosaceae:] Prunus avium (Süß-Kirsche, Wild-Kirsche, Vogel-Kirsche)
  • [Rosaceae:] Rubus ulmifolius (Ulmenblättrige Brombeere)
  • [Cornaceae:] Cornus sanguinea (Blutroter Hartriegel)
  • [Berberidaceae:] Berberis thunbergii (Grüne Hecken-Berberitze, Thunberg-Berberitze)
  • [Ulmaceae:] Ulmus sp. ?? (Ulme ??)
  • [Salicaceae:] Salix sp.?? (Weide ??)

Zu Lobesia reliquana gab es lange nur auffällig wenige Angaben über Raupenfunde. So etwa schrieb auch noch Schütze (1931: 181): "Nach den sehr spärlichen Angaben lebt die Raupe von August bis September in den Stängelspitzen von Solidago (Brischke) und Anchusa (Jourdh), doch soll sie auch an Laubholz vorkommen, zum Beispiel Fagus." Bei seiner Auflistung übersah Schütze nur eine Angabe, die älteste überhaupt, in der Hartmann (1868) berichtet dass die Raupe bei München in Knoten von Juniperus communis lebt. Eine extrem polyphage Art mit unterschiedlichen Lebensweisen ? Was davon stimmt denn ? Beavan & Heckford (2019) gingen dieser Frage nach und kamen zum Schluss: wahrscheinlich gar keine! Die Raupe lebt nicht in Knoten von Juniperus communis oder Juniperus oxycedrus (wie etwa Cydia interscindana), sie lebt nicht an Anchusa officinalis (das war wohl Verwechslung mit Lobesia artemisiana) und auch nicht in Stängelspitzen von Solidago virgaurea. Die Angaben zur Buche sind vielleicht möglich, aber einen konkreten Beleg dafür gibt es nicht!

Aber was stimmt dann? Beavan & Heckford (2019) diskutieren die Detailangaben zu allen in der Literatur und im Internet zu findenden 18 Pflanzen-Arten. Sie kommen zum Schluss, dass 8 davon falsch oder unbelegt sind - aber immerhin 10 belegt. Die Art ist demnach tatsächlich polyphag, aber nicht so polyphag wie zunächst zu vermuten. Rein auf Vermutungen zu beruhen scheinen demnach außer Fagus sp., auch Ulmus sp., Corylus avellana, Salix sp. and Alnus glutinosa - möglich sind sie aber durchaus ("to be confirmed"). Verbleiben für die Zusammenfassung: "The following 10 are definite foodplants, again in the order in which they were published except the last two which appear on Lepiforum (2019) but may have been placed there much earlier as the larva, pupae and pupation sites whose images appear there were observed between 2008 and 2009: Prunus spinosa, Betula pubescens, Alnus incana, Quercus sp., Betula pendula, Prunus avium, Carpinus betulus, Rubus ulmifolius, Quercus robur and Cornus sanguinea." Dort noch nicht berücksichtigt ist die Eiablage-Beobachtung von Sabine Flechtmann an Berberis thunbergii (s.o.). Wie es scheint lebt die Raupe am häufigsten an Eichen und Birken und dort in leichtem Gespinst mit angewelkten Blättern.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Literatur

4.3. Informationen auf anderen Webseiten (externe Links)