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Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Genista sylvestris (Wald-Ginster)

Schmidt (1860: 660) meldet in seiner Erstbeschreibung ausführlich: "Die auf Genista sylvestris Scop. lebende Raupe ist gegen die zweite Hälfte des Monats Mai auf dem Karste in Innerkrain und auch auf dem Nanos zu finden; wird vollkommen erwachsen 8 Linien lang, und hat in dieser Periode eine schmutzige gelblichweisse Grundfarbe mit schwarzen Zeichnungen. Der im Verhältniss zum Körper etwas kleine Kopf ist glänzend schwarz. Eben so gefärbt ist der äussere Theil der Klauenfüsse mit Ausnahme der Basis und der Gelenke, die grau sind. Auch der Halskragen ist grau, mit feinen schwarzen Borsten besetzt und einer nicht vollends gut ausgedrückten schwarzen Zeichnung auf dem Rücken geziert. Nebst dieser befindet sich noch auf jeder Seite ein kurzer krummer schwarzer Strich, der von den breiten eben so gefärbten Seitenstreifen ausläuft. Auf dem Rücken zieht sich ein in den Einschnitten unterbrochener schwarzer Streifen bis an den After und bildet vom dritten bis zu dem vorletzten Einschnitt auf jedem Körperringe eine ankerförmige Zeichnung. Breiter als dieser Rückenstreif ist der unter diesen auf jeder Seite etwas wellenförmig über den Körper hinziehende schwarze Seitenstreifen, in welchem sich auf jedem Gelenk ein etwas länglich runder mit einem schwarzen Börstchen versehener grauer Flecken befindet. Ober diesem Flecken erhebt sich in der Mitte eines jeden Gelenkes ein gerades schwarzes Strichchen, dass jedoch kaum bis an den halben Eaum der grauen Grundfarbe reicht. Unter diesen eben beschriebenen oberen Seitenstreifen zieht ein aus halbmondförmigen Zeichnungen zusammen gesetzter zitronengelber Streifen den Körper entlang, der unterhalb von einem ziemlich breiten schwarzen Streifen begrenzt wird. Auch in diesem Streifen befindet sich auf jedem Gelenk ein länglicher grauer Fleck. Die Stigmen sind gelblich weiss. Der Bauch, so wie überhaupt der ganze untere Eaum des Körpers ist gelblich grau mit schwarzen Strichen in der Mitte. Die Bauchfüsse und Nachschieber sind bräunlich gelb, nur sind die Letztern an den Tarsen schwärzlich begrenzt. Sobald die Raupe ihre vollkommene Ausbildung erlangt hat, das im Monate Juni der Fall ist, fertigt sie sich an der Futterpflanze selbst oder auch an anderen in der Nähe wachsenden Pflanzen ein 3 1/2 — 7 Linien langes silberweisses längliches Gespinnst. Gewöhnlich sind die Gespinnste der ♂ um die Hälfte kleiner."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Taxonomie

Schmidt (1860) war überzeugt davon, dass seine Heterogynis dubia mit keiner der damals bekannten Heterogynis-Arten übereinstimmte; dennoch wurde sie bald und für sehr lange Zeit in die Synonymie zu H. penella verwiesen. Erst de Freina (2012: 132-133) erhebt die Art wieder aus der Synonymie in den Status einer bona species.

4.2. Faunistik

Gemäß dem Untertitel der Erstbeschreibung von Schmidt (1860) wird als locus typicus mitunter "Österreich" genannt; im Text wird aber klar, dass die Funde von Faltern und Raupen aus der Krain stammen - und die gehörte nur von 1849-1918 zu Österreich und jetzt zu Slowenien. Dazu passend zeigt auch de Freina (2012: 134) auf seiner Verbreitungskarte nur Fundorte in Slowenien.

4.3. Literatur

  • de Freina, J. J. (2012): Heterogynidae auf dem Balkan, mit Beschreibung von Heterogynis sondereggeri sp. n. aus den Hochlagen des Peloponnes (Lepidoptera: Zygaenoidea, Heterogynidae). — Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, Neue Folge 33 (2/3): 129-138. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Schmidt, F. J. (1860): Heterogynis dubia. Ein für Oesterreich neuer Schmetterling. — Verhandlungen der kaiserlich-königlichen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien 10: 659-662. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]