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Männchen
Weibchen
Balz
Eiablage
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Erstbeschreibung
Habitat
Lebensweise
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Balz

1.4. Eiablage

1.5. Ausgewachsene Raupe

1.6. Jüngere Raupenstadien

1.7. Puppe

1.8. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Das ♂ von Gonepteryx cleopatra ist unverwechselbar. Es trägt auf den Vorderflügeln einen sehr großen orangeroten Fleck, der zuweilen den ganzen Flügel bedecken kann. Das ♀ hingegen ist dem „gewöhnlichen“ Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sehr ähnlich. Eine gute Unterscheidungsmöglichkeit liegt in dem orangen Wisch, auf der Vorderflügel-Unterseite. Dieser ist bei G. cleopatra intensiver gefärbt und größer als bei G. rhamni. Zudem ist bei G. rhamni der Vorderflügel-Apex stärker ausgezogen, oft recht spitz zulaufend. Bei G. cleopatra ist dies deutlich weniger der Fall, der Vorderflügel-Außenrand fast gerade. Sehr ähnlich ist auch das ♀ von G. farinosa, bei dem die Hinterflügel aber nicht dunkler sind. Zudem ist bei diesem, wie bei G. rhamni, das Abdomen heller gelb gefärbt als bei G. cleopatra

Insgesamt bereitet die Unterscheidung der ♀ ♀ dieser drei Arten selbst dem Spezialisten oft große Schwierigkeiten.

Eine zusätzliche Schwierigkeit, sind vor allem in Griechenland auftretende blassgelbe und zitronengelbe ♀ ♀ Vor allem letztere ähneln sehr den ♂ ♂ von G. farinosa und G. rhamni. Am ehesten lassen auch diese sich durch den orangen Wisch auf der Vorderflügel-Unterseite erkennen, da dieser den ♂ ♂ der beiden anderen Arten fehlt.

2.2. Ähnliche Arten

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

G. cleopatra fliegt in der Macchia, dem immergrünen Buschwald, der rund ums Mittelmeer in tieferen Lagen wächst und in Hartlaubwäldern. Und zwar nur dort, wo die Nahrungspflanze seiner Raupe, der Immergrüne Kreuzdorn (Rhamnus alaternus), seltener auch der Ölbaum-Kreuzdorn (Rhamnus lycioides) vorkommt. Die Falter sind mit den Nahrungspflanzen der Raupen an die Macchia und damit an die Tieflagen gebunden. Wandernde bzw. übersommernde Tiere können jedoch vereinzelt auch einmal in größeren Höhen angetroffen werden.

In Südeuropa schlüpfen die Falter im Mai und ziehen sich meist sehr schnell in ein Übersommerungsquartier zurück. Viele von ihnen verlassen dies im Herbst wieder und paaren sich dann auch schon, andere bleiben bis zum nächsten Vorfrühling im Versteck. Ähnlich G. rhamni, sind die Falter also sehr langlebig. Die Eiablage erfolgt im Frühjahr und die Raupen finden sich vor allem im März und April.

Aus Südfrankeich ist bekannt, dass sich die Falter teilweise schon bald nach dem Schlupf im Mai oder Juni paaren und die ♀ ♀ anschließend sofort Eier legen. Dort (und möglicherweise auch anderswo im Mittelmeerraum) wird also eine partielle 2. Gen. ausgebildet. Das Eibild 1 zeigt das Ergebnis einer solchen Ablage. Die Raupe auf Bild 1 hat sich aus diesem Ei entwickelt.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„Als Schönheit berühmte ägyptische Königin.“

Spuler 1 (1908: 11L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Verbreitung

G. cleopatra ist von Portugal aus ostwärts im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Sie fehlt jedoch an der Küste Albaniens und in Afrika östlich von Tunesien. Ihr Vorkommen in der Cyrenaika ist umstritten. Am Gardasee findet sich ein Inselvorkommen. Wandernde Falter können vereinzelt auch anderswo am südlichen Alpenrand erscheinen.

Auf den Kanarischen Inseln und auf Madeira fliegen nahe verwandte Arten.

G. cleopatra ist eine Wanderfalter-Art mit Inselvorkommen am Gardasee (Italien, Lombardia) und alten Meldungen von Irrgästen aus dem Südtessin. Ihr Erscheinen in der Schweiz ist nicht gänzlich unwahrscheinlich. [Beitrag von Jürgen Hensle]

(Autor: Jürgen Hensle)

Tatsächlich ist G. cleopatra ein typischer Binnenwanderer, der sein angestammtes Verbreitungsgebiet nur selten überschreitet. So etwa ist die Art im südlichen Drittel Frankreichs weit verbreitet und teilweise recht häufig, aber nördlich davon fehlt die Art dann ganz. Ín Bezug auf das angebliche Vorkommen im Süden Deutschlands schreibt Steiner in Gaedike et al. (2017: 270): Laut R. Reinhard (pers. Mitt.) liegt ein neuerer Nachweis aus NW vor. Es kann sich dabei nur um eine Verschleppung oder Einwanderung gehandelt haben. Der Verbreitungsangabe "im südlichen Deutschlande und Frankreich etc." (Meigen 1827: 28) lag offensichtlich ein Irrtum zugrunde." Liest man, was Meigen (1829: 33) zwei Jahre später zur Art schrieb, dann fällt auf, dass Deutschland nicht mehr erwähnt wird: "Dieser schöne Falter ist in Portugall, Italien, dem südlichen Frankreich und der südlichen Schweitz (auch auf der Nordküste von Afrika) einheimisch". Der Irrtum war also rasch geklärt.

Und auch zum Fund aus Nordrhein-Westfalen gab es neuere Informationen; bei Reinhard et al. (2020: 20) ist dazu zu lesen: "Auf Verschleppung wird der Totfund (Flügel) eines Exemplars dieser im Mittelmeergebiet beheimateten Art an der B 252 bei Höxter am 31.07.1983 zurückzuführen sein (Nutt 1985)." Der identische Beitrag wurde im "Egge-Weser" noch einmal abgedruckt; dort heißt es dann bei Nutt (1985b: 68): "Der am 31.7. gefundene "Zitonenfalter" stellte sich bei näherer Betrachtung überraschenderweise als G. Cleopatra L. heraus. Da diese Art nur im Mittelmeerraum vorkommt, ist anzunehmen, daß das Tier durch ein Fahrzeug eingeschleppt worden ist. Es waren lediglich die noch zusammenhängenden Flügel vorhanden, der Körper war bereits von Ameisen beseitigt worden." Wie sicher die Bestimmung ist, blieb unklar - es wurde weder ein Foto gezeigt noch das Geschlecht des Falters genannt. Falls die Bestimmung stimmte, ist davon auszugehen, dass der Falter schon in Südfrankreich oder Italien am Kühlergrill zu Tode kam, also lediglich als Leiche nach Deutschland verschleppt wurde. Einen Hinweis auf eine mögliche Einwanderung kann ich hier jedenfalls nicht erkennen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Typenmaterial

Honey & Scoble (2001: 312): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1 ♂, without head, abdomen, or left hindwing, labelled “Cleopatra” [by Linnaeus], “Cleopatra 765” [by Smith], here designated as LECTOTYPE; [...].”

4.6. Literatur