VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:E+5Kontinente:EUSA
Falter
Raupe
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Arecaceae:] Dypsis lutescens [= Chrysalidocarpus lutescens, Areca lutescens] (Goldfruchtpalme)
  • [Arecaceae:] Howea belmoreana (Kentia-Palme)

Buchsbaum & Hausmann (2005) berichten über in die Zoologische Staatssammlung nach München gebrachte Raupen: "Die der Zoologischen Staatssammlung übergebenen Raupen der beiden Arten waren an einer "Kentia-Palme" (Howea belmoreana) gefunden worden, die in der Natur nur auf Lord Howe Island (Ost-Australien) vorkommt (Dr. Fred Stauffer, Zürich, pers. Mitt). Die "Kentia-Palme" wird jedoch vielfach als Zierpflanze genutzt und gezüchtet, z.B. in Süd-Florida (USA) oder Mexiko, von wo aus die Pflanzen dann an Gartencenter und Möbelmärkte verkauft werden, in unserem Falle vermutlich über Großmärkte in Holland. Nach der Übergabe der Raupen an die ZSM wurde die Weiterzucht mit verschiedensten Pflanzen versucht, da zunächst keine Informationen über natürliche Futterpflanzen vorlagen. [...] E. vericrux fraß ebenso ein wenig an Ficus spec., verpuppte sich aber bereits drei Tage später ohne bedeutende weitere Futteraufnahme."

Ihre Literaturrecherche aus dem Bereich des natürlichen Vorkommens der Art in Süd- und Mittelamerika ergab: "Nach Dyar (1909) fraß eine Raupe zunächst an einer unbekannten Pflanze nahm dann aber sehr leicht Orange (Citrus spec.) als Futter an. Die zweite bekannte Raupe wurde an Solanum torvum (Solanaceae) (Pokastrauch) gefunden und an Rose weitergezüchtet.."

Weder die Kentia-Palme (Endemit einer zu Australien gehörenden Insel) noch die Goldfruchtpalme (Endemit von Madagaskar) kommen im Herkunftsgebiet des Falters natürlicherweise vor - beide Arten gehören aber weltweit zu den häufigen Zimmerpflanzen.

3. Weitere Informationen

3.1. Faunistik

Buchsbaum & Hausmann (2005) schreiben zur Verbreitung: "Die Art ist von Veracruz in Mexiko bis nach Costa Rica verbreitet (Epstein & Corrales 2004)." Weitere Angaben finden sich bei Stüning et al. (2006).

Eine der ersten Anfragen [Forumsbeitrag Walter Schön vom 14. Oktober 2002] im damals noch nicht so genannten Lepiforum lautete: „Eine "exotisch" aussehende Raupe, an einer Palme (Areca chrysalidocarpus lutescens) fressend, welche 3 Wochen zuvor in einem Real-Kaufhaus in Hannover gekauft wurde. […] Wer kennt sich da aus ? Oder kennt jemanden, der sich da auskennt ?“ Acht Tage später dann die Ergänzung [Forumsbeitrag Walter Schön vom 22. Oktober 2002]: „Nils Bierkamp fand vermutlich eine Raupe der gleichen Art an einer Palme (Chrysalido lutescen) am 20.Oktober in Nürnberg - Bild unten. Die Palme wurde vor ca. 3 Wochen bei IKEA gekauft.“ Wie sich zeigen sollte, handelte es sich bei der Raupe um eine Euclea-Art, wahrscheinlich Euclea vericrux.

In den Folgejahren wurden in Europa weitere Limacodiden-Raupen an Palmen im Zimmer nachgewiesen: Acharia apicalis und Talima beckeri.

Anders als beim Buchsbaum-Zünsler (Cydalima perspectalis) hat es hier keine dieser Arten geschafft, in Europa Freiland-Populationen aufzubauen – das entsprechende Risiko mit dem internationalen Pflanzenhandel über Baumärkte ist aber weiterhin unüberschaubar groß.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.2. Literatur