1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Schultz, 1905) begründet seine Namenswahl: "Man könnte diese Lokalvarietät von der Stammart [...] durch einen besonderen Namen unterscheiden. Als solchen schlage ich wegen des Schwächerwerdens der Augenzeichnung var. debilitata vor."
4.2. Andere Kombinationen
- Lycaena jolas var. debilitata Schultz, 1905 [Originalkombination]
4.3. Andere Schreibweisen
- Iolana debiliata auct. [falsche Schreibweise]
4.4. Taxonomie und Faunistik
I. debilitata wurde als Varietät von Iolana iolas aus Nordafrika beschrieben und als Varietät oder Unterart von Algerien und Marokko in der späteren Literatur geführt. Dumont (2004) stellt alle spanischen Iolana iolas zu diesem nordafrikanischen Taxon, das er als Art wertet und dessen spanische Vorkommen er der Nominat-Unterart bzw. einer ssp. farriolsi De Sagarra, 1930 zuordnet. Die allermeisten europäischen Autoren gehen überhaupt nicht auf diese Arbeit ein und rechnen auch die Tiere aus Nordafrika weiter zu Iolana iolas. Nur Leraut (2016: 1048) geht überhaupt auf debilitata in Zusammenhang mit Spanien ein und schreibt: "ssp. debilitata (Schultz, 1905) (sometimes treated as seperate species), from Spain and from North Africa (Morocco, Algeria), distinguished particularly by the reduction in spots on ventral side of wings and near-disappearance of the greenish suffusion".
Wiemers et al. (2018) überraschen dann mit der für sie selbstverständlichen Akzeptanz des Taxons auf Artebene und dadurch, dass sie Spanien als Land mit Vorkommen der Art in ihrer Tabelle führen. Ihre Erläuterung fällt sehr knapp aus: "Iolana debilitata has been recognised as a separate species based on constant differences in adult morphology (Dumont 2004) and mitochondrial DNA – barcoding gene (Dincã et al. 2015)." Die Arbeit von Dumont (2004) bietet wenig Grund, in Iolana debilitata mehr als eine Unterart von I. iolas zu sehen, und bei Dincã et al. (2015) steht nichts, aber auch rein gar nichts über irgendeine Iolana! Mag ja sein, dass da beim Barcoding irgendwelche Beobachtungen gemacht wurden, veröffentlicht und diskutiert wurden sie jedenfalls nicht. Für das angebliche Vorkommen in Spanien werden bei Wiemers et al. (2018) zudem kein Fundort und noch nicht einmal eine durch Barcoding abgesicherte Fundregion genannt.
Vor diesem Hintergrund kann das Taxon hier nur mit "Artstatus unklar!" akzeptiert werden - und eigentlich ist das schon zu viel! Gil-T. (2006) publiziert seine Studie "Nuevos datos sobre la biología de Iolana iolas Ochsenheimer (Lepidoptera, Lycaenidae) y su interacción con hymenópteros mirmecófilos, fitófagos y parasitoides (Hymenoptera, Formicidae, Eurytomidae, Ichneumonoidea)" jedenfalls zu Recht nicht unter dem Namen I. debilitata sondern unter Iolana iolas.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Dincã, V., Montagud, S., Talavera, G., Hernández-Roldán, J., Munguira, M.L., García-Barros, E., Hebert, P.D.N. & R. Vila (2015): DNA barcode reference library for Iberian butterflies enables a continental-scale preview of potential cryptic diversity. — Scientific Reports 5 (12395): 1-12. [https://doi.org/10.1038/srep12395].
- Dumont, D. (2004): Revision du genre Iolana Bethune-Baker 1914 (Lepidoptera : Lycaenidae). Description d'une nouvelle espéce : kermani n. sp. — Linneana Belgica 19 (8): 332–358.
- Erstbeschreibung: Schultz, O. (1905): Zur Variabilität von Lycaena jolas Ochs. — Entomologische Zeitschrift 19 (4): 18.
- Gil-T., F. (2006): Nuevos datos sobre la biología de Iolana iola Ochsenheimer (Lepidoptera, Lycaenidae) y su interacción con hymenópteros mirmecófilos, fitófagos y parasitoides (Hymenoptera, Formicidae, Eurytomidae, Ichneumonoidea). — Boletín de la Sociedad Entomológica Aragonesa 34: 139-145. [PDF auf sea-entomologia.org]
- Wiemers, M., Balletto, E., Dincã, V., Fric, Z.F., Lamas, G., Lukhtanov, V., Munguira, M.L., Swaay, C.A.M. van, Vila, R., Vliegenthart, A., Wahlberg, N. & R. Verovnik (2018): An updated checklist of the European Butterflies (Lepidoptera, Papilionoidea). — ZooKeys 811: 9–45. [zum open-access-Artikel auf zookeys.pensoft.net]