1. Lebendfotos
1.1. Falter
Hinweis: Das Taxon manniaria galt bis zur Arbeit von Scalercio et al. (2021) als Form von Eupithecia conterminata. Die Artseite im Lepiforum wurde am 1. Dezember 2021 angelegt - alle hier gezeigten Fotos waren zuvor als E. conterminata bestimmt worden.
1.2. Raupe
1.3. Ei
2. Diagnose
2.1. Weibchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Erstbeschreibung
Darin indizierte Abbildung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Lebensweise
E. pindosata in Griechenland: Die Art ist höchstwahrscheinlich univoltin und als Flugzeit ist der 29. April bis zum 6. Mai nachgewiesen worden. Die Raupen leben aller Wahrscheinlichkeit nach an der König-Boris-Tanne (Abies borisii-regis).
(Autor: Michael Weidlich)
3.3. Nahrung der Raupe
E. conterminata lebt monophag an Fichte, in Europa Picea abies. Ob das auch für E. manniaria gilt, ist noch zu klären. An den meisten Fundorten kämen sowohl Picea abies als auch Abies alba in Frage. Weidlich (2008) geht davon aus, dass die Tiere im Pindos-Gebirge an Abies borisii-regis gebunden sind.
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Eupithecia pindosata Weidlich, 2008 [synonymisiert durch Scalercio et al. (2021)]
4.2. Taxonomie
Das Taxon manniaria wurde seit seiner Erstbeschreibung fast durchweg als forma, also als infrasubspezifisches Taxon, zu Eupithecia conterminata gestellt. Beim Barcoding fiel auf, dass es zu E. conterminata mindestens 3 verschiedene BINs gibt - was oft ein erster Hinweis auf kryptische Arten ist. Eine größere Untersuchung wurde ausgelöst, nachdem man für zwei erst jüngst entdeckte Populationen in Süditalien klären wollte, ob die Populationen ursprünglich sind oder auf jungen Einschleppungen beruhen - oder ob sie gar nicht zu E. conterminata sondern zu der aus Griechenland beschriebenen E. pindosata gehören. Beide italienischen Populationen gehörten zu unterschiedlichen BINs und keiner davon war bisher aus den Alpen oder aus Skandinavien bekannt! Es handelt sich also um schon sehr lange isolierte Relikt-Populationen.
Die folgende sorgfältige genitalmorphologische Studie zeigte, dass es - zumindest bei den Weibchen - konstante Unterschiede zwischen den skandinavischen und mittel- bis südeuropäischen Tieren gibt, die sich mit den Barcoding-Ergebnissen und auch mit Kern-DNA-Untersuchungsergebnissen zur Deckung bringen lassen. Scalercio et al. (2021) trennten daher E. manniaria als bona species von E. conterminata ab. Sowohl die süditalienischen als auch die griechische - als E. pindosata beschriebene - Population gehören demnach mit zu E. manniaria.
4.3. Faunistik
Nach Scalercio et al. (2021) tritt die "echte" E. conterminata in Skandinavien, dem Baltikum, Nordost-Polen und dem Norden Russlands (und weiter?) auf. Die Tiere Mitteleuropas (Vogesen, Schwarzwald, kompletter Albenbereich und im Osten angrenzende Gebirge) aber auch die Tiere Süd-Italiens und die aus Griechenland (Pondos-Gebirge) beschriebene Eupithecia pindosata gehören mit zum Verbreitungsgebiet der Eupithecia manniaria. Zu klären ist noch, ob Angaben von E. conterminata aus dem südlichen Polen nicht auch zu dieser Art zu rechnen sind.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Datierungs-Angaben von Heppner (1982).
4.5. Literatur
- Ebert (2003) (= Ebert 9), 264-266
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1847“) [1843-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Dritter Band. Die Spanner: 1-184, Index 1-34, pl. 1-90. Regensburg (G. J. Manz).
- Scalercio, S., Infusino, M., Huemer, P. & M. Mutanen (2021): Pruning the Barcode Index Numbers tree: Morphological and genetic evidence clarifies species boundaries in the Eupithecia conterminata complex (Lepidoptera: Geometridae) in Europe. — Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 2021: 1-20. [https://doi.org/10.1111/jzs.12568]
- Beschreibung als Eupithecia pindosata: Weidlich, M. (2008): Beitrag zur Lepidopteren-Fauna des Notia Pindos (Tringia-Massiv, Lákmos-Gebirge und Athamáno-Gebirge) in Griechenland mit Beschreibung von zwei neuen Arten sowie Angaben zur Köcherfliegen- (Trichoptera) und Schnakenfauna (Diptera: Tipulidae). — Entomofauna 29 (27): 469-504. [PDF auf zobodat.at]