Hermann, G. (2007): Tagfalter suchen im Winter – Searching for Butterflies in Winter. - 224 Seiten, Norderstedt (Books on Demand GmbH).
Besprechung von Jürgen Hensle
An ein von dem Eier- und Raupensuchprofi Gabriel Hermann geschriebenes Buch über das Auffinden der überwinternden Präimaginalstadien heimischer Tagfalterarten darf man sicher große Ansprüche stellen. Das vorliegende, soeben erschienene Buch erfüllt sie voll und ganz!
Die ersten 19 Seiten widmen sich den Kapiteln „Vorwort und behandelte Arten“, „Allgemeines zur Nutzung des Buches“ sowie „Gliederung der Artkapitel und Quellenverweise“. Anschließend wird auf 172 Seiten detailliert erklärt, wie man Eier, bzw. Raupen folgender Arten in Winter auffindet: Thecla betulae, Neozephyrus quercus, Satyrium ilicis, S. w-album, S. spini, S. acaciae, Apatura iris, A. ilia, Limenitis populi, L. camilla und L. reducta.
Jedes Artkapitel beginnt mit einer Beschreibung der in Mittel- und Nordwesteuropa relevanten Lebensräume. Auch wird erklärt, wie man diese, z. B. anhand von Satelliten-Aufnahmen oder Topografischer Karten erkennen kann. Es folgt eine Übersicht der Wirtsgehölze, wobei auch genau auf regionale Unterschiede eingegangen wird. Im Kapitel „Verbreitung in Mittel- und Nordwesteuropa“ wird die Bestandssituation der jeweiligen Art im behandelten Gebiet erwähnt. Es folgt die eigentliche Suchanleitung. Diese ist in vier Schritte unterteilt: Schritt 1 enthält die wesentlichen Informationen zum Erkennen und Bestimmen der winterkahlen Wirtsgehölze im Gelände. Schritt 2 gibt Hinweise darauf, wo für die jeweilige Falterart geeignete Wirtsgehölze gefunden werden können. Schritt 3 beschreibt das Aussehen des im Winter zu suchenden Stadiums und Schritt 4 schließlich widmet sich ausführlich der Suchmethode. Alle Artkapitel sind durch hervorragende Fotos illustriert, die das jeweilige Überwinterungsstadium mit Größenvergleich, für die Suche relevante Details der Wirtsgehölze und typische Habitate zeigen.
Es folgt eine kurze Literaturliste, eine Zusammenfassung der Suchanleitungen in Tabellenform und ein Glossar.
Der gesamte Text ist zweisprachig geschrieben. Rechts Englisch, links Deutsch.
Mit einem Format von 21,5 x 13,5 cm ist es auch absolut freilandgeeignet.
Insgesamt ein Buch, das allenfalls einen Wunsch übrig lässt: Dem nach einem zweiten Band zu weiteren Arten. Denn es bietet auch dem erfahrenen Falterfreund und Freilandentomologen noch eine Fülle zusätzlicher Informationen zum winterlichen Auffinden der Präimaginalstadien der beschrieben Arten.